Schon mal Stifte gewürfelt? – Pick a Pen Schatzkammern/Gärten/Riffe von Amigo (Rezension)

Pick a Pen Schatzkammern/Gärten/Riffe | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Reiner Knizia | Amigo | generationentauglich

Würfel gibt es schon seit jeher. Es gibt sie in allen Farben und Materialien. Meistens mit 6 Seiten, manchmal auch mehr. Im Normalfall zeigen sie Zahlen, je nach Spiel mitunter auch Symbole. Aber hast Du schon mal Stifte gewürfelt? Nein! Dann komm mit mir und ich zeige Dir „Pick a Pen“.

Das Spiel
Pick a Pen Schatzkammern/Gärten/Riffe ist ein Familienspiel von Reiner Knizia und bei Amigo erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Amigo hat die neue Spielreihe „Pick a Pen“ aufgelegt. Aktuell gibt es innerhalb der Reihe 3 Titel mit den Themen Schatzkammern, Gärten und Riffe. Das Interessante an der neuen Reihe sind die Stifte. Sie werden nicht nur zum Ausmalen und Schreiben verwendet, sondern auch zum Würfeln. Da bekommt das Genre Roll & Write gleich eine ganz neue Bedeutung!

Das Grundprinzip der Reihe ist bei allen drei Spielen dasselbe. Nur das Thema und die Ausfüllbedingungen variieren. Zudem bietet jede Themenwelt 3 verschiedene Schwierigkeitsstufen an. 

Alle erhalten ein Spielblatt, dass sie möglichst schnell und passend befüllen möchten. Die Stifte werden gewürfelt. Reihum wählen alle einen Stift und malen, die auf dem Stift angegebene Form oder die Anzahl an Feldern in der gewählten Farbe auf ihrem Spielblatt aus. Liegt kein Stift mehr in der Tischmitte, wird erneut gewürfelt. Das Spiel endet sofort, sobald jemand sein Spielblatt komplett befüllt hat.

 

Pick a Pen Schatzkammern
Um die Schatzkammern zu öffnen, solltet ihr clevere Codes erschaffen. Das bedeutet, ihr versucht nebeneinanderliegende oder untereinanderliegende Symbole, in der gleichen Farbe auszumalen. Farbig vorgegebene Felder müssen zwar nicht in der passenden Farbe ausgemalt werden, erlauben aber Sonderzüge, wenn ihr sie farblich passend füllt.

Es gilt also 3 Sachverhalte zu erfüllen. Die Felder müssen fortlaufend von links nach rechts bedient werden + die passende Form + die passende Farbe. Dadurch ist es mitunter doch schwieriger als gedacht, passende Farbsets zu generieren. Vor allem dann, wenn vielleicht nur noch ein oder zwei Stifte in der Tischmitte liegen und man nehmen muss, was übrig ist.

In Level 2 und 3 kommen weitere Spielvariationen in Form von Runen und Hieroglyphen hinzu.

Pick a Pen Gärten
Ab ins Beet! Verwandelt eure anfangs farblosen Blumenbeete in ein Blütenmeer. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr farbgleiche oder lieber bunte Beete gestaltet. Wobei, so ganz freigestellt ist es euch nicht immer. Manchmal zwingt euch, die noch ausliegende Stifteauswahl zu einer Beetgestaltung, die euch punktetechnisch so gar nicht gefällt.

Die Stifte zeigen an, wie viele Blumen (=Felder) ihr in der gewählten Farbe pflanzen dürft (oder müsst). Die erste Blume darf beliebig gesetzt werden, alle weiteren Blumen müssen immer angrenzend ausgemalt werden. Für die Person, die am schnellsten alle Randfelder bepflanzt oder mit der größten einfarbigen Pflanzfläche aufwarten kann, gibt es Sonderpunkte.

Bäume und besondere Blumen bieten euch in Level 2 und 3 noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten, damit euer Punktekonto ordentlich erblühen kann.

Pick a Pen Riffe
Taucht mit der Themenwelt Riffe in die Unterwasserwelt ab. Zeichnet verschiedenfarbige Tauchrouten ein und bergt dabei möglichst viele Schätze und Münzen. Die Stifte geben dabei an, wie weit ihr tauchen dürft (oder müsst!) und ob ihr die Linie ausschließlich gerade oder beliebig einzeichnen dürft.

Weitergetaucht wird immer vom letzten Endpunkt eures Tauchganges. Abzweigungen sind nicht erlaubt. Könnt ihr die vorgegebenen Bedingungen des Stifts einmal nicht erfüllen, müsst ihr den Stift unbenutzt zur Seite legen und Schritte verfallen lassen.

Während ihr in Level 1 noch durch ruhige Gewässer taucht, erschweren euch in Level 2 Wasserstrudel den Tauchgang. Oder aber, ihr nehmt in Level 3 mit zusätzlichen Propellern ordentlich Fahrt auf!

 

Fazit
Farbige Stifte kennen wir spätestens seit „Next Station London„. Das man sie auch zum Würfeln verwendet, ist ein völlig neuer Mechanismus. Dazu sind die Stifte selbst etwas dicker und entsprechend robust, um das Würfeln mühelos zu überstehen. Weiterer Vorteil: Sie sind sowohl für kleine, wie auch betagte Hände gut greifbar. Allerdings braucht es nach den ersten Partien einen Anspitzer mit großer Öffnung (nicht im Spiel enthalten!).

Aber jetzt zur alles entscheidenden Frage! Welcher der 3 Titel ist der Beste? Eine Frage, die sich ehrlicherweise nur schlecht beantworten lässt. Trotz des gleichen Grundprinzips, spielen sie sich doch überraschend unterschiedlich. Während die Schatzkammern einem eine gewisse Farb-Form-Kombination abverlangen, benötigt man für die Riffe etwas vorausschauende Planung, um die Tauchrouten nicht in eine Sackgasse zu manövrieren. Die Gärten hingegen, bieten einem die meisten Möglichkeiten, auch bei einer mauen Stiftauswahl noch einen sinnvollen Spielzug zu gestalten. Damit hat jeder der Titel seinen ganz eigenen Reiz.

Auf der Rückseite jeder Spielanleitung finden sich Tipps für Personen mit Farbsehschwäche. Wenig Aufwand = schönes Ergebnis! Damit hat das Spiel seinen Personenkreis nochmals erweitert. Neben allen Generationen können auch farbsehbeeinträchtigte Personen „Pick a Pen“ problemlos mitspielen.

 

Bewertung / Test
+ robuste Stifte, die das Würfeln unbeschadet „mitmachen“
+ jede Version enthält 3 verschiedene Level für mehr Varianz
+ leichter Einstieg
+ Personen mit Farbsehschwäche wurden bedacht
– Anspitzer mit großer Öffnung notwendig

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)

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