Rein in die Lücke – Cabanga! von AMIGO (Rezension)

Cabanga! | Familienspiel | ab 8 Jahren | 3 bis 6 Spielende | Michael Modler | AMIGO | generationentauglich | pädagogisch wertvoll

Sind euch die Teenage Mutant Ninja Turtles noch ein Begriff? Der Schlachtruf der kampfsüchtigen Schildkröten war Cowabunga! Und irgendwie ist es doch sicher kein Zufall, dass ich beim Kartenspiel „Cabanga!“ dauernd daran denken muss.

Schachtel inmitten der Spielkarten
Was guckst du?

 

Das Spiel
Cabanga!
ist ein Familienspiel von Michael Modler und bei AMIGO erschienen. Es ist für 3-6 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Bei „Cabanga!“ willst du so schnell es geht deine Handkarten loswerden. So einfach kann ein Spielprinzip sein. Dabei solltest du aber die ganze Zeit aufmerksam sein, denn auch in den Zügen der anderen kannst du entscheidend an deinem Erfolg basteln.

Ihr startet mit 8 Zahlenkarten in vier verschiedenen Farben. Die Karten tragen Werte von 1-18. Jede Karte gibt es genau einmal. Für Menschen, die es lieben bei Kartenspielen mitzuzählen, ist das immer eine wichtige Info. Aber keine Sorge: „Cabanga!“ hat nicht die spielerische Tiefe der Stichspiel-Klassiker „Skat“ oder „Schafkopf“. Es will einfach nur ein kurzweiliges Familienspiel mit einer zusätzlichen Prise Aufmerksamkeit sein.

Startaufbau bei Cabanga!
So sieht es ganz am Anfang aus.

 

In der Tischmitte wird die Spielfläche eingerichtet. Dort liegen Reihenkarten in GELB, ROT, BLAU und LILA. Am ehesten erinnert mich die Gestaltung der Karten an traditionelle afrikanische Stammesmasken. Aber einen ethnischen Bezug oder eine Bedeutung finden wir nicht. „Cabanga!“ ist frei  von Thema. Neben jede Reihe werden zwei grau Zahlenkarten für den Start gelegt. Dabei geht es komplett zufällig zu, sodass jede Runde anders beginnen kann. Haltet diese Karten aber stets gut im Auge.

Bist du an der Reihe, spielst du eine deiner Zahlenkarte aus der Hand an einer farblich passenden Stelle aus. Dadurch entsteht ein aktiver Zahlenraum. Wenn die anderen genau jetzt eine oder mehrere Zahlenkarten derselben Farbe auf der Hand haben, die in diesen farbigen Zahlenraum passen, dürfen sie diese mit dem triumphalen Ausruf „Cabanga!“ in die Tischmitte feuern. Für jede so gespielte Karte musst du eine Strafkarte ziehen. Deine Hand wird also voller statt leerer. Deswegen ist das Ausspielen der Zahlenwerte immer eine kitzelige Angelegenheit. Achte darauf, dass beim Ausspielen deiner Karte diese Wertelücke immer klein hältst. Ihr seid also andauernd gefordert. Mal locker nebenbei ein Schwätzchen halten geht zwar, wird dich aber nicht beim Loswerden der Karten unterstützen.

Kartenhand vor Spielfläche
Ay ay ay Cabanga!

 

Und so spielt ihr, bis eine Person ihre Karten losgeworden ist. Nun zählt ihr die Minussymbole eurer restlichen Farbenkarten auf der Hand zusammen, notiert den Wert und spielt die nächste Runde. Wen jemand in der Summe über 18 kommt, endet „Cabanga!“. Wer nun die wenigsten Minuspunkte hat, gewinnt. Das dauert so knappe 20 Minuten, insbesondere, wenn man das Tempo hoch hält. Immerhin will man ja den anderen nicht die Chance geben, cabanga-mäßig in aller Rühe und Gemütlichkeit die eigene Hand nach Karten zu durchforsten.

 

Fazit
„Cabanga!“ ist einfach auf gute Laune ausgelegt. Gäbe es den Begriff Echtzeit-Kartenspiel, würde dieser wohl am ehesten passen. Du willst das Tempo oben halten. Und trotzdem kann man manchmal nicht vermeiden, dass dir untermalt von höhnischen Cabanga!-Rufen von überall am Tisch die Karten um die Ohren fliegen, insbesondere wenn ihr in Vollbesetzung zu sechst spielt.

Die Darstellung der Zahlenwerte ist überzeugend groß und kontrastreich. Zudem ist „Cabanga!“ komplett sprachneutral. Für Menschen mit Farbfehlsichtigkeiten sind die Karten dezent mit einem Muster im Hintergrund designt. Wenn du also keine Probleme hast, Karten auf der Hand zu halten, haben wir hier ein durchaus generationentaugliches Spiel.

Ich sehe in dem Spiel sogar das Potential für turbulente Mathestunden in der Grundschule, wenn es darum geht, aufmerksam und schnell Zahlenräume zu erkennen und zu bedienen.

Und zu guter letzt möchte ich darauf hinweisen, dass „Cabanga!“ eins der Spiele ist, die komplett ohne Kunststoff auskommen. Tatsächlich ist das ein Trend, den ich sehr schätze.

 

Bewertung / Test
+ Zahlenwerte kontrastreich und groß
+ bringt gute Laue
+ generationentauglich

 

(Eine Rezension von Oli Clemens)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Cabanga! (2023)

Spielidee: Michael Modler
Grafik: Kreativbunker
Verlag: AMIGO
Anzahl der Spielenden: 3-6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten

Generationentauglichkeit: Das passt vieles! Probiert es aus.
Pädagogisch wertvoll: Kann im Grundschulalter Gefühl für Zahlenräume und Zahlenreihen entwickeln.