Taktik und Kartenglück zu Zweit- Pacifica von Kosmos (Rezension)

Pacifica | 2-Personen-Spiel | ab 10 Jahren | 2 Spielende | Matthias Prinz und Martin Kallenborn |  Kosmos

In der Reihe „Spiele für Zwei“ sind schon so einige Perlen bei Kosmos erschienen, Auch ältere Spiele aus dieser Reihe kommen bei uns immer wieder auf gerne auf den Tisch. Kann „Pacifica“ als aktuelle Neuerscheinung da mithalten?

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Pacifica ist ein 2-Personen-Spiel von Matthias Prinz und Martin Kallenborn und bei Kosmos erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Die 112 Karten kommen farblich sortiert als sieben Stapel zwischen die beiden Spielenden. Dabei ist die vorgegebene Reihenfolge der Stapel so angelegt, dass es vom Einfachen zum Komplexeren gehen kann. Auf die Seite kommen die acht Scheiben, die „Idole“, die sind zentral, kommen aber erst später ins Spiel.

Wer nicht anfängt, darf sich zwei Karten auf die Hand nehmen, und es kann losgehen. Ein Zug besteht immer aus drei Schritten, die man laut mitzählen sollte, damit Unklarheiten erst gar nicht entstehen:

  • eine Karte von einem beliebigen Stapel nehmen
  • eine Karte auf der eigenen Seite ausspielen
  • bis zu zwei Karten aktivieren

Es gibt Karten, welche die Aktivierung gleich enthalten. Manche Aktivierungen setzen Symbole voraus, die wiederum aktiviert sein müssen um zu zählen.

Ausgelegte Karten von zwei Kategorien

Manche Aktivierungen verlangen die Abgabe anderer Karten mit aktivierten Symbolen.

Auslage erfüllt die Bedingungen für eine Aktivierung

Habe ich von einer Symbolart drei aktiv, darf ich das entsprechende „Idol“ nehmen, das bisher auf 3 eingestellt war. Das stelle ich nun auf 5. Somit kann ich es weiterdrehen, wenn ich die 5 Symbole erreicht habe. Das kann aber auch mein Gegenüber schaffen. Dann wird das Idol auf 7 eingestellt. Ist aber auch dieses letzte Ziel, die 7 erreicht, wird das Idol auf die andere Seite gedreht und ist somit in sicherem Besitz.

Selbst durch Abgabe von Symbolen durch Aktivierung anderer Karten wird der Status auf dem Idol nicht zurückgenommen.

Zwei Drehscheiben sind erbeutet, eine davon final

Die höheren Kategorien von Karten geben einmalige oder permanente Effekte, die sehr hilfreich sind. Hier ein paar Beispiele:

Vier Beispiele von Karten, die nach Aktivierung einen permanenten Vorteil bringen

Gewonnen hat, wer entweder drei gesicherte „Idole“ vor sich liegen hat oder insgesamt fünf. Neben den farbigen „Idolen“ gibt es ein weiteres, das ich bekomme, sobald ich in jeder Kategorie eine aktivierte Karte habe.

Die Anleitung ist ausführlich und mit Beispielen versehen. Der Einstieg sollte keine Probleme bereiten. Das Material ist gut unterscheidbar, zumal die Farben durch zugeordnete Symbole unterstützt werden. Die Schrift auf den Karten und in der Anleitung ist groß genug und kann auch von älteren Personen gut gelesen werden. Für den geordneten Ablauf wäre es wichtig, dass immer laut mitgezählt wird, gerade wenn eine ältere Person mitspielt. Beim Überlegen, was gerade sinnvollerweise zu tun ist, wird schon mal vergessen, was in diesem Zug bereits geschehen ist. Da hilft das laute Zählen durchaus.


Fazit
„Pacifica“ hat das Potential, zu einem weiteren Klassiker der 2-Personen-Spiele zu werden, bei uns zuhause auf jeden Fall. Die Frage meiner Frau „Ist das eigentlich unseres?“ interpretiere ich als klares Signal dazu. Wenn es zurück ins Spielecafé geht, sollte ich uns ein eigenes kaufen. Die Verzahnung der Karten bringt Wiederspielreiz, weil jede Partie anders läuft. Die Dauer von 20 Minuten ist angenehm, manchmal überrascht halt das abrupte Ende.

Nur in der ersten Partie ist jeder auf die eigenen Kombinationen fixiert, ab der zweiten Partie gilt die Aufmerksamkeit den Spielzügen der Gegenseite um vor einem Überraschungssieg gefeit zu sein. Es ist die Kombination aus Taktik und Kartenglück, was den besonderen Reiz von „Pacifica“ ausmacht. Zu Recht wird auf eine gewisse Ähnlichkeit zu „Lost Cities“ aus der gleichen Kosmos-Reihe immer wieder mal hingewiesen. Doch ist „Pacifica“ hinreichend anders, dass sich die Anschaffung lohnt.


Bewertung / Test
+ leichter Einstieg, hohe Varianz
+ Ausgewogenheit von Taktik und Glück
+ interaktiv ab der 2. Partie

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“2-Personen-Spiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Pacifica (2023)

Spielidee: Matthias Prinz und Martin Kallenborn
Grafik: Amber Scharf
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 2
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren

Spieldauer: 20 – 30 Minuten

Generationentauglichkeit: soweit die gewisse Komplexität nicht dagegen spricht: ja!