Hexenhaus, ein Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spieler*innen | Phil Walker-Harding | Lookout Spiele
Stimmig für Herbst- und Winternachmittage ist Hexenhaus ein ansprechend gestaltetes Familienspiel, das in der vollen Version – statt der Einsteigerversion – auch anspruchsvoll wird.
Das Spiel:
Hexenhaus ist ein Familienspiel von Phil Walker-Harding und bei Lookout-Spiele erschienen. Es ist für 2 – 4 Spieler*innen geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Auf dem Spielfeld sind unterschiedliche Lebkuchen abgebildet, zudem Spielaktionen. Wer an der Reihe ist, wählt zunächst aus drei Doppelplättchen mit ebensolchen Symbolen und überdeckt damit zwei Felder des Spielplans. Die überdeckten Symbole sind Ertrag des Zuges. Mit den unterschiedlichen Lebkuchenplättchen lassen sich phantastische Wesen anlocken. Vier dieser Karten liegen für alle aus, jede*r kann sich aber auch welche reservieren. Um eine dieser Karten zu bekommen, sind die entsprechenden Lebkuchenplättchen abzugeben, um dieses Wesen gefangen zu nehmen, sprich in die eigene Ertragsauslage zu legen.
Ein paar Feinheiten gibt es zu beachten: werden die entsprechenden Symbole überdeckt, darf man Plättchen tauschen, ein Märchenwesen reservieren oder bekommt ein Treppenplättchen. Beim Überbauen darf man nicht Doppelplättchen direkt übereinander legen. Zudem bringt es Vorteile, zwei gleiche Symbole zu überbauen, das bringt drei statt zwei Lebkuchen. Fehlt ein einzelnes Plättchen zum korrekten Bauen, kann man eines der Treppenplättchen legen. Oder bei guter Planung ein Jokerplättchen, das es sofort zu legen gilt, wenn man es als Belohnung bekommt für die Erfüllung einer Karte.
Das sind ganz schön viele Regeln für ein Familienspiel. Sind diese durch Zuschauen oder geduldiges Erklären gelernt, kann „Hexenhaus“ auch schon von 6jährigen erfolgreich gespielt werden. Das Material ist ansprechend und hat einen hohen Aufforderungscharakter.
Beim Einstiegsspiel werden die Wertungskarten mit der Rückseite nach oben ausgelegt. Diese zeigen einfach Zahlen mit Siegpunkten an. Eine solche Karte bekommt man, sobald ein Stockwerk fertiggestellt ist. Somit ist es ein Anreiz, eine Etage schnell fertigzustellen, um an eine hohe Punktekarte zu kommen.
Für erfahrene, ja schon Kennerspieler*innen, werden die anderen Seiten der Karten aufgedeckt. Die geben Siegpunktbedingungen, mit denen es ganz schön taktisch wird. Wieder darf sich ein*e Spieler*in eine dieser Karten aussuchen, bei Vollendung eines Stockwerkes. Die Karten unterscheiden sich sehr wohl in der Schwierigkeit und im Siegpunktertrag. Von diesen Karten gibt es 20, je nach Spieler*innenzahl werden 6, 9 oder 12 davon ins Spiel genommen. Varianz ist somit gegeben.
Die Anleitung ist strukturiert, bebildert und eindeutig. Durch die für ein Familienspiel eher umfangreichen Regeln ist etwas Einarbeitung erforderlich. Es sollte dies ein Erwachsener leisten und das Spiel dann Kindern erklären. In sich sind die Regeln logisch und stimmig.
Die Dekoration auf dem Titelbild gehört nicht zur Grundausstattung und wurde beim Probespielen vernichtet.
Fazit:
Hexenhaus ist ein gelungenes Familienspiel, das durch seine Gestaltung einen hohen Aufforderungscharakter hat, zudem auch taktische Tiefe. Auch reine Erwachsenenrunden dürften ihren Spaß haben, weil es in der Vollversion durchaus anspruchsvoll ist.
Bewertung / Test:
+ hoher Aufforderungscharakter
+ Wiederspielreiz durch Varianz
+ auch für Vielspieler interessant
– etwas umfangreiche Regeln
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Hexenhaus (2019)
Spielidee: Phil Walter-Harding
Grafik: Andy Elkerton
Verlag: Lookout-Spiele
Spieler*innenanzahl: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Eigene Altersempfehlung: mit Hilfe ab 6 Jahren
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Bedingt: Material und Ikonographie klar und deutlich, Texte auf den Wertungskarten klein
Pädagogisch wertvoll: Schult Planung und taktisches Denken