Titel | Kategorie | ab 16 Jahren | 2 bis 10 Spielende | Autor n.n. | Jumbo | generationentauglich
Zufällig hört man nach langer Zeit einen Musiktitel und es schwemmt einem die Erinnerungen hoch. Das passiert mit ziemlicher Sicherheit beim Spielen von „Hitster“ und die Gespräche darüber sind fast interessanter als das Spiel selbst. Das Ganze funktioniert mit einer App. Na, ob das taugt?
Das Spiel
Hitster ist ein Quizspiel und bei Jumbo erschienen. Es ist für 2 – 10 Spielende geeignet und kann ab 16 Jahren gespielt werden.
Die erste Überraschung kommt schon mal beim Öffnen der Schachtel: Keine Spielanleitung?! Zumindest nicht in gedruckter Form. Ein QR-Code führt zur Seite des Verlages und zu den wichtigsten Informationen. Aha, eine App runterladen! Zudem wird die App „Spotify“ verlangt – kein Problem, habe ich sowieso. Wer es nicht hat, muss sich auch bei der kostenlosen Version dort registrieren. Das sollte vor dem Spieleabend in Ruhe passieren.
Die App zu „Hipster“ bietet dann die schriftliche Spielanleitung und gleich mehrere Varianten zur Auswahl. Im Standardspiel zu zweit oder in zwei Teams bekommt jede Seite eine Karte mit einer Jahreszahl als Startkarte und zwei runde Plättchen. Nachdem sich dann die App mit Spotify verbunden hat, kann es schon losgehen: man zieht eine der zahlreichen Karten, legt sie mit dem QR-Code nach oben auf den Tisch und lässt das Handy scannen.
Ups, das ging aber schnell! Der Code braucht nicht einmal im vorgegebenen Kästchen sein, das Handy nicht einmal korrekt gerade gehalten werden, schon funktioniert der Scan und nach wenigen Sekunden beginnt der Musiktitel.
Wie bei „Anno Domini“ gilt es nun, den Titel in der eigenen Zeitleiste einzuordnen. Das ist zu Beginn relativ einfach. Liegen aber bereits mehrere Jahreszahlen aus, wird es schon schwieriger. Man kann ein rundes Plättchen einsetzen, wenn man gar nichts weiß und eine neue Karte fordern. Andernfalls legt man die Karte -immer noch mit dem QR-Code nach oben- in die Zeitleiste. Nun hat die Gegenseite Gelegenheit, ebenfalls ein Plättchen einzusetzen und ein „Falsch“ zu rufen und das Plättchen an die vermeintlich richtige Stelle zu legen. Nun wird umgedreht und wer Recht hatte, behält die Karte.
Noch besser: wenn man Titel und Interpret weiß, erhält man ein Plättchen zur Belohnung. Die Chance dazu steigt wenn man mit mehr Personen spielt. Allerdings stoppt der Titel nicht, sondern kann komplett abgespielt werden. Da ist es zumindest mit dem Titel nicht mehr schwierig. Wer das Handy bedient, sollte also nach angemessener Zeit stoppen. Manchmal ist es erstaunlich, dass es bei manchen Titeln nur zwei Sekunden braucht um sie zu erkennen.
Das Team oder die Person, welche 10 Jahreszahlen in richtiger Reihenfolge vor sich liegen hat, gewinnt die Partie. Das dauert, je nach Gesprächen 30 Minuten oder länger. Und diese sollte man eher fördern als durch schnelles Spielen abblocken. Es ist sehr interessant, was an Assoziationen hochkommt und Anlass ist, aus dem eigenen Leben zu erzählen.
Auf der Packung steht die Eignung ab 16 Jahren. Doch wer viel Musik hört und sich interessiert, kann sicher auch schon früher einsteigen. Bei den Älteren kann es mit den aktuellen Musiktiteln schwierig werden. Die Auswahl geht ganz aktuell bis 2022. Ich musste da meistens passen, kannte aber natürlich die Oldies besser als die jüngeren Leute. Und weil der Spaß im Vordergrund steht, die Jahreszahlen gut erkennbar sind, können und sollten auch ältere Personen mitspielen. Wenn jemand am Tisch sich um die Technik kümmert, egal welchen Alters, steht der Generationentauglichkeit nichts im Wege. Im Gegenteil: „Hitster“ ist ein gutes Medium, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Bei der Einteilung der Teams kann und sollte man darauf achten, dass die Altersverteilung ähnlich ist.
Die Anleitung ist über die App gut strukturiert und leicht verständlich.
Fazit
Auch wenn ich durch die zahlreichen Rezensionen wusste, wie „Hipster“ funktioniert, hat es mich trotzdem noch einmal positiv überrascht. Zum Einen, wie schnell das Scannen geht und dass die Bedienung so leicht ist. Zum Anderen: auch wenn manche Mitspielende erstmal zögern: „Ich weiß da nicht viel, ich kenn mich nicht so aus“ einfach auf den Tisch gebracht ohne lange Erklärung, ohne großen Aufbau hat es auch die anfänglichen Skeptiker überzeugt. Man erkennt doch viel mehr als man vorher meint.
Vor allem gefällt mir das Spiel als lockere Gesprächsanregung am Tisch. Jung und Alt ergänzen sich hier und es gibt immer wieder etwas zu erzählen.
Es gibt bereits eine Version mit Schlagern. Das wird sicher Viele ansprechen und zum Mitsingen animieren. (Persönliche Anmerkung: Holt mich raus!!) Also ich fände ja eine Klassik-Ausgabe toll, die müsste ich aber wohl mit mir alleine spielen….
Bewertung / Test
+ leichter Einstieg, praktisch kein Aufbau
+ man kommt ins Gespräch, lockeres Spielgefühl
– App notwendig, sollte aber doch kein Problem sein
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Quizspiel”
Hitster (2022)
Spielidee: n.n.
Grafik: n.n.
Verlag: Jumbo
Anzahl der Spielenden: 2 – 10
Altersempfehlung Verlag: ab 16 Jahren
Eigene Altersempfehlung: bei Musikaffinität (Pop) auch früher
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Jünger und Älter tauscht sich hier über Erinnerungen aus, die durch die Songs geweckt werden. Ob man die aktuellen Titel kennt, ist nicht die Frage des Alters sondern des Radiohörens. Die technische Seite ist nicht schwierig und bei Problemen ist sicher jemand am Tisch, der die App laden und bedienen kann.