Ein Geschicklichkeitsspiel für Kinder und Partygäste – Gone Fishing von Boabob (Rezension)

Gone Fishing – Kinder-/Familienspiel – ab 7 Jahren – 2 bis 4 SpielerInnen – Sylvain Aublin/Happy Boabob

Ok, das ökologischste Thema ist es jetzt nicht, wenn wir in einem Kinder- und Familienspiel auf Fischfang gehen. Aber das Thema Umwelt möchte „Gone Fishing“ auch gar nicht bearbeiten. Hier geht es eher um ein gewissen Augenmaß, eine ruhige Hand und eine gehörige Portion Geschicklichkeit. Sonst wird es nämlich nichts mit dem Fische fangen…

 

Das Spiel
Gone Fishing ist ein Spiel von Sylvain Aublin, das bei Baobab erschienen ist. Es kann mit 2 bis 4 SpielerInnen gespielt werden und ist ab 7 Jahren geeignet. Bei Baobab handelt es sich um einen koreanischen Verlag und dementsprechend liegt uns das Spiel nur in Englisch (und Koreanisch) vor. Da das Spiel an sich aber sprachneutral ist und ich mir vorstellen kann, dass es auf den Deutschen Markt kommt, stelle ich es Euch dennoch vor.

Gone Fishing ist ein Geschicklichkeitsspiel für Kinder und Familien. Zu Beginn werden mit einer Schablone die kleinen verschiedenen Fischfiguren auf dem Tisch verstreut. Wer am Zug ist, darf nun Angeln gehen. Dazu stehen 4 verschiedenen Angel-Formen zur Verfügung, die in jeder Runde an der Rute befestigt werden. Lässt man die Angel herunter, darf kein Fisch berührt werden, weder innerhalb noch außerhalb der Angelform, denn ansonsten ist der Fang entkommen (und es gibt nur einen Trostfisch). Wurden die Fische erwischt, muss die Angel schließlich zum eigenen Boot gezogen werden. Schön vorsichtig und auch hier, ohne außen liegende Fische zu berühren. Da muss also genau geschaut werden, dass die Bahn frei ist. Gelingt dies, wird ein Fisch auf den Markt gelegt – dieser erhöht den Wert des jeweiligen Fisches – und der restliche Fang wird auf dem eigenen Boot verstaut.

Waren alle SpielerInnen 4x am Zug, werden die gefangenen Fische gewertet. Wieviel jeder eigene Fisch wert ist, zeigt nun der Markt an, der sich mit jedem Zug gefüllt hat. Nachdem jeder die Punkte auf der Siegpunktleiste abgetragen hat, kommt es noch zum Frischetest: Alle SpielerInnen lassen ihren Fang auf den Tisch purzeln / fallen. Für jeden Fisch, der nun richtig herum landet – und das sind die wenigsten – gibt es einen Extrapunkt, da dieser Fisch noch besonders frisch ist.

Wer am Spielende die meisten Punkte ergattern konnte, gewinnt das Spiel.

 

Fazit
Die Regeln von Fishing sind einfach – das Spiel jedoch nicht. Denn beim Angeln ist eine große Portion Geschick gefragt. Und natürlich würde es keinen Spaß machen, wenn man beliebig im Meer herumstochern könnte, man will schon gefordert sein. Die SpielerInnen müssen also genau überlegen, an welcher Stelle sie die Angel zu Wasser lassen. Passt der Rahmen wirklich, wie man es sich denkt? Umrahmt er alle Fische, ohne diese oder außen liegende zu berühren? Das ist gerade für Kinder gar nicht so einfach abzuschätzen. Aber sie gewinnen mit jedem Mal an Erfahrung dazu, trainieren ihr Auge und werden immer besser.

Doch bei dieser Herausforderung bleibt es nicht. Der Fang muss noch zum Boot gezogen werden. Ob der Weg frei ist, muss also überlegt werden, bevor man auf Fischjagd geht. Das ist echt witzig und macht Spaß. Eine ruhige Hand benötigt man allerdings schon, denn wenn die Angel hin und her wackelt, ist schon fast sicher, dass ein Fisch berührt wird. Glücklicherweise gibt es aber dann einen Trostfisch, dann bleibt der Frustfaktor gering. Auch, dass vor dem Angeln ein Fisch versetzt werden kann, spielt gerade Kindern oder Erwachsenen mit einer weniger ruhigen Hand zu.

Schade ist allerdings, dass beim Einzug der Angel, beim Bewegen der Fische zum Boot, der Angelrahmen immer wieder an den doch recht glatten Fischen hochrutschen kann. Die Angel hebt sich dann in die Höhe und es ist kaum möglich, die Fische ohne diesen Vorfall zum Boot zu manövrieren. Wir haben die Angel, wenn das passiert ist, aber einfach wieder neu ansetzen lassen. Wenn wir das als entkommenen Fang bewertet hätten, wäre das zu frustrierend gewesen.

Das Material von Gone Fishing ist sehr niedlich und ansprechend gestaltet. Boote und Angel sind stabil und die kleinen Fische, die wie aus Glas wirken, sind ein Hingucker. Etwas schade ist die Namenswahl, denn es gibt bereits andere Spiele mit dem Namen Gone Fishing auf dem Markt, die sich allerdings anderer Mechanismen bedienen.

Gone Fishing ist ein schönes Kinder- und Familienspiel und kann sicherlich auch als witziges Partyspiel dienen.

 

Bewertung / Test
+ schnell zu erlernen
+ Geschicklichkeit gefragt
+ hoher Spaßfaktor
+ wenig Frust
+ Ansprechendes Material
– Angelform rutscht an den Fischen ab und zu ab


(Eine Rezension von Petra Fuchs)

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
4

Gone Fishing (2019)

Autor: Sylvain Aublin
Verlag: Happy Boabob
SpielInnenanzahl: 2-4 SpielerInnen
Altersempfehlung Verlag: ab 7 Jahren
Spieldauer: 30+ Minuten

 

Generationentauglich: Ja, Gone Fishing kann wunderbar in altersgemischten Gruppen gespielt werden. Eine ruhige Hand sollte man allerdings haben.

Pädagogisch wertvoll: Ja, ein gutes Auge, Konzentration und Geschicklichkeit werden gefördert. Ebenso erstes 1×1 mit der Punktewertung.