Trickreiche neue Karten – Fasanerie Erweiterung Es wird bunter von 2F-Spiele (Rezension)

Fasanerie – Es wird bunter | Erweiterung | ab 8 Jahren | 2 Spielende | Friedemann Friese | 2F-Spiele 

Ein trickreiches 2-Personen-Spiel, das sich locker-flockig aber auch sehr strategisch spielen lässt, ist „Fasanerie“. Seit ihr bereit, bei einem Duell auch mal fies zu sein und könnt auch einstecken? Mit mehreren Exemplaren können bis zu 6 Personen mitspielen. Ungewöhnlich, oder?

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Fasanerie Es wird bunter ist eine Erweiterung von Friedemann Friese und bei 2F-Spiele erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Zum Grundspiel hat Tom Werneck uns eine Kurzrezension geschrieben. Trotzdem erkläre ich euch kurz das Prinzip des Grundspiels, das ihr natürlich für diese Erweiterung braucht.

Für jede Partie lässt sich ein anderes Deck zusammenstellen mit jeweils sechs Tierarten mit jeweils 6 Karten. Dafür stehen 12 Tiersorten zur Verfügung. Dieses Deck wird gemischt. Vor den Holzscheiben der Spielenden werden immer fünf Karten aufgedeckt.

Startsituation. Vor den beiden Spielmarkern sind fünf Karten in Reihe ausgelegt.

Nun wird es tricky: Wer an der Reihe ist, kann beliebig weit ziehen. Es ist an der Reihe, wessen Scheibe hinten liegt. Es sind alle Karten zu nehmen, die unter und hinter der eigenen Scheibe liegen. Somit kann ich, wenn die andere Holzscheibe weiter vorne liegt entscheiden, die weiteren Karten in der Reihe zu nehmen. Das sind aber nicht immer gute Karten.

Bei manchen kommt es auf die Anzahl an, wie viele ich am Ende erbeutet habe, manche zählen aber auch direkt Minus. Ich kann meine Scheibe auf die Gegnerische legen, dann passiert zunächst nichts und die Gegenseite ist an der Reihe. Ich kann meine Scheibe aber auch weiter nach vorne legen und die Gegenseite somit zwingen, bestimmte Karten zu nehmen.

Spielsituation

Das braucht dann schon einen Durchgang, um das alles zu verstehen. Bei der nächsten Partie wird es dann schon taktischer. Zudem darf ich meine erbeuteten Karten jederzeit ansehen und kann gegen Ende schlussfolgern über die Beute der Gegenseite. Zufällig ist nur die Reihenfolge der Karten, die Auswahl steht fest.

Das macht Spaß, solange beide auf dem gleichen Level spielen und das Duell auf Augenhöhe bleibt. Wenn beide gleich locker und ohne viel Hintergedanken spielen, ist „Fasanerie“ ein nettes Kartensammelspiel. Mit Taktik und Nachdenken wird es gemein, wenn die Gegenseite weiterhin so locker spielt und dann mit Sicherheit auf verlorenem Posten steht.

Mit zwei Exemplaren kann man mit drei oder vier Personen spielen, mit dreien sogar zu fünft und zu sechst. Das konnte ich mangels Material nicht testen, dürfte aber noch einmal ganz anders verlaufen, vermutlich unberechenbarer. In der Erweiterung gibt es neue Karten, die sich mit denen des Grundspiels beliebig kombinieren lassen. Da sind vier neue Fasanenarten:

Vier neue Fasanenarten

Der Sumatrafasan, der Schopffasan, der Feuerrückenfasan und der Ohrenfasan (von links nach rechts). Spielerisch sind es Varianten der vorhandenen Arten, die den Spielverlauf nicht wesentlich ändern.

Dann gibt es noch zwei Kartenarten, die sehr wohl etwas ändern:

Die zwei Arten von Sonderkarten

Der kläffende Hund bewirkt, dass die Person eine bereits erbeutete Karte an das Ende der Kartenreihe legt. Das wird eine negative Karte sein oder eine Karte, die bei der eigenen Sammlung zu viel ist. Und der Hund gibt einen Siegpunkt. Der Kescher lässt eine leere Karte vor der eigenen Scheibe einsammeln. Das kann ebenfalls sehr wertvoll sein, gibt in der Abrechnung aber zwei Minuspunkte.

Die Anleitung sowohl vom Grundspiel als auch von der Erweiterung klappt sich als Längsblatt auf und erklärt gut verständlich. Die Kartenarten sind auf der Rückseite einzeln aufgeführt und nochmals erklärt, wobei die Symbole auf den Karten eingängig sind. Beim Sortieren der Karten fällt auf, dass bei manchen Fasanen einzelne als Jungvögel dargestellt sind und sich erst nach genauem Hinsehen zuordnen lassen. Es hilft die Farbverteilung und die Ausrichtung der Vögel.

Die kleinen Symbole und die ungewöhnliche Regel beim Ziehen schränken ebenfalls die Generationentauglichkeit ein.

 

Fazit
„Fasanerie“ ist ein eher ungewöhnliches Duell, bei dem es eine Probepartie braucht, um es zu erfassen und eine Strategie zu entwickeln. Nach der ersten ungezwungenen Partie kommt es zu Überlegungen, welche Möglichkeiten oder Konsequenzen der eigene Zug für die Gegenseite hat. Da kann es gemein werden, wenn nicht beide auf dem gleichen Level spielen.

Die Erweiterung bringt neuen Stoff, wenn das Grundspiel schon oft gespielt wurde und mehr Varianz neuen Spielreiz bringt. Wirklich interessant sind dabei die neuen Kartenarten Hund und Kescher, die das Spiel dann auch taktisch verändern.

Die kleine Schachtel des Grundspiels bietet Platz, die Erweiterung mit unterzubringen. Zum Spielen braucht es aber einen normal großen Tisch, weil ständig neue Karten ausgelegt werden. Das macht man besser im Kreis als in einer Reihe, sonst reicht der Tisch auf keinen Fall.

 

Bewertung / Test
+ neuer Stoff bringt mehr Varianz für das Grundspiel
+ neue Kartenarten bringen neue Elemente, bereichernd
– macht nur wirklich Spaß, wenn beide Personen auf gleichem Level spielen

 

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Fasanerie - Es wird bunter (2023)

Spielidee: Friedemann Friese
Grafik: Harald Lieske
Verlag: 2F
Anzahl der Spielenden: 2 Spielende (für 4 und 6 Spielende braucht es mehrere Packungen)
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Ab 10 Jahren. Für die taktischen Überlegungen, gut an Punkte zu kommen, dürften die meisten 8-Jährigen noch überfordert sein.
Spieldauer: 15 – 20 Minuten
Generationentauglichkeit: Nein. Die Symbole sind klein. Die Fasanenarten sind nur durch genaues Hinschauen zu unterscheiden, zumal innerhalb der Art manche Abbildungen unterschiedlich sind. Zwei Marker sind sehr ähnlich.