Bohnanza: Das Würfelspiel | Familenspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Uwe Rosenberg | AMIGO | generationentauglich
Es bedarf wohl keiner großen Erklärung mehr, was es mit dem Spiel „Bohnanza“ auf sich hat. Auch den Verlag AMIGO oder den Autor Uwe Rosenberg muss ich nicht extra vorstellen. Etabliert und erfolgreich würde alle 3 mit wenigen Worten beschreiben. Seit ein paar Jahren scheint es ein Trend zu sein, zu erfolgreichen Spielen auch Würfelspiele zu veröffentlichen – ob das bei „Bohnanza“ auch funktioniert? Lies weiter!
Das Spiel
Bohnanza: Das Würfelspiel ist ein Würfelspiel für Familien von Uwe Rosenberg und bei AMIGO erschienen. Es ist für 2-5 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Das Spiel „Bohnanza“ wurde in seiner Jubiläumsausgabe hier von Paul zuletzt vorgestellt und dem ist nicht viel hinzuzufügen. Auf genau diesem Universum aus Blauen, Roten, Brech-, Sau-, Soja- und Gartenbohnen baut das Würfelspiel auf. 2-5 Personen nehmen daran teil und sollten in der Lage sein, Würfel zu werfen und ihr Ergebnis auszuwerten.
Das Würfelergebnis ist jedoch keine Augenzahl, die addiert wird, sondern eben genannte Bohnen. Aufgrund der Verteilung auf die Würfelseiten ist die Wahrscheinlichkeit unterschiedlich hoch, mehrere davon in einem Wurf zu erhalten. „Bohnanza: Das Würfelspiel“ löst dies über 3 weiße und 2 dunklere Würfel und gibt jeder Person eine Übersichtskarte, die die Verteilung der Bohnen auf die Würfel darstellt. Mit jedem der drei weißen Würfel werde ich also nie eine Gartenbohne würfeln können, egal wie oft ich es versuche.
Nun versucht die aktive Person mit allen 5 Würfeln die Bohnen zu erwürfeln, die auf der eigenen Auftragskarte aufgedruckt sind. Dazu wird nach jedem Wurf mindestens ein Würfel in den Deckel gelegt, der hier als Bohnenfeld umfunktioniert wird. Bevor das jedoch geschieht, schauen alle anderen Personen über das Wurfergebnis, ob sich nicht eine Stufe des eigenen Auftrages erfüllen lässt. Falls möglich, wird die nächste Stufe mit einer darüberliegenden Karte abgedeckt. Die aktive Person würfelt alle verbliebenen Würfel erneut, bevor sie mindestens einen Würfel zur Seite (in den Deckel) legt. Nun prüfen wieder alle ihren eigenen Auftrag usw. Sind alle Würfel zur Seite gelegt, ist die nächste Person an der Reihe.
So wird der Auftrag Stufe für Stufe erfüllt und kann nach 3 erfüllten Stufen in bare Münze umgewandelt werden. Das funktioniert wie beim Kartenspiel über Kartenrückseiten durch aufgedruckte Münzen. Wer zuerst die Schwelle von 10 Münzen durchschreitet, beendet das Spiel und gewinnt in der Regel.
Recht kurzweilig sind die Partien, weil ich stets mitspiele, egal ob zu zweit oder zu fünft – die Würfe der Mitspielenden lohnt es stets im Auge zu behalten. In meinen eigenen Würfen versuche ich ebenfalls, den anderen nicht zu sehr in die Karten zu spielen, indem ich relativ früh helle oder dunkle Würfel zur Seite lege. Doch Achtung: Wer andern eine Grube gräbt … „Bohnanza: Das Würfelspiel“ ist vorallem dann gut, wenn jeder zielstrebig an der eigenen Auftragserfüllung arbeitet würfelt. Es den anderen zu verbauen klappt allenfalls auf Kosten der eigenen Erträge.
Durch diese relativ geringe Interaktion ist das Frustpotential nicht höher als bei anderen Würfelspielen. Generationentauglich ist „Bohnanza: Das Würfelspiel“ mit kleinen Abstrichen in der B-Note – die Farben auf den Würfeln und den Karten sind teilweise recht ähnlich und im Falle der Sojabohne dann doch zu verschieden. Wer hier genau hinschaut, beugt Ärger vor.
Fazit
„Bohnanza: Das Würfelspiel“ muss sich den Vergleich mit dem Klassiker Kniffel gefallen lassen. Die Ähnlichkeit ist offensichtlich – Stufe um Stufe versuche ich meine Vorgaben zu erfüllen. Anders und damit in meinen Augen auch besser gelöst: Ich bin immer irgendwie mit dran, weil ich auch von den Würfen der anderen Personen profitieren kann. Das sorgt für ein stets belohnendes Spielgefühl. Die Partien sind mit durchschnittlich 30 Minuten angenehm kurz. Wem das zu kurz ist, der sollte die vom Spiel vorgegebene Schwelle von 10 Punkten durch individuelle Regeln anpassen. 30 Minuten sind für ein Würfelspiel schon ganz ordentlich und für die eine oder andere Personen schon knapp außerhalb der Komfortzone – deshalb wirkt sowohl das Spieldesign als auch die Spieldauer gut durchdacht.
In meiner Wahrnehmung holt „Bohnanza: Das Würfelspiel“ den thematischen Vorgänger „Bohnanza“ wieder zurück ins Bewusstsein der Spielenden. Ich ziehe es dem Klassiker mittlerweile vor, da ich das Prinzip der starren Kartenhand hier nicht immer wieder erklären und daran erinnern muss und Würfeln kann dann doch jeder irgendwie – wenn auch mit unterschiedlichem Ergebnis. Doch Moment, wie habe ich in Statistik gelernt? Wenn die Anzahl der Würfe sehr hoch gewesen ist, sind alle Würfelseiten gleich häufig gefallen. Es wird also Zeit, hier die Anzahl der Würfe, auch mit einem kleinen „n“ ausgedrückt, stark zu erhöhen …
Ich bin dann mal würfeln!
Bewertung / Test
+ Kurze Wartezeiten
+ Kurze Spieldauer
+/- Kniffel ohne Zahlen, dafür mit alten Bekannten aus dem Bohnanza-Universum
+/- glückslastig
(Eine Rezension von Tobias Mallock)
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Bohnanza: Das Würfelspiel (2022)
Spielidee: Uwe Rosenberg
Grafik: Björn Pertoft
Verlag: AMIGO
Anzahl der Spielenden: 2 – 5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Generationentauglichkeit: Würfeln funktioniert immer gut – wenn die kleinen Symbole und die Farben nicht limitieren, steht dem generationenübergreifendem Spiel nichts im Wege.
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