Ein tolles Memo- u. Geschicklichkeitsspiel: Burg Kletterfrosch von Haba (Rezension)

JA was ist denn nur los? Hat man sowas schon gesehen? Welch ein Chaos auf der Burg. Alle Burgbewohner haben doch tatsächlich ihre liebsten Gegenstände verloren. Dass die Prinzessin ständig die goldene Kugel in den Brunnen fallen lässt kennen wir ja schon. Ok, in Burgkletterfrosch ist sie der Prinzessin diesmal in den Burgteich gerollt. Da muss der Frosch sich dann schon mehr anstrengen, um die Kugel wieder sicher zurück zu bringen. Aber, als ob das nicht alles wäre, nein! Die anderen Burgbewohner haben auch so einiges in den Teich kullern lassen. Der Koch hat doch tatsächlich seinen Kohlkopf in den Teich plumpsen lassen, der Gärtner hat irgendwie seinen Kürbis hinein gekullert und der Zauberer seine Wahrsagerkugel.

Das Chaos ist perfekt und Frosch Francesco hat alle Arme voll zu tun. Natürlich müssen die aus dem tiefen See geretteten Dinge auch noch zu den Besitzern zurück gebracht werden. Aber wo war denn nochmal das Zimmer der Prinzessin? Und war hinter dem Fensterladen nicht eben noch das Gesicht des Gärtners zu sehen? Ach herrje. Jetzt muss sich aber schnell erinnert werden, nicht dass Francesco die Sachen wieder zurück in den Teich kullern. Könnt ihr ihm dabei helfen?

 

Das Spiel
Burg Kletterfrosch ist ein Kinderspiel von Gunter Baars und Markus Nikisch, das ganz aktuell bei Haba erschienen ist. Es wird vom Verlag ab 5 Jahren empfohlen und kann mit 2-4 Spielern gespielt werden.
Bei diesem Kinderspiel ist das Ziel, mit dem Frosch den Burgbewohnern ihre verlorenen Gegenstände zurückzubringen und dabei das Zimmer zu finden, in dem sie sich befinden.
Dazu deckt das Kind, welches am Zug ist eine der Gemäldekarten auf. Hierauf sind die Bewohner und ihre Gegenstände zu sehen. Schließlich muss das Kind erraten, in welchem Zimmer sich der Bewohner befindet. Es deckt dafür eines der Fensterplättchen in der vor ihm stehenden Burg auf. Auf jedem dieser Plättchen ist auf der Rückseite ein Bewohner aufgedruckt. Wurde der falsche Bewohner aufgedeckt, ist das nächste Kind an der Reihe und der Bewohner wird verdeckt auf das einzige noch freie Fensterfeld gelegt. Hat er den richtigen Bewohner gefunden, darf er versuchen, den verlorenen Gegenstand zurückzubringen.

Das Kind legt dafür die entsprechende farbige Kugel auf den Frosch, der mit zwei Schnüren an der Burg befestigt ist. Indem die Schnüre angezogen werden, bewegt sich der Frosch über die Burgwand und nimmt dabei die Kugel mit. Ziel ist es nun, die Kugel in das Loch unter dem Fenster des betreffenden Bewohners zu manövrieren und zwar bevor die Sanduhr abläuft. Ist dies geschafft, darf die Karte des Bewohners als Belohnung erhalten werden und das Fensterplättchen wird wieder umgedreht.

Wurde die Kugel verloren, ins falsche Loch bugsiert oder ist die Zeit abgelaufen kommt der Bewohner und seine Gemäldekarten aus dem Spiel.
Sobald alle Gemäldekarten verteilt wurden, endet das Spiel und das Kind mit den meisten Gemälden gewinnt das Spiel.

Dem Spiel liegen zudem Varianten dabei. Es ist möglich, das Spiel schwerer zu gestalten, indem einige Puzzleelemente aus der Burg entfernt werden. Hier entstehen dann neue Löcher, die nicht getroffen werden dürfen. Auch gibt es eine Kooperative und eine Solovariante.

 

Fazit

Burg Kletterfrosch erscheint in gewohnter, sehr hochwertiger Haba-Qualität, mit sehr überzeugender und thematischer Grafik. Das Spielematerial, allen voran die Burg, sprechen dabei nicht nur Kinder sofort an und auch das Spielprinzip überzeugt vollends. Im Grunde haben wir hier eine Mischung aus einem Memory-Spiel und einem Geschicklichkeitsspiel vor uns und die Mischung dieser beider Elemente gelingt absolut.

Die Spieler müssen sich merken, in welchen Zimmern sich die Bewohner gerade aufhalten und dadurch, dass Bewohner die Zimmer auch wechseln, wird das Spiel in diesem Teil nicht zu einfach. Einfach ist allerdings die Geschicklichkeitsvariante des Grundspiels. Selbst für 5-Jährige Kinder ist es problemlos möglich, die Kugeln in die richtigen Löcher zu bugsieren. Wir würden sogar sagen, dass 3-4 jährige Kinder Burg Kletterfrosch wunderbar spielen können. Um das Spiel schwerer zu gestalten, müssen dann schon einige Puzzleteile entfernt werden und da wird es dann erst richtig spannend. Die Kugel dann nämlich um die so entstandenen Löcher herumzuführen ist gar nicht so einfach. Und das macht richtig viel Spaß.

Bemängeln könnt man die Spiellänge des Grundspiels. Da das Spiel erst endet, wenn alle Gemälde verteilt sind, zieht es sich dann doch recht in die Länge. Und das ist definitiv nur was für geduldige Kinder. Aber auch daran haben die Autoren gedacht und in der Spieleerklärung als Tipp angemerkt, dass man mit weniger Karten spielen kann. Die Varianz der Regeln sticht auf jeden Fall sehr positiv hervor. Man kann das Spiel somit wunderbar an die jeweiligen Kinder anpassen und auf deren Bedürfnisse eingehen. Sogar eine kooperative Variante ist möglich, wo der Memoryteil weggelassen wird und die Kinder den Frosch zu zweit führen müssen. Das gefällt den Kleinen besonders gut.

Einzig nicht gefallen hat uns an Burg Kletterfrosch eigentlich nur, dass man sich nicht um das Spiel herumsetzen kann. Alle Kinder sitzen auf einer Seite, um den aktiven Spielern zuschauen zu können und nicht zu verpassen, welche Burgbewohner aufgedeckt werden. Bei 4 Kindern wird es dann ganz schön eng und da kommt es öfter mal vor, dass die Kleinen sich gegenseitig anrempeln. Klar, man kann die Burg immer vor das aktive Kind schieben und wir können auch nicht sagen, wie man das hätte besser lösen können.

Insgesamt ist Burg Kletterfrosch ein richtig tolles Spiel für Kinder von 3-7 Jahre, bei dem Kinder nicht nur ihre Merkfähigkeit, sondern auch Koordination trainieren. Zudem ist das Spiel sehr ansprechend und stabil gestaltet, so dass alleine der Aufbau vom Spiel schon Freude bereitet. Burg Kletterfrosch kann daher wunderbar für Familien, aber auch für die pädagogische Arbeit mit Kindern empfohlen werden.

(Eine Rezension von Petra Fuchs)

 

Hinweis zur Gender-Formulierung: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen
bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit nur die weibliche oder männliche Form
verwendet wurde.

 

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiele” und „Pädagogische Spiele“

  • ... Altergruppe bis 12 Jahre
4.5

Burg Kletterfrosch (2018)

Autor: Gunter Baars & Markus Nikisch
Grafik: Antje Flad
Verlag: Haba

Spieleranzahl: 2-4 Spieler
Altersempfehlung Verlag: Ab 5 Jahren
Eigene Einschätzung: Ab 3/4 Jahren
Spieldauer: ca. 20 Minuten

Pädagogisch wertvoll: Auf jeden Fall. Es werden Merkfähigkeit, sowie Konzentration,  Koordination und Geschicklichkeit trainert.