Leckere Blutorangen – Vampire Party von Piatnik (Rezension)

Vampire Party | Kinderspiel | ab 5 Jahren |  2 bis  5 Spielende | Reiner Knizia | Piatnik | pädagogisch wertvoll

Anna und Simon, zwei aufgeweckte Vampirkinder, waren mit ihren Eltern auf dem Weg zur „Gruft“ um dort ihren Urlaub zu verbringen. „Ach, ich freu mich schon so!“, jauchzte Anna auf der Rückbank. Auch Simons Augen funkelten: „Das wird ein Spaß. Ich bin gespannt wer noch so alles da sein wird“. Die Mutter drehte sich zu den beiden um. Sie sah sie mit leicht zusammengekniffenen Augen an und ermahnte die Kinder, dass sie auf alle Fälle nicht wieder so viel Schabernack wie letztes Jahr anstellen dürfen. Die arme Köchin haben sie fast täglich auf die Palme gebracht. „Walburga wird uns bestimmt wieder leckere Sachen kochen, also seid lieb zu ihr. Sie ist eine alte Vampirfrau“, meinte die Mutter bestimmend. „Aber natürlich, Mama. Wir sind die bravsten Vampirkinder der Welt“, schrien die Sprösslinge im Chor.

„Na gut, Viktor wird schon auf Euch aufpassen“, sagte die Vampirmutter hoffnungsvoll. „Viktor ist auch wieder da? Das ist ja supermegatoll“, freuten sich beide Kinder. Viktor war der ältere Bruder der beiden und arbeitete in der „Gruft“ am Empfang.

Endlich angekommen, liefen die Kinder in Viktors Arme. Er stand zur Begrüßung vorm Schlosstor. Die „Gruft“ ist nämlich kein unterirdischer Raum, sondern in diesem Fall ein großes prächtiges Schloss, das zu einem Hotel umgebaut wurde. Und jedes Jahr, wenn der Blutmond zum Vorschein kommt, feiern dort die Vampire aus der ganzen Welt eine große Party.

Mittlerweile waren auch schon viele weitere Gäste anwesend. Der Vampirvater klemmte sich die Koffer unter die Arme und brachte sie allesamt auf das Zimmer.
Anna und Simon ließen ihren großen Bruder gar nicht mehr aus. Sie freuten sich so sehr, dass sie ihn endlich wieder sahen. „Nun kommt jetzt aber, wir gehen erst mal rein“, sagte Viktor. „Es sind schon viele weitere Familien da. Außerdem müssen wir uns ausruhen. Sonst sind wir für die Party morgen nicht fit genug“.

Simon rannte voran: „Komm schon, Anna! Wir müssen nachsehen wer schon alles da ist“. Anna lief hinterher. Im großen Saal waren tatsächlich auch schon einige weitere Gäste, natürlich auch viele Kinder. „Au ja, das wird ein Spaß“. Annas Augen blitzten. Nachdem die beiden alte Freunde wiedergefunden und neue kennengelernt haben, begannen sie auf einmal zu flüstern. Ob sie etwas im Schilde führen?

Die Kinder bemerkten nicht, dass eine alte Frau zu ihnen kam. Erst als sie direkt neben den Kindern stand, blickten sie nach oben. Die alte Frau war Walburga, die Köchin, und sagte in einem sehr ernsten Ton: „Kinder. Wenn Ihr heuer wieder mir was aus der Küche klaut und ich Euch erwische, dann verwandle ich euch in eine Fledermaus“! Auf einmal waren alle ganz still. Niemand traute sich was zu sagen. Viktor betrachtete von weitem die Situation und eilte herbei. „Natürlich Walburga, niemand wird dir Deine leckeren Blutorangen für morgen aus der Küche mopsen“.

Viktor versuchte die Kinder mit einem scharfen und eindringlichen Blick anzusehen. Dies hielt er aber nicht lange durch und lächelte die Kinder verschmitzt an, als Walburga sich umdrehte und in die Küche zurückkehrte. Der Schrecken der Kinder hielt auch nicht besonders lange an. Pünktlich zur Mitternacht trafen sie sich, um sich auf ihr Abenteuer vorzubereiten.
„Wir machen eine Wette“, schrie ein Kind. „Wer zuerst drei Blutorangenscheiben aus der Küche holen kann, bekommt alle. Ok“? Die Kinder waren einverstanden.

Bist auch du bereit für das Abenteuer von Anna, Simon und Co? Sieh zu, dass du dich nicht von Walburga erwischen lässt. Sollte sie dich ertappen, kann dir nur noch Viktor aus dem Schlamassel helfen. Je näher er schon bei dir ist, umso besser.

Spieleschachtel mit Inhalt

 

Das Spiel
Vampire Party
 ist ein Kinderspiel von Reiner Knizia und bei Piatnik erschienen. Es ist für 2-5 Spielende geeignet und kann ab 5 Jahren gespielt werden.

Alle nehmen sich erstmal ein Geschwisterpärchen einer Farbe. Die Spielsteine kommen auf das Feld „Kinderzimmer“. Bestimmt zufällig, wer zuerst würfeln darf. Gewürfelt wird im Uhrzeigersinn.
Bist du an der Reihe, hast gewürfelt und es wird eine 2, 3 oder eine 4 angezeigt, darfst Du so viele Felder weit gehen. Es ist auch erlaubt weniger zu laufen. In jedem Fall, muss aber mindestens ein Schritt gegangen werden.

Spielaufbau
Spielaufbau für 5 Spielende

Wird der Kochlöffel gewürfelt, darf man einen Schritt gehen. Doch, oh weh! Walburga hat wohl was mitbekommen. Sie sucht nun die Küche und den Schlossgarten ab. Nur gut, dass man sich im Schlossgarten ganz gut verstecken kann und es bereits finster ist. Um Walburga zu aktivieren, wird die Drehscheibe gedreht. Wo bleibt sie stehen? Wohin deutet der Pfeil? Bist Du im Bereich der Küche, erwischt sie dich sofort. Egal, auf welchem der drei Felder du gerade stehst. Bist du im Schlosspark kann sie dich nur sehen, wenn sie direkt auf dein Feld zeigt.

Den Weg zur Vorratskammer darf man selbst wählen. Geht man den kurzen Weg über die Küche, kann es sein, dass man ziemlich schnell von der Köchin erwischt wird. Sie macht das Licht an und schwupps, hat sie dich und verwandelt dich zur Fledermaus. Es ist schließlich ihre Küche. Da kennt sie sich bestens aus, anders ist es im Schlossgarten. Da ist es finster und Walburga möchte dich bei der Kälte auch nicht lange suchen.

Also hast du den Mut über die Küche zu laufen, oder wählst du lieber den sicheren Weg, der aber auch länger dauert? Das Gute ist, dass Ihr zu zweit seid. Auch wenn der Bruder oder die Schwester zur Fledermaus verwandelt wurde, kann der andere immer noch die Blutorangen holen. Da ist aber auch zum Glück noch Viktor. Er ist ein guter großer Bruder und hilft nicht nur seinen Geschwistern, sondern natürlich auch den anderen Kindern.

Ist man an der Reihe mit würfeln, darf ich nicht nur mich bewegen, sondern kann auch Viktor zu mir kommen lassen. Ist er auf meinem Feld angekommen, verwandelt er mich sogleich wieder zurück. Steht er bei mir und Walburga trifft auf mich und möchte mich verwandeln, lässt dies Viktor erst gar nicht zu.

Spielbeispiel
Wenn Walburga ein Vampirkind erwischt, wird der Spielstein sofort umgedreht. Holt schnell Viktor zu euch, damit Ihr euch wieder umdrehen könnt.

Hast Du Dir, auf welchem Weg auch immer, eine Blutorange geschnappt, darfst Du nicht über die Küche zurück, sondern musst den vorsichtigen Weg über den Park nehmen. Hast Du eine Blutorange dabei und Walburga ertappt dich, verlierst Du auch die Blutorange. Erst wenn Dich Viktor wieder zurückverwandelt, darfst du die Scheibe wieder aufheben. Doch warte nicht zu lange. Sollte ein anderes Vampirkind ohne Blutorange bei dir vorbeikommen, stibitzt sie deine Scheibe und du musst zurück zur Vorratskammer.

Wer schafft es zuerst drei Blutorangenscheiben ins Kinderzimmer zu bringen?

 

Fazit
Vampire Party ist ein sehr hübsches Kinderspiel mit leichtem Memory-Faktor. Es kann natürlich sein, dass Walburga mehrere Spielsteine verwandelt. Alle Fledermäuse sehen nämlich gleich aus.
Die Kinder hatten sehr viel Spaß beim Spielen. Die Illustration ist gut gelungen und harmoniert sehr mit der Spielidee. Die verschiedenen Elemente passen gut zueinander. Die Spannung steigt, wenn Walburga nach dem rechten sieht. Mut wird aber auch oft belohnt.

Die größte Lust hatten wir, wenn vier oder fünf mitgespielt haben, da sich da am Spielbrett am meisten gerührt hat. Das Material ist stabil. Ein gelungenes Kinderspiel.

 

Bewertung / Test
+ Gut ausgewählte Elemente.
+ Interessantes Thema für Jungs und Mädchen gleichermaßen.
+ Konzentration und Aufmerksamkeit wird gefördert.
– Erst mit vier/fünf Spielende erhöhter Spielreiz, da sich am Spielbrett mehr bewegt.

 

(Eine Rezension von Christiane Köstlinger)

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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre

Vampire Party (2020)

Spielidee: Reiner Knizia
Grafik: Fiore GmbH
Verlag: Piatnik
Anzahl der Spielenden: 2-5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 5 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten

Generationentauglich: Bei diesem Kinderspiel hatten auch Erwachsene Spaß und spielten gerne mit.

Pädagogisch wertvoll: Ja. Man lernt sich zu entscheiden welche Weg man gehen möchte. Außerdem fördert es u. a. die Konzentration.