Caverna – Höhle gegen Höhle, Epoche I: Erster Wohlstand | Kennerspiel | ab 12 Jahren | 1 bis 2 Spieler:innen | Uwe Rosenberg | Lookout Spiele
Caverna – Höhle gegen Höhle, Epoche II: Die Eisenzeit | Kennerspiel | ab 12 Jahren | 1 bis 2 Spieler:innen | Uwe Rosenberg | Lookout Spiele
Vor kurzem habe ich das große Caverna mit Erweiterung hier besprochen. Die Version für ein bis zwei Spieler:innen kommt etwas abgespeckt daher, auch inhaltlich. Das Spielgefühl ist ähnlich, aber auch reduziert.
Das Spiel
Caverna – Höhle gegen Höhle ist ein Kennerspiel von Uwe Rosenberg und bei Lookout Spiele erschienen. Es ist für 1 – 2 Spieler:innen geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Zu Beginn hat die Höhle eines:r Spieler:in ein Startgebäude und einen freien Höhlenraum. Auf den anderen Feldern liegen umgedrehte Gebäudeplättchen, diese Räume sind zuerst auszuhöhlen. Daneben gibt es eine Leiste für die unterschiedlichen Ressourcen, zu Beginn stehen alle auf 1.

Zwischen den Spieler:innen in der Tischmitte liegt die Aktionsleiste. Zu Beginn gibt es fünf Möglichkeiten. In jeder Runde kommt eine weitere hinzu. Abwechselnd wählen die Spieler:innen eine Aktion und schieben das Plättchen zu sich. Also ist in einer Runde jedes Plättchen nur einmal zu nutzen.
Damit lassen sich Ressourcen sammeln, Räume aushöhlen, mit Gebäuden füllen und eigenen Gebäudeaktionen nutzen. Gibt es zunächst nur vier Startgebäude, werden es mit jeder Aushöhlung mehr. Die entfernten Höhlenplättchen werden umgedreht und stehen nun mit der Gebäudeseite nach oben beiden zur Verfügung.

Neben den Gebäuden gibt es auch „Einrichtungen„, mit hellblauer Titelleiste, welche besondere Fähigkeiten geben. Es müssen aber immer mehr Gebäude als Einrichtungen vorhanden sein. Beim Bau ist zu beachten, welche Wandkonstellation erforderlich ist. Und natürlich ist die Siegpunktzahl wichtig, denn letztlich zählen diese am Schluss neben der Goldmenge. Zusätzliche Wände lassen sich ebenfalls mittels Aktionsfeldern einziehen. Doch es gibt nur insgesamt sieben davon für beide. Das kann gegen Ende knapp werden.
Um die Eigenschaften der Gebäude nutzen zu können, braucht es bestimmte Aktionsfelder, die zwischen einer und drei Gebäudenutzungen erlauben. Den Stress, nach jeder Runde seine Zwerge ernähren zu müssen, gibt es hier nicht, doch wird Nahrung meist benötigt, um Gebäude bauen zu dürfen.
Fazit
Natürlich ist Höhle gegen Höhle weniger aufwändig vom Aufbau her, hat auch nicht die Komplexität von Caverna, doch bei der Wahl nehme ich lieber das große Caverna, das hat einfach mehr Charme. Es ist zwar für bis zu 7 Spieler:innen ausgelegt, spielt sich aber super zu zweit.
Die kleine Version ist geschickt verändert: statt die Ressourcen hin und her zu schieben, gibt es die Zählleiste, statt des großen Hauptspielplans die Leiste mit den Plättchen, die von Runde zu Runde eine weitere Möglichkeit erschließen und einiges teurer machen. Andererseits ist bis auf die Startgebäude die Auswahl der nach und nach hinzukommenden Gebäude zufällig. Höhle gegen Höhle braucht Planung, lässt sich aber nicht so genau planen.
Von der Komplexität her richtet sich das Spiel an Kenner, denen aber die Reduktion gerade nicht gefallen dürfte.
Die Erweiterung
Ungewöhnlich: die Erweiterung kommt auf den Tisch, wenn die erste Epoche gespielt ist. Man braucht sich also nicht vorher entscheiden, ob man die Erweiterung noch dazu nimmt, sondern kann nach einer Partie entscheiden, ob man noch Lust darauf hat.
Die Erweiterung bringt neue Ressourcen, neue Aktionsfelder und neue Gebäude und Einrichtungen. Sie wird nach Ende einer Partie des Grundspiels noch angebaut.

Der:die Verlierer:in des ersten Teils bekommt ein Höhlenplättchen mehr und hat es so etwas schwerer. Als neue Ressourcen gibt es Eisen, Erz, Waffen und Esel.

Es kommen vier neue Aktionsplättchen dazu, die bisher aufgedeckten können weiter genutzt werden. Bei den neuen Plättchen gibt es jeweils einen Bonus, wenn man sie wählt und nach jeder Runde bekommen beide Spieler:innen ein Erz pro Esel. Da Erz und Eisen am Ende jeweils einen halben Siegpunkt wert sind, macht es Sinn, diese in die Bewaffnung zu investieren. Zum Einen zählen Waffen jeweils einen ganzen Siegpunkt, zum Anderen gibt es nun attraktive Gebäude, die Waffen als Ressource beim Bau erfordern.
Es kommen drei weitere Mauerteile ins Spiel, die sind umkämpft und schnell weg. So ist es zumeist so, dass sich manche Gebäude am Ende nicht mehr bauen lassen. Umso wichtiger werden die Nischen in der Höhle, die zunächst zu erschließen sind.
Zum Schluss zählen alle Gebäude mit ihren Siegpunktzahlen, die der ersten Runde werden somit doppelt gezählt. Bei der Erweiterung zählen weitere Ressourcen. Zur Abrechnung ist ein Block beigelegt, der dies einfach macht.

Am Ende sind Grundversion und Erweiterung wieder auseinander zu sortieren für die nächste Partie. Dank Kennzeichnung ist dies einfach. (Es ist der kleine Helm auf den Rückseiten)
Fazit
Die Erweiterung bringt weitere Möglichkeiten und neue taktische Überlegungen. Die Anlehnung an das große Caverna ist wieder deutlich. Es macht aber einfach mehr Spaß, seine Zwerge mit Waffen auszustatten, mit denen sie anschließend herumlaufen (Caverna) als den Waffenmarker auf der Zählleiste nach oben zu schieben (Höhle gegen Höhle). Das ist ein Beispiel für mehreres, das den kleinen Bruder im Spieleregal langsam nach unten wandern lässt, während der große Karton mit Caverna in Reichweite bleibt.
Beide Zeitalter von Höhle gegen Höhle sind nicht schlecht, gut durchdacht und liebevoll gestaltet. Das Material ist gut, die Anleitung prima. Aber es hat nicht so wirklich gezündet. Für ein schnelleres Spiel zwischendurch ist es schon wieder zu umfangreich. Es gibt in der Anleitung aber die Regel für ein Kurzspiel, wo der Endstand des ersten Teils durch Draften simuliert wird. Zudem gibt es eine Solovariante.
Bewertung / Test
+ strategisches 2er-Spiel
+ solo spielbar
+ schönes Material
– fällt gegenüber dem großen Caverna ab
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kennerspiel”
Caverna - Höhle gegen Höhle (2018)
Spielidee: Uwe Rosenberg
Grafik: Klemens Franz
Verlag: Lookout Spiele
Spieler:innenanzahl: 1 – 2 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 – 45 Minuten, mit Erweiterung 20 – 30 Minuten mehr
Generationentauglichkeit: Schrift auf den Gebäudeplättchen klein, Ressourcen auf der Zählleiste erfordern Feinmotorik