1×1 der Städteplanung – Happy City von Game Factory (Rezension)

Happy City | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Toshiki Sato und Airu Sato | Game Factory | generationentauglich | pädagogisch wertvoll

Du hast Städtebauen schon in hunderten Spielen trainiert? Bevölkerung und Zufriedenheit sind dir beide gleich wichtig? Dich stört immer diese ewige Warterei zwischen deinen Spielzügen? Dann auf nach „Happy City“ dort soll Glück entstehen! Ich habe es probiert!

Das Spiel
Happy City
ist ein Familenspiel von Toshiki Sato und Airu Sato und auf deutsch bei Game Factory erschienen. Es ist für 2-5 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Die kleine Spielschachtel hat es in sich! Viele bunte Karten und Pappmünzen. Das erinnert irgendwie an andere Städtebau-Spiele mit bunten Karten und hat zugleich eine dringende Einladung doch sofort loszuspielen! Würfel? Fehlanzeige! Die braucht es nicht um glücklich zu sein!

Das Ziel in „Happy City“ ist es, eine Stadt mit Leben zu füllen und am Ende über die beiden Faktoren Bevölkerung und Glück im Produkt die höchste Punktzahl zu erzielen! Faktoren und Produkt? Klingt nach mehr Mathematik als es dann eigentlich ist: Es werden die Anzahl der Personen mit der Anzahl der Herzen multipliziert und ist in den allermeisten Fällen im Zahlenbereich des kleinen 1×1. Denn bei 10 Gebäuden ist Schluss und auf Einkommen achte ich dabei genauso wie auf die begehrten Wertungssymbole am Unterrand der kleinen Gebäudekarten.

Zu Beginn einer Runde erhalten alle Personen Einkommen. Das erschließt sich auf einen Blick am Unterrand der Gebäude – ist hier eine Münze abgebildet, gibt es Geld, sonst nicht. Dann darf ein Gebäude aus der Auslage gekauft werden, die Kosten sind oben links auf den Karten abgebildet. Jedes Gebäude darf in jeder Stadt nur 1x vorkommen und wenn die Bedingung eines Sondergebäudes erfüllt wird, dann darf dieses zugleich sofort in die eigene Stadt gelegt werden. Sondergebäude sind erkennbar durch den pinken oder roten Hintergrund und dürfen nur 1x in jeder Stadt vorkommen.

Baut eine Person ihr 10. Gebäude in die eigene Stadt, so wird die angefangene Runde noch zu Ende gespielt. Dadurch wird sichergestellt, dass alle gleich oft am Zug waren. Dann erfolgt die Schlusswertung – alles Geld nützt gar nichts – allein das Glück multipliziert mit der Bevölkerung bringt Punkte und bestenfalls den 1. Platz in „Happy City“.

Die Dauer einer Partie wird mit 20 – 30 Minuten auch schon in der 1. Partie gut eingehalten und schafft so Platz für weitere Wettrennen um die Krone des Städtebaus. Die Symbole sind deutlich zu erkennen, jede Farbe wird zusätzlich durch das Symbol einer Kategorie gekennzeichnet und kann somit gut unterschieden werden. Die Gestaltung hält eine Menge Anspielungen auf Filme und Geschichten parat – so kann zum Beispiel das Geisterjägerhauptquartier gebaut werden, eine Zauberschule oder eine Schokoladenfabrik uvm.

Das Spielmaterial ist sehr ansprechend gestalt und lädt Jung und Alt zum Spielen ein. Die Münzen können gut gegriffen werden und die Symbolik ist selbsterklärend. Durch die Größe der Karten kann Happy City auch bei weniger Platz sehr gut gespielt werden.

Fazit
Als ich „Happy City“ das erste Mal sah, zog ich viele Parallelen zu mir bereits bekannten Spielen. Wie angenehm überrascht war ich, als sich herausstellte wie flüssig eine Partie gespielt wird. Bin ich am Zug wähle ich aus den 3 Gebäuden eins aus, baue es und schon ist die nächte Person an der Reihe. Dabei wähle ich vorher zusätzlich ob mir eher die wertvolleren oder die preiswerteren Gebäude zur Verfügung stehen sollen. Mit dieser niedrigschwelligen Hürde ist der Einstieg auch schon geschafft.

Stets in der Zwickmühle, ob nun lieber für Einkommen zu sorgen oder bereits für die Endwertung zu bauen, kommen einige Gebäude genau zur richtigen Zeit. Auch wenn wir recht solitär spielen, so sorgt dieser kurze Wettlauf doch für Interaktion – entweder wird mir ein „normales“ Gebäude vor der Nase weggschnappt, oder eine andere Stadt errichtet genau das Sondergebäude, das mir ebenfalls sehr gut in den Plan gepasst hätte. Noch besser daran – das funktioniert zu zweit, zu dritt, zu viert und zu fünft recht gut und ohne große Wartezeiten.

„Happy City“ hält in dieser kleinen Schachtel auch noch mehr parat – gleich zwei Spielmodi! Ich würde sie als Grundspiel und als Fortgeschrittenes Spiel bezeichnen. Gerade bei letzterem kann ich nämlich selbst durch andere und stärkere Sondergebäude auch ordentlich von der Bauweise der anderen Personen profitieren. Für Abwechslung ist also auf jeden Fall gesorgt.

Wäre ein Spieleabend ein Menü mit mehreren Gängen, so eignet sich „Happy City“ perfekt für die Vorspeise – es macht Lust auf mehr! Und wie wir alle wissen, bleibt die Vorspeise auch oft genug im Gedächtnis! Gut gemacht!

 

Bewertung / Test
+ Einfaches Spielprinzip
+ Zwei Spielvarianten für mehr oder weniger Interaktion
+ Selbsterklärende Symbolik
+ Schönes „Spiel im Spiel“ mit Anspielungen auf Objekte aus Filmen

 

(Eine Rezension von Tobias Mallock)

Tobias

 

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Happy City (2024)

Spielidee: Toshiki Sato und Airu Sato
Grafik: Makoto Takami
Verlag: Game Factory
Anzahl der Spielenden: 2 – 5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 – 30 Minuten

Generationentauglichkeit: Einfache Symbolik und Spielprinzip, Kurze Spieldauer ohne lange Wartezeiten – hier freut sich Jung und Alt!
Pädagogisch wertvoll: Das kleine 1×1 spielerisch erlernen – geht immer!