My first castle panic | Kinderspiele | ab 4 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Justin De Witt | Space Cow | pädagogisch wertvoll
Bereits seit 2009 erschien das kooperative Spiel „Castle Panic“, in welchem wir unsere Burg vor einfallenden Monsterhorden schützen müssen. Etwa 10 Jahre später sind die Monster ausgebrochen und dieses Mal müssen unsere Jüngsten die Verteidigung übernehmen. In „My first Castle Panic“ ist es unsere Aufgabe, gemeinsam alle angreifenden Figuren zu fangen, bevor diese unsere Burg erreichen.
Das Spiel
My First Castle Panic ist ein Kinderspiel von Justin De Witt und bei Space Cow erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 4 Jahren gespielt werden.
Bevor wir beginnen, legen wir den Spielplan in die Tischmitte und platzieren darauf die Standfiguren unserer Burg und der Burgmauer. Zudem legen wir die ersten drei Monster auf die am weitesten von unserer Burg entfernten drei Felder. Nun mischen wir die Monsterplättchen und Heldenkarten und bilden daraus jeweils verdeckte Stapel. Von den Heldenkarten bekommt jeder Mitspielende zunächst eine.
Jedes der neun Felder auf dem Weg zur Burg ist mit einem von drei Symbolen (Kreis, Viereck, Dreieck) in einer von drei Farben (rot, blau, grün) gekennzeichnet. Unser Ziel ist es, Monster von einem Wegfeld in den Kerker zu werfen (also in den Spielkarton), indem wir die Karte ausspielen, auf der das passende Symbol in der passenden Farbe abgebildet ist. Dabei kann auf Karten genau ein Symbol in einer Farbe abgebildet sein (z.B. ein grüner Kreis), ein Symbol in allen drei Farben (grüner, roter und blauer Kreis), oder alle drei Symbole in genau einer Farbe (grünes Viereck, grünes Dreieck, grüner Kreis).
Sind wir an der Reihe führen wir folgende vier Schritte aus:
- Zunächst ziehen wir eine Karte vom Heldenstapel auf unsere Hand.
- Wir spielen eine Karte aus, und werfen das Monsterplättchen auf einem passenden Feld in die Spielbox zurück. Beispielsweise können wir mit einer Heldenkarte, auf der ein ein grünes, ein blaues und ein rotes Dreieck abgebildet sind, das Monster vom Feld mit dem roten Dreieck entfernen. Passt keine der Karten, können wir unsere Mitspielenden um Hilfe fragen, die uns eine ihrer Karten geben können. Hat niemand eine passende Karte, müssen wir passen.
- Jedes verbliebene Monsterplättchen schieben wir nun ein Feld nach vorne in Richtung unserer Burg.
- Ein neues Monster wird aufgedeckt, welches auf das am weitesten von der Burg entfernte Feld gelegt wird.
So versuchen wir alle Monster zu besiegen bevor diese unsere Burg erreichen. Schafft es ein Monster bis zur Burg, müssen wir unsere Burgmauer abgeben und das Monster konnte gerade noch geschnappt werden. Schafft es ein zweites Monster bis zur Burg, haben wir verloren.
Neben den Heldenkarten gibt es noch eine Karte im Deck, welche uns erlaubt, die Burgmauer wieder aufzubauen, und einen Stiefeltritt, welcher ein Monsterplättchen wieder zurück auf den Monsterstapel schickt.
Unter den Monsterplättchen finden wir neben den zahlreichen „normalen Monstern“ zudem noch ein paar besonders starke Kreaturen:
- Der Drängler lässt, wenn aufgedeckt, alle Monster auf dem Spielfeld gleich noch ein weiteres Feld nach vorne laufen.
- Der Flitzer rennt an allen anderen ausliegenden Monsterplättchen vorbei und setzt sich auf das Feld vor dem Monster, welches der Burg am nächsten ist.
- Der Anführer lässt analog dem Drängler alle ausliegenden Monster nach vorne laufen. Zudem müssen wir sogar noch ein weiteres Monsterplättchen ziehen.
Fazit
„My First Castle Panic“ ist ein tolles Kinderspiel, dass das (vor allem aus Videospielen bekannte jedoch auch unter Brettspielen vertretene) Genre der Tower-Defense-Spiele altersgerecht wunderbar umsetzt.
Auch wenn hier Monsterhorden unsere Burg angreifen: die Gestaltung ist niedlich und das Thema spricht die Abenteuerlust der Jüngsten an ohne zu erschrecken. Auch die Materialqualität stimmt. Nach vielen Spielen sehen Plättchen und Karten noch wie neu aus.
Die Spielregeln sind schnell erlernt und vermittelt. Die wenigen Spezialkarten und verschiedenen Monsterarten verwirren nicht, sondern sind schnell erklärt. Auch die Schwierigkeit verlangt den Kleinen nicht zu viel ab: Farb- und Formzuordnung ist für das thematische Spiel zwar etwas abstrakt, funktioniert jedoch wunderbar. Und trotz zahlreicher Partien haben wir, obwohl es manchmal knapp wurde, nur ein einziges Mal verloren. Während bei kooperativen Spielen für Erwachsene oft hart um den Sieg gerungen werden muss steht hier das frustfreie, gemeinsame Spielen und unbeschwerte Überlegen, wie man vorgehen soll im Vordergrund. Ein bisschen Taktik, ein bisschen Abstimmung und Vorüberlegung – all das findet statt ohne das Spielerlebnis zu belasten.
Die älteren mitspielenden Geschwister oder wir Erwachsene hätten uns vielleicht über ein paar mehr Monster oder Effektkarten gefreut hätten, um die Varianz zu erhöhen. Den Kindern in der Zielgruppe fehlte dies nicht, und auch nachdem wir die Burg oft verteidigt hatten und dachten, das Spiel sei „ausgespielt“ wurde es noch oft aus dem Regal geholt und gerne gespielt. Allein dieser Aspekt reicht aus, um aus meiner Sicht eine klare Empfehlung für dieses Spiel auszusprechen.
Bewertung / Test
+ Tolles kooperatives Spielerlebnis
+ Ansprechende Gestaltung und schönes Material
+ Einfache, zugängliche Regeln
(- Für die ältere Mispielende hätte noch ein wenig mehr Varianz nicht geschadet.)
(Eine Rezension von Jörg Hübner)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiel”
My first castle panic (2019)
Spielidee: Justin De Witt
Grafik: Cam Kendell
Verlag: Space Cow
Anzahl der Spielenden: 1-4
Altersempfehlung Verlag: ab 4 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: explit für Kinder gedacht, jedoch können Mitspielende allen Alters problemlos mit an den Spieletisch
Pädagogisch wertvoll: Farb- und Formzuordnung, gut geeignet für erste kooperative Spielerfahrung