Zu Tisch bitte!- „Topo Chef“ von Cayro (Rezension)

Topo Chef | Kinderspiel | ab 6 Jahren |  bis 2-4 Spielende | Alberto Millán | Cayro

Es geht doch nichts über ein gutes Stück Käse. Egal, ob als Nachtisch, Hauptmahlzeit oder als Snack zwischendurch, Käse geht einfach immer! Und genau darum geht es auch beim Spiel „Topo Chef“. Wer sich merkt, wie viel Käse, an welchem Tisch serviert werden muss, kassiert am meisten Trinkgeld. Aber um das zu erreichen braucht man mehr als nur einen guten Geschmack und souveränes Auftreten. Ein gutes Gedächtnis und eine gute Übersicht, gemischt mit einer Prise Strategie. Mit diesem Rezept, kommt man bei „Topo Chef“ ganz weit nach vorne. Also, zu Tisch bitte!

Spielschachtel und Spielmaterial

 

Das Spiel

„Topo Chef“ ist ein Familienspiel von Alberto Millán und bei Cayro erschienen. Es ist für bis 2-4 Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.

Das Spielmaterial besteht aus einem Spielbrett, 4 Tischen aus Pappe, 4 Würfeln, einer Holzfigur (Mäusechefkoch), 24 Käsestücken, 42 Aktionskarten und 36 Trinkgeldplättchen.

Die Spielanleitung ist leider sehr klein gedruckt. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass sie maschinell übersetzt wurde, da sie sich nicht wirklich flüssig „runterlesen“ lässt und einige Begrifflichkeiten für Verwirrung sorgen. Am Ende der Anleitung finden sich 4 Beispielbilder, zu denen man sich aber leider den passenden Abschnitt in der geschriebenen Anleitung erst suchen muss. So ist der Einstieg in das Spiel bedauerlicherweise etwas holprig.

Ziel des Spiels ist es, am meisten Trinkgeld zu kassieren.

Spielaufbau

Alle Käsestücke werden in die Mitte des Spielfeldes gelegt, die Spielfigur stellt man auf einen beliebigen Tellerstapel in einer der Ecken. Die Trinkgeldkarten werden entsprechend ihrer Rückseite sortiert, auf ein „Restaurant geschlossen“-Plättchen gelegt und neben dem Spielbrett platziert. Jeder Spieler erhält 3 Aktionskarten, die restlichen Karten kommen als Nachziehstapel ebenfalls an die Seite.

Zuerst wird mit allen 4 Würfeln gewürfelt. Jeder Würfel wird auf einen der Tische auf dem Spielbrett gesetzt. Nun haben alle ein paar Sekunden Zeit, sich den Wert der Würfel einzuprägen. Danach werden die Würfel mit den Papptischen zugedeckt.

Nun geht es darum, Käsestücke auf den Tischen zu platzieren. Die Anzahl der Käsestücke muss mit der Augenzahl des Würfels unter dem jeweiligen Tisch übereinstimmen. Man bewegt den Mäusechefkoch mithilfe seiner Aktionskarten. Auf diesen Karten ist die Richtung und die Anzahl der Felder angegeben. Auf jeden Tisch, den der Mäusechefkoch überspringt, legt man ein Stück Käse.

Spielzug als Beispiel

Ist man an der Reihe und der Meinung, die Anzahl der Käseportionen stimmt mit der Augenzahl überein, zeigt man auf den entsprechenden Tisch und hebt ihn an. Stimmt die Vermutung, dann darf man sich eine Trinkgeldkarte entsprechend der Würfelaugenzahl nehmen. Stimmt sie nicht, muss man eine Strafkarte ziehen.

Dann wird der Würfel unter dem aufgedeckten Tisch neu gewürfelt, alle prägen sich die Augenzahl ein und es geht wieder von vorn los.

Gedeckte Tische mit unterschiedlichen Käseportionen

Das Spiel endet, wenn einer der Spielenden 10 Trinkgeldplättchen gesammelt hat.

Fazit

Beim Spiel „Topo Chef“ war ich zuerst sehr skeptisch. Die Illustration, die Aufmachung und die Anleitung, durch die man sich etwas „durcharbeiten“ muss. All das sprach mich im ersten Moment nicht an. Nach dem Aufbau und der ersten Proberunde wendete sich das Blatt allerdings. Durch die gute Mischung von Glücksfaktor und ein wenig Strategie konnte das Spiel bei mir doch noch punkten und mich schlussendlich auch überzeugen. Man muss sich sehr konzentrieren, da sich die Augenzahlen der Würfel im Spielverlauf kontinuierlich verändern. Und genau das ist die Herausforderung. Außerdem hat man durch die Aktionskarten auf der Hand die Möglichkeit, geschickt zu taktieren und so das meiste Trinkgeld zu kassieren. So ist es durchaus möglich, dass man seinen Mitspielenden den Tisch vor der Nase wegschnappt. Oder auch, dass man sich seiner Sache sehr sicher ist, aber beim Aufdecken des Tisches eines Besseren belehrt wird. Und schon hat man die erste Strafkarte vor sich liegen. All diese Dinge machen „Topo Chef“ zu einem abwechslungsreichen Spiel mit einem hohen Wiederspielreiz.

Ein wenig schade bleibt, dass die Anleitung in punkto Verständlichkeit noch deutlich Luft nach oben aufweist. Außerdem ist der Spielkarton leider nicht unterteilt, sodass das umfangreiche (und wirklich schöne) Spielmaterial immer durcheinander gerät und man vor jeder Partie erst einmal sortieren muss.

Generationenübergreifendes Spielen ist möglich, Das Spielmaterial ist sprachneutral und für alle Generationen gut zu händeln. Allerdings wird hier Hilfestellung beim Lesen und Verstehen der Anleitung nötig sein. Bilder und Schrift sind hier sehr klein.

Bewertung / Test

+ schönes Spielmaterial
+ interessanter Mechanismus
+ gute Mischung aus Glück und ein wenig Strategie
+ hoher Wiederspielreiz
– Anleitung unübersichtlich und teilweise ungünstig übersetzt
– Spielmaterial gerät im Spielkarton durcheinander

 

(Eine Rezension von Annika Harms)


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Topo Chef (2022)

Spielidee: Alberto Millán

Illustration: Dany Molero

Verlag: Cayro the games
Anzahl der Spielenden: 2-4
Altersempfehlung Verlag: ab 6

Eigene Altersempfehlung: ab 6

Spieldauer: ca. 20 Minuten

Generationentauglichkeit: ja, wenn Hilfestellung beim Lesen und Verstehen der Anleitung gegeben ist