Komm mit in den Märchenwald – Grimms Wälder von Mirakulus (Rezension)

Grimms Wälder | Familienspiel | ab 14 Jahren | 2-4 Spielende | 45-60 Minuten | Tim Eisner | Mirakulus

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald. Dort war es finster und auch so bitterkalt. Doch plötzlich ließ Rapunzel ihr Haar hinab und Rumpelstilzchen verwandelte den Zopf in Gold. Ähh.. Halt, hier wurde einiges vermischt. Diese ganzen Märchengestalten haben doch an sich nichts miteinander zu tun, in Grimms Wälder eilen sich aber zum Teil zur Hilfe, wenn es darum geht, die drei kleinen Schweinchen beim Häuserbau zu unterstützen. Ob das als Spiel Spaß macht, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Zu sehen ist das Spiel Grimms Wälder mit dem gesamten Spielmaterial.
Grimms Wälder von Mirakulus

 

Das Spiel
Grimms Wälder von Tim Eisner ist ein Familienspiel für 2-4 Spielende ab 14 Jahren und bei Mirakulus erschienen. Eine Partie dauert zwischen 45 bis 60 Minuten. Ziel des Spiels ist, als erste Person drei Häuser zu bauen, indem man geschickt die nötigen Ressourcen sammelt.

Zu sehen ist der Spielaufbau für 4 Spielende.
Spielaufbau für 4 Spielende

Zu Beginn erhält jede:r Spielende ein Starttableau mit einem Startschweinchen, das einen Neffen oder Nichte der drei kleinen Schweinchen darstellt. Denen müssen wir nun helfen die geforderten Häuser so schnell wie möglich zu bauen, um zum, bzw. zur königlichen Baumeister:in ernannt zu werden. Dann werden die drei (im Spiel zu 4. Vier) Orte, an denen die Ressourcen gesammelt werden in der Mitte ausgelegt.

Auf dem Feld können drei Stroh, im Wald zwei Holz, in der Ziegelei ein Stein und auf dem Markt von jeder Ressource jeweils eins gesammelt werden. Dafür müssen dann alle Spielenden gleichzeitig verdeckt eine Ortskarte vor sich legen. Diese entscheidet dann, an welchen Ort es geht. Sollten mehrere Spielende an den gleichen Ort wollen, werden die Ressourcen gerecht geteilt. Hier muss also eingeschätzt werden, was die Mitspielenden wollen und ob es sich lohnt, einen weniger lukrativen Ort zu besuchen, um dann aber mehr Ressourcen zu erlangen.

Zu sehen sind die Orte, die von den Schweinchen besucht werden können.
Schweinchen, wo wollt ihr hin?

Aktionskarten in Form von Fabelkarten können die eigenen Pläne sowie die der Mitspielenden dabei aber noch beeinflussen und ziemlich durcheinanderbringen. Sie können gleichzeitig mit den Ortskarten verdeckt gespielt werden. Durch diese Aktionskarten werden unter anderem auch die bösen Monster an Orten platziert, die dann zu Diebstahl oder anderen Schandtaten eingesetzt werden.

Zu sehen sind die Monster, die durch FAbelkarten platziert werden können.
Schweinchen, nehmt euch in Acht vor den Bösewichten!

Nachdem die Fabelkarten abgehandelt wurden, werden die Orts-Sammelkarten aufgedeckt und die Ressourcen verteilt.

Außerdem gibt es Freundeskarten, die eine Unterstützung für den Rest des Spiels sind. Allerdings ist immer nur eine Freundeskarte erlaubt. Heißt, kriegt man eine neue, muss man sich für eine der beiden entscheiden und Mitspielende können einen sogar zwingen, den heiß geliebten aktuellen Freund für einen weniger mächtigen aufgeben zu müssen.

Zu sehen sind die Freundeskarten.
Wer kann mir helfen?

Nach der Sammelphase geht es dann in die Bauphase über. Hier dürfen pro Runde zwei Aktionen durchgeführt werden. Entweder kann eine Fabelkarte gezogen, ein Rohstoff aus dem Vorrat genommen, an den Häusern gebaut oder eine Sonderaktion eines Freundes in Anspruch genommen werden.

Der Bau der Häuser ist unabhängig von der Ressource so gestaltet, dass nie mehr als ein Haus derselben Ressource auf dem Spielendentableau und nicht mehr als insgesamt fünf Häuser gebaut werden dürfen. Sobald die Wände eines Hauses gebaut wurden, gibt es eine Freundeskarte zur Belohnung.

Zu sehen sind die 3 unterschiedlichen Häuserarten, die gebaut werden können.
Aus welchem Material wollen wir Häuser bauen?

Wenn die Bauphase endet, werden Monster aus den Orten entfernt und diese wieder mit Ressourcen gefüllt. Ressourcen, die eventuell aus den vorherigen Runden noch liegen, verbleiben auch für die nächste Runde.

Gewonnen hat am Ende, wer als erstes drei Häuser egal aus welchen Ressourcen gebaut hat. Bei Gleichstand gewinnt die Person mit den stabileren Häusern.

Zu sehen sind die Schweinchenminiaturen.
wunderschöne Miniaturen

 

 

Fazit
Grimms Wälder strotzt vor Miniaturen und tollem Spielmaterial. Das sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch schön an. Allerdings ist das Spiel meiner Meinung nach ziemlich überproduziert. Weder die Schweinchen-Miniaturen noch die Monster-Figuren sind nötig. Das Spiel als solches macht Spaß. Die Regeln sind nicht schwer und durch die wunderschöne Optik der Illustrationen fühlt man sich tatsächlich in eine Art Märchenwelt versetzt. Varianz und Spannung bringen die Fabel- und Freundeskarten ins Spiel, die für unvorhergesehene Wendungen sorgen und zum Teil sehr konfrontativ sind. Außerdem ist auch ein hoher Glücksanteil dem Spiel nicht abzusprechen. Das muss man mögen. Wir haben das Spiel nun schon ein paar Mal gespielt, ob ich es mir aber nochmal für den recht hohen Preis kaufen würde, wage ich zu bezweifeln.

 

Bewertung/Test
+ haptisch ansprechendes Spielmaterial
+ gutes Spielinlay
– etwas überproduziert
– glückslastig

(Eine Rezension von Sarah Eischet)


Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altersgruppe 50 bis 75 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 76 Jahre
2.5

Grimms Wälder (2018)

Spielidee: Tim Eisner
Grafik: Noah Adelman, Lina Cossette, David Forest
Verlag: Mirakulus
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 14 Jahren
Spieldauer: 45-60 Minuten

Generationentauglichkeit: Eher nein. Das Spiel lebt von dem gegenseitigen Einschätzen und Fallen stellen. Das ist noch nicht in jedem Alter so möglich, wie hier gefordert.