Faraway | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Johannes Goupy und Corentin Lebrat | Kosmos
„Faraway“ ist ein schönes kleines Spiel, das ein neues Prinzip einführt: Die gelegten Karten werden am Schluss von hinten nach vorn gewertet. Macht es das auch zu einem guten Spiel?
Das Spiel
Faraway ist ein Familienspiel von Johannes Goupy und Corentin Lebrat und bei Kosmos erschienen. Es ist für 2 – 6 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Das Material besteht aus zwei Arten an Karten: den nummerierten Regionenkarten und den kleineren Heiligtumkarten. Die Begriffe darf man gleich wieder vergessen. Die thematische Einbindung ist da, aber nicht wirklich wichtig. Von den größeren Karten bekommen alle Spielenden drei auf die Hand. Eine davon wird verdeckt als Startkarte der eigenen Auslage gelegt. Sind Alle soweit, wird aufgedeckt.
Wer die niedrigste Karte gelegt hat, darf zuerst unter den Karten in der Auslage auswählen. Aufsteigend geht es dann weiter. Dann haben alle wieder drei Karten in der Hand und es wird eine neue Auslage für die nächste Runde aufgedeckt: Immer eine Karte mehr als Personen mitspielen.
Schon beginnt die zweite Runde. Es wird wieder eine Karte gewählt und zunächst verdeckt hingelegt. Ist nun die Nummer der neuen Karte höher als die vorherige, darf man eine der kleinen Karten ziehen. Im Verlaufe des Spiels hat man auf Karten Banderolen in der eigenen Auslage. Jede bringt eine zusätzliche Karte beim Ziehen, doch man behält immer nur eine.
Die Karten unterscheiden sich am Ring links oben. Es gibt Tag- und Nachtkarten, es gibt Wertungen, die sich darauf beziehen. Einige Karten zeigen rechts oben Symbole. Diese sind bei anderen Karten Voraussetzung für die Wertung.
Es braucht eine Partie, um die Zusammenhänge komplett zu verstehen. Die Regeln sind schnell erklärt. Nachdem alle ihre achte Karte gelegt haben, beginnt die Wertung. Und da geht es von hinten nach vorn. Man fängt also mit der achten Karte an. Wurden genug Symbole gesammelt, um diese Karte zu werten? Die kleinen Karten können entscheidend dabei helfen.
Weiter geht es mit der vorletzten Karte. Die bereits gewertete Karte wird nun nicht mehr berücksichtigt. Wenn man mit dem Prinzip noch nicht vertraut ist, hilft es, bereits gewertete Karten umzudrehen. Die kleinen Karten können auch noch eine Punktequelle sein.
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Die Karten sind stabil, Farben und Symbole sind gut zu unterscheiden. Die Anleitung ist gut gemacht, alles ist mit Beispielen erklärt und es bleibt keine Frage offen. „Faraway“ ist generationentauglich mit der Einschränkung, dass es erst ab 10 Jahren geeignet ist. Ich halte die Einschätzung für richtig. Bei spieleerfahrenen Kindern geht es auch etwas früher.
Fazit
Ja, „Faraway“ ist erfrischend anders durch die Wertung von hinten nach vorn. Das trägt so manche Partie. Glück und Taktik halten sich hier die Waage, wobei sie sich eher Richtung Glück neigt. Ich rate nach der Erstpartie zur „Fortgeschrittenen Variante“, dass zu Beginn aus fünf Karten die drei Startkarten ausgesucht werden können. Es kann sonst passieren, dass man nur hohe Zahlen auf der Hand hat mit schwierigen Voraussetzungen. Aber auch bei schlechtem Start lässt sich „Faraway“ noch gewinnen.
Die Reihenfolge, wer sich zuerst eine neue Karte aussuchen darf, kann wichtig sein. Es gilt im Auge zu behalten, was die anderen Spielenden wollen könnten. Somit ist „Faraway“ interaktiver als man zunächst erwartet. Schnell gespielt, kommt es gern für Zwischendurch auf den Tisch oder als Auftakt eines Spieleabends bevor Größeres auf den Tisch kommt. Der Wiederspielreiz ist da und zumindest für meine Spielesammlung sage ich voraus, dass es langfristig in Griffweite bleiben wird.
Bewertung / Test
+ ungewöhnliches Wertungsprinzip hat seinen Reiz
+ schnell verstanden, schnell gespielt, Glück und Taktik ausgewogen
– für Vielspieler eher ein Leichtgewicht
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Faraway (2024)
Spielidee: Johannes Goupy und Corentin Lebrat
Grafik: Maxime Morin
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 2 – 6
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: mit spieleerfahrenen Kindern auch ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: ja