Boreal | 2-Personen-Spiel | ab 10 Jahren | 2 Spielende | Masafumi Mizuno | Game Factory
Ein kleines Spiel, das schnell aufgebaut ist, aber es braucht einen richtigen Tisch. Kann dieses Duell überzeugen, auch über mehrere Partien?
Das Spiel
Boreal ist ein 2-Personen-Spiel von Masafumi Mizuno und bei Game Factory erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Der Spielplan besteht aus 5 Puzzleteilen. Beachtet man die Reihenfolge der Zahlen, ist er sogleich aufgebaut. Zentrales Spielelement sind die insgesamt 44 Karten. 12 davon sind als Startkarten an der Rückseite gut erkennbar. Acht davon werden auf den Spielplan platziert. Man kann sie entweder so legen, dass beide den Kopf neigen müssen, oder eine Person kann die Karten gut kopfüber erkennen. Das Format lässt beides zu,
Zu Beginn legen beide ihren Marker an die 5. Der zweite Pfeil auf dem Marker zeigt jeweils auf die kleineren Zahlen. So ist die mögliche Auswahl an Karten gegeben. Auf der Karte steht links oben, wieviele Einheiten sie kosten. Der Marker wird dann entsprechend nach links verstellt. Das ist eine geschickte Idee. Sie erspart irgendwelche Ressourcenmarker und es ist taktisches Element.
Alternativ kann ich auch eine Karte rechts von meinem Marker nehmen. Diese ist dann aber lediglich reserviert und braucht dann einen weiteren Zug, um sie einsetzen zu können. Eine genommene Karte wird vom Nachziehstapel ersetzt. In diesen wurden vor Partiebeginn drei der 8 Archivkarten eingemischt. Diese sind stärker und man darf nur eine davon zu sich nehmen.
Die bezahlten Karten werden in eigener Auslage zu einer Pyramide aufgebaut, unten beginnend mit vier Karten. Die Markierungen oben geben Einkommen, und zwar nur die nach oben völlig freien Karten, In dem folgenden Foto beträgt das Einkommen 4. Um so viele Felder wird der Spielmarker nach rechts bewegt. Habe ich im letzten Zug fast alles oder alles verbraucht, gibt es zusätzliches Einkommen wie auf dem Spielplan markiert.
Manche Karten geben rechts unten vor, wo sie zu liegen haben oder wie sie Siegpunkte bringen. So ist die Karte rechts oben nicht optimal platziert. Läge sie ganz zentral, würde sie satte 12 Siegpunkte bringen. Ansonsten zeigt die Zahl auf dem Buch die Siegpunkte für eine Karte an.
Hat einer der beiden die Pyramide vollendet, kommt die Endwertung. Nun wird schon mal klar, dass man sich vielleicht nicht zu lange mir Reservieren aufhalten sollte und es wird klar, wie wichtig die Karten mit Synergieeffekt sind. Natürlich gewinnt, wer die höhere Punktezahl erreicht.
Die Spielanleitung ist klein gedruckt, aber gut lesbar. Wichtige Worte sind in Fettschrift. (Liest man im Verlag unseren Blog? Zwinkersmily). Die Symbole sind auf einem separaten Übersichtsblatt erklärt. Zu Beginn reicht man dieses hin und her, weil es nur ein Blatt gibt, aber die Symbole sind eingängig und schnell gelernt. Die Symbole, welche die Archivkarten kennzeichnen, sind recht klein und leicht zu übersehen. Und doch ist wichtig, auf sie zu achten, weil beide Spielende nur eine Karte davon besitzen dürfen.
Fazit
„Boreal“ hat ein aufgesetztes Thema (das Entdecken einer neuen Welt nachdem die unsrige untergegangen ist), das beim Spielen nicht zum Tragen kommt. Es ist ein eigentlich abstraktes Spiel, bei dem man durch gute Kartenwahl und Synergieeffekte gewinnt. Dabei spielt Interaktion durchaus ein Rolle. Es braucht es eine Erstpartie, um die Karten und die Wertungen kennenzulernen. Danach schauen beide nicht nur auf die eigenen Möglichkeiten, sondern können durch das Reservieren und durch Karteneffekte die offensichtliche Pläne der Gegenseite stören. So wird es tatsächlich ein Duell, wie es der Untertitel „Duell um die verlorene Welt“ verspricht.
Die Karten sind unterschiedlich stark und es gehört Glück dazu, die guten zu erwischen. Und die Effekte der Karten entsprechen oft nicht ihren Kosten. Reservieren kostet zwar Tempo, doch hat nicht unbedingt die höhere Siegpunktzahl, wer die eigene Pyramide zuerst fertig gebaut hat. Die taktische Tiefe reicht für ein paar weitere Partien, für mich ist der Wiederspielreiz nicht sonderlich hoch. Nach dem Nehmen einer Karte rutschen keine nach, sondern an diese Stelle wird eine neue Karte gelegt. Habe ich bei meinen niedrigen Zahlen Karten liegen, die mir nicht taugen, bleiben diese auch liegen. Das will nicht so recht befriedigen.
Es könnte ein Spiel für den entspannten Urlaubsabend sein, wenn ein passender Tisch dort vorhanden ist.
Bewertung / Test
+ interessanter Mechanismus, leichter Einstieg
– Spieltiefe reicht nicht für hohen Wiederspielreiz
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
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Boreal (2024)
Spielidee: Masafumi Mizuno
Grafik: Yuko Iwase
Verlag: Game Factory
Anzahl der Spielenden: 2
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Generationentauglichkeit: begrenzt, Anleitung und Glossar ist klein gedruckt. Letzteres braucht man mindestens bei der ersten Partie. Ansonsten ist der Spiel generationentauglich: stabile Karten, eingängige Regeln, Farben gut unterscheidbar, Symbole deutlich, Spielspaß vorhanden mit Lernkurve.
Pädagogisch wertvoll: