Kann man net aloa – Kanaloa von Piatnik (Rezension)

Kanaloa | Familienspiel, Kartenspiel | ab 8 Jahren |  3 bis 5 Spielende | Günter Burkhardt | Piatnik 

Nein, der Name kommt nicht vom bayerischen Ausdruck für „allein“, Kanaloa ist der hawaiianische Gott des Meeres. Das kann man gleich wieder vergessen. Es geht um ein Stichspiel, im Grunde wie man es kennt mit einem besonderen Mechanismus, den Meereskarten in der Tischmitte.

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Kanaloa ist ein Kartenspiel von Günter Burkhardt und bei Piatnik erschienen. Es ist für 3 – 5 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Zu Beginn wird in der Tischmitte ein runder Parcours aus den zweiteiligen Meereskarten ausgelegt. Auf das markierte Feld stellt jede:r Spielende sein Boot. Zu Beginn jeder Runde werden acht Karten an die Spielenden verteilt: Zahlenkarten von 1 bis 12 in vier Farben, dazu die Sonderkarten „Kanaloa“ und „Krake“.

Aufbau für drei Spielende

Beim Aufnehmen der Karten zeigt sich gleich ein kleines Problem, das man in der Produktion einfach hätte lösen können. Die Zahlen sind oben und unten in der gleichen Ausrichtung aufgedruckt. Ist dazwischen eine Karte auf dem Kopf, sieht man die Zahl verkehrt herum. Schwierig wird das bei der 6, die sich von der 9 nur durch einen Punkt unterscheidet. Bei gängigen Kartenspielen ist es egal, in welcher Ausrichtung man sie auf die Hand nimmt. Hier gilt gleich Obacht zu geben, damit keine Versehen passieren.

Kartenhand
Die grüne 6 ist in falscher Ausrichtung eingesteckt. Sie kann mit einer 9 verwechselt werden.

 

Das Ausspielen der Karten folgt dem zumeist bekannten Prinzip des Stichspiels: Farben müssen bedient werden. Ist dies nicht möglich, kann man abwerfen oder stechen. Welche Farbe gerade Trumpf ist, bestimmt das in Führung liegende Boot: die Farbe darunter ist die aktuelle Trumpffarbe. Und das macht es hier interessant: wer den Stich erhält, darf sein Boot voran ziehen, andere Boote werden dabei übersprungen. Wer vorne liegt, ändert dabei mit Voraussicht die Trumpffarbe.

Die Sonderkarten bilden dabei eine Ausnahme: sie können auch gegen den Bedienzwang ausgespielt werden. Die Kanaloa-Karte sticht zunächst alles, kann aber von einer weiteren Kanaloa-Karte überstochen werden. (Ungefähr wie die Piraten bei Skull King) Die Kraken-Karte gilt wie eine Null. (Wie die Flagge bei Skull King)

 

Der erste laufende Stich

Nach dem Ausspielen aller acht Karten nimmt der:die Gewinner:in des letzten Stiches eine unbesetzte Karte aus dem Parcours heraus, die Strecke wird also immer kleiner. Es gewinnt, wer mit seinem Boot das Boot auf dem letzten Platz überrundet. Dann endet die Partie sofort.

Mit immer kleiner werdenden Auslage gilt es im Auge zu behalten, wer vorne liegt und wer hinten. Allein an der Aufstellung lässt sich das nicht erkennen.

 

Am Ende der Partie liegen nur noch vier Meereskarten aus

 

Fazit

Karten-Stichspiele gibt es viele. Wizard hat schon mal etliche Varianten, Skull King liegt für mich ganz vorn. Kanaloa kann da nicht mithalten, doch ist es gut einsetzbar, um Kinder oder Wenigspielende in diese Art von Spielen einzuführen. Der Mechanismus mit den Meereskarten und den Schiffchen ist nett, dagegen steht aber das Problem mit der Ausrichtung der Zahlen auf den Karten. Das schließt für mich die Generationentauglichkeit aus neben dem kleinen Makel, dass die Farben Türkis und Grün auf den Karten ähnlich sind (warum hat man nicht zu Gelb gegriffen) und die Gefahr der Unübersichtlichkeit am Schluss.

Vom Spielgefühl her ist es in Ordnung, es macht durchaus Spaß. Die Spielanleitung ist gut verständlich ebenso wie die Spielabläufe.

Bewertung / Test
+ leicht zu erlernendes Stichkartenspiel
+ Wettlaufcharakter mit den Schiffen in der Tischmitte
– Zahlenaufdrucke auf den Karten ungeschickt

 

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Kanaloa (2020)

Spielidee: Günter Burkhardt
Grafik: Fiore GmbH
Verlag: Piatnik
Anzahl der Spielenden: 3 – 5
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren

Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: vom Spielerischen her ja, doch durch „Materialmängel“ (s.o.) eher nein