Word Traveler | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Thomas Dagenais-Lespérance | Office Dog | generationentauglich
Vier Metropolen stehen zur Auswahl um dort bekannte Sehenswürdigkeiten zu erklären. Da steht uns nur ein begrenztes Vokabular zur Verfügung. Aus der praktischen Erfahrung wissen wir: Auch mit wenig Vokabular kann man sich in anderen Ländern verständigen.
Das Spiel
Word Traveler ist ein Familienspiel von Thomas Dagenais-Lespérance und bei Office Dog erschienen. Es ist für 2 – 5 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Aus den vier Spielplänen London, New York, Paris und Tokio suchen wir uns einen aus. Auf ihnen sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten in einem Raster abgebildet. Unser persönlicher Reisepass zeigt an, welcher Besuch bekannter Orte uns Punkte bringt. Die Route planen wir geheim und haben zehn Wörter zur Verfügung, um diese Orte zu beschreiben. Diese werden aus 165 Karten zufällig gezogen und zeigen auf der Rückseite immer deren Verneinung.
Ausgehend von der Spielplanmitte, unserem Startfeld, planen wir unsere Route zu zunächst drei Sehenswürdigkeiten. Die blauen Punkte auf dem Plan in unserem Reisepass (ebenfalls aus einer Auswahl von Karten zufällig gezogen) geben einen Siegpunkt, die Sterne deren zwei. Die Anordnung erlaubt selten, gleich drei Sehenswürdigkeiten anzufahren, welche Punkte bringen.
Mit der Auswahl geht einher zu überlegen, welche Stationen kann ich mit meinen Worten gut beschreiben? Für diese Planungsphase sind 4 Minuten vorgesehen. Dafür gibt es eine Sanduhr. Diese Zeitbeschränkung kann man auch weglassen, wenn keine Grübler am Tisch sitzen.
Ausgehend vom Startfeld beschreibe ich nun mit Pfeilen die Richtung zur gewählten Sehenswürdigkeit, von da aus zur zweiten und zur dritten. Es ist erlaubt, für eine Beschreibung mehrere Wörter zu verwenden.
Im zweiten Teil einer Runde erraten die Mitspielenden meine geplante Route. Mit „nicht gefährlich“ meine ich das Riesenrad. Aber kann nicht auch die U-Bahn gemeint sein? Bei dem Hipster weiß man es schon mal nicht ob er gefährlich sein könnte, also wird der nicht gemeint sein. Bei Unklarheiten über die Abbildungen (und die gibt es) gibt es für jede Stadt ein eigenes Glossar.
Mit „kultiviert“ und „Nicht schmutzig“ meinte ich Downing Street 10. Wenn die anderen nicht sicher sind, ob ich nicht die U-Bahn im ersten Schritt meinte, haben sie nun sechs Möglichkeiten, was ich mit der zweiten Beschreibung wohl gemeint habe. Natürlich darf ich die Überlegungen der anderen nicht kommentieren oder mir irgendetwas anmerken lassen.
Die Mitspielenden besetzen nun ihren Rateversuch mit den Fußspuren-Aufstellern und es wird aufgelöst. Für jede richtig erratene Sehenswürdigkeit gibt es nun die Punkte, welche der Reisepass vorgibt. Wir haben einen gemeinsamen Punktezähler, spielen also kooperativ.
Die zweite Runde einer Partie ist verschärft: Wir bekommen zehn neue Wörter und planen nun eine Route mit 5 Sehenswürdigkeiten. Spätestens hier setzt uns die Sanduhr unter Druck, wenn wir sie denn einsetzen.
Nach der Auswertung der zweiten Runde sehen wir in einer Tabelle, wie gut wir waren. Doch die Punktewertung steht hinter dem Raten und den Gesprächen zurück, sprich sie ist eigentlich nicht wichtig.
Die Gestaltung ist bunt und für die Meisten ansprechend. Die Sehenswürdigkeiten sind vereinfacht dargestellt und oftmals nicht auf Anhieb identifizierbar, dann helfen die Glossare. Die Anleitung ist hervorragend und führt am Ende mögliche Missverständnisse auf, obwohl alles gut erklärt ist. Das kommt aus der Praxis, wie ich sie mit Wenigspielenden gut kenne.
Fazit
Wer sich bei „Word Traveler“ an „Codenames Pictures“ erinnert fühlt, liegt richtig. In vielen Spielerunden mit Wenigspielenden habe ich feststellen müssen, dass „Codenames“ oft überfordert. Bei „Word Traveler“ ist vieles einfacher und es ist für Wenigspielende gut geeignet.
Man kann es so spielen, dass man sich eine Route vornimmt und dann die Stationen mit den vorhandenen Karten zu beschreiben versucht. Manchmal passen die Wortkarten gut, manchmal auch nicht. Wer mehr denken will, geht die Lösung umgekehrt an und durchdenkt alternative Routen. Beide Wege können gut zum Ziel führen. Wie bei „Codenames“ halten gute Spielende die anderen Sehenswürdigkeiten im Blick: Was könnten die Mitspielenden anders verstehen? „Word Traveler“ ist also nicht ganz so harmlos wie es erscheint. Oft wird geschimpft über die „komischen Wörter“, die man gezogen hat, „die passen gar nicht“! Tja, das ist ja gerade die Herausforderung.
Die Einstiegsrunde mit drei Zielen führt gut in das Spiel hinein und steigert die Überlegungen in der zweiten Runde mit fünf Zielen. Gerade ältere Personen tun sich oft schwer mit Zeitdruck. Lasst die Sanduhr einfach weg! So eignet sich „Word Traveler“ zum generationenübergreifenden Spielspaß. Achtet auf die Ausrichtung der Zielkarten nach den Himmelsrichtungen! Wer gegenüber sitzt, sollte die Zielkarte andersherum einschieben. Wer seitlich sitzt, den Reisepass besser quer halten entsprechend der Ausrichtung. „Word Traveler“ funktioniert auch gut zu Zweit.
Bewertung / Test
+ einfache Regeln, schneller Einstieg
+ ansprechende Gestaltung und durchdachte Ausstattung
(Eine Rezension von Paul Theisen)
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Word Traveler (2024)
Spielidee: Thomas Dagenais-Lespérance
Grafik: div.
Verlag: Office Dog im Vertrieb von Asmodee
Anzahl der Spielenden: 2 – 5 Spielende.
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren.
Spieldauer: 30 Minuten.
Generationentauglichkeit: Ja.