Mitten im Dschungel treffen sich fünf verrückte Freunde zu einem wahnwitzigen Autorennen. Wer wird wohl der schnellste Rennfahrer sein und auf dem Podest ganz oben stehen? Etwa das Kaninchen im seinem Karottenflitzer? Oder der Gorilla in Bananenfahrzeug? Das Automobil des Elefanten sieht aber auch richtig schnell aus, zumindest wirkt es so, wenn die Elefantenohren im Fahrtwind segeln. Die Giraffe hat es auf jeden Fall schwer, ihren langen Hals unten zu halten, um somit ihrer Rennsemmel Schubkraft zu verleihen. Vielleicht wird aber auch die Schildkröte gewinnen. Schließlich schaut ihr Raketenauto ziemlich rasant aus.
Das Spiel
Jungle Race ist ein Spiel von Simone Luciani, das bei Cranio Creations erschienen ist. Es ist für 2-6 SpielerInnen geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden. Das Spiel ist bisher nur mit englischen Regeln erschienen. Jungle Race ist jedoch sprachneutral.
Vor den SpielerInnen liegt eine Rennstrecke bestehend aus fünf Karten aus. Hinter jeder Karte wird ein tierischer Rennwagen aufgestellt. Zudem erhält jeder sieben zufällig ausgeteilte PilotenKarten auf die Hand. Auf diesen sind die jeweiligen Rennfahrzeuge abgebildet. Gespielt wird über drei Runden. Wer am Zug ist, spielt eine Karte aus und zieht das gespielte Fahrzeug um eine Position nach vorne, während das dort stehende nach hinten versetzt wird (es wird also der Platz getauscht). Dies geschieht so lange im Uhrzeigersinn, bis entweder jeder gepasst oder alle Karten ausgespielt hat.
Dann kommt es zur ersten Zwischenwertung. Gewertet werden nur die Tiere auf den letzten drei Rennabschnitten. Auf dem ersten Platz erhält jeder Spieler drei Punkte für jede Karte des passenden Fahrzeuges in seinem Ablage- UND Handkartenstapel. Platz zwei und Platz drei werden mit zwei und einem Punkt gewertet. Die entsprechende Anzahl Siegpunktmarker wird verteilt und schon geht es los mit Runde zwei. Es werden sieben neue Pilotenkarten ausgeteilt und das Rennen fortgesetzt. Wer nach drei Runden und drei Wertungen die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Fazit
Jungle Race hat uns überrascht und wir hätten nicht mit so viel Spielspaß gerechnet, vor allem für jüngere Spieler Es kommt etwas unscheinbar in einer kleinen Schachtel daher. Doch in dem kleinen Spiel steckt viel drinnen. Zuerst wird geschaut, welche tierischen Rennmobile man besonders oft auf der Hand hat. Und natürlich versucht man genau diese nach vorne zu bringen. Mit etwas Glück haben auch andere Mitspieler das jeweilige Fahrzeug auf der Hand und helfen einem dabei, den ersten Platz zu erreichen. Doch sicher ist das nicht. Andauernd pfuschen einem die anderen SpielerInnen ins Handwerk, da sie andere Tiere nach vorne bringen wollen und einen wieder nach hinten schieben. Das ist spannend. Bis zum Schluss weiß man nicht, wer wohl die meisten Punkte ergattern wird.
Und da wähnt man sich siegessicher auf Platz eins und schwupps: Schon ist man plötzlich Letzter. Denn wenn eine Pilotenkarte von dem Rennwagen gespielt wird, der an erster Stelle steht, so muss dieser auf den letzten Platz gesetzt werden und die anderen Tiere rutschen nach. Diese Regel gibt dem Spiel so richtig Pfiff. Da wird einem schnell klar, dass man vielleicht nicht zu schnell offenbaren sollte, welche Tiermobile man nach vorne bringen möchte.
Dass man die ersten Plätze dann mit den Karten wertet, die man gespielt und noch auf der Hand hat, ist eine tolle Mechanik. Und meist geht man nicht ganz leer aus, da man ja doch zumindest einzelne Karten von den Siegern auf der Hand hält.
Besonders gut gefällt uns, dass wir hier ein generationentaugliches Spiel vor uns liegen haben. Nach wenigen Runden erfassen auch 6-Jährige SpielerInnen Junge Race und können somit wunderbar im Spiel gegen Erwachsenen mithalten. Toll anzusehen in den altersgemischten Spielerunden war auch die Schadenfreude, die besonders bei den ganz Kleinen aufkam, wenn sie die Großen ärgern konnten, indem deren Fahrzeuge immer wieder nach hinten gesetzt wurden. So manche Runde endete lustigerweise in einem Jung gegen Alt Spiel 🙂
Kritikpunkt ist lediglich, dass es für Erwachsene eher ein Spiel für Zwischendurch ist und es fraglich ist, ob sich Langzeitspielespass ergibt. Gerade Spielerinnen, die ein wenig Anspruch wünschen, wird Crazy Race nicht überzeugen. Wer aber lockere und schnelle Spiele mag, sollte es sich ansehen und bei Kindern kommt es eh gut an.
Das Material ist sehr schön und witzig gestaltet und passt ideal zum Thema. Die Rennfahrzeuge werden mit unterschiedlichen Tieren und Farben dargestellt, so dass eine einfache und deutliche Zuordnung gelingt. Karten, Figuren und Spielkarton sind zudem sehr stabil.
Wir freuen uns, Jungle Race eine Chance gegen zu haben. Denn mit diesem lustigen Rennspiel haben wir ein Spiel gefunden, bei dem wir in schnellen Runden Spaß mit SpielerInnen verschiedensten Alters haben können. Ideal für Familien und junge Rennspielefans und ein kleiner Schatz in unserer Sammlung. Wir hoffen daher, dass das Spiel noch auf Deutsch heraus kommt :).
(Eine Rezension von Petra Fuchs)
Hinweis zur Gender-Formulierung: Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint die gewählte Formulierung beide Geschlechter, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit nur die weibliche oder männliche Form verwendet wurde.
Keine Rezension kann objektiv sein und soll sie auch nicht. Um trotzdem möglichst neutral zu sein, fließen in diese Rezension neben der intensiven Beschäftigung mit dem Spiel auch meine vielfältigen und langjährigen Spielerfahrungen sowie die angeregten Diskussionen der Mitspieler am Tisch ein.
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiele, Generationentaugliche Spiele und Familienspiel“
Jungle Race
Autor: Simone Luiciani
Grafik: Roberto Grasso, Rusian Audia
Verlag: Cranio Creations
Spieleranzahl: 2-6 Spieler
Altersempfehlung Verlag: Ab 6 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglich: Ein ideales Spiel für altersgemischte Gruppen. Es macht mit Kindern und Erwachsenen gleichermaßen viel Spaß und auch SeniorInnen über 75 Jahre können durch deutliche Farben und einfache Regeln prima mitspielen.