Kameloot | Familienspiel | ab 8 Jahren | 3 bis 6 Spielende | Cedric NH. (u.a). | Pegausus Spiele | generationentauglich
Da baut man mühsam eine kleine Sammlung auf, um sie verkaufen zu können, da wittern die anderen die Beute und wollen den Erlös geteilt haben. Und manchmal ist es sinnvoll, trotzdem Koalitionen einzugehen. Den Unterschied macht, in welcher der beiden Tavernen ich sitze. So einfach, so trickreich!
Das Spiel
Kameloot ist ein Familienspiel von Cedric NH (u.a.) und bei Pegasus Spiele erschienen. Es ist für 3 – 6 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Die Spielkarten in „Kameloot“ haben eine doppelte Funktion: Ich kann sie sammeln und schließlich verkaufen oder ich kann sie als Aktionskarte nutzen. Beides ist von Vorteil. Mit der Tavernenkarte entscheide ich, ob ich gerade in der Heulenden Eule oder in der Schwarzen Katze sitze. Zum Start entscheiden sich alle gleichzeitig für eine der Kartenseiten.
Zum Verkauf einer Sammlung zählen die gleichen Karten auch der Personen dazu, die in der gleichen Taverne sitzen, wie ich. Aber mit diesen wird die Beute, das sind die Münzen auf der Rückseite, geteilt. Mit dem Verteilen fange ich bei mir selber kann, so dass ich meist eine Münze mehr bekomme als die anderen Beteiligten. Dabei kann es sein, dass diese gar nichts beigetragen haben. Das spielt aber keine Rolle zur Freude der Profitierenden.
Von meinen vier Handkarten kann ich mit einer Karte oder mit mehreren Karten der gleichen Zahl eine Sammlung beginnen oder ergänzen. Der Verkauf geht los, sobald alle Personen in meiner Taverne selbst diese Anzahl von Karten in Summe erreichen. Im besten Fall bin ich das alleine, dann behalte ich die komplette Beute.
Alternativ kann ich eine meiner Karten auch als Aktionskarte nutzen. Deren Effekt ist im unteren Teil der Karte ikonographisch dargestellt. Bei der ersten Partie braucht es immer wieder mal das Glossar, doch die Bedeutungen sind schnell gelernt. So kann ich selber die Taverne wechseln, sprich meine Tavernenkarte umdrehen, oder mit einer anderen Karte auch die eines Mitspielenden. Da gibt es weitere trickreiche Aktionen, die ich auslösen kann, doch muss ich halt die passende Karte auch auf der Hand haben, um z.B. Sammlungen zu stehlen, oder den Ablagestapel durchstöbern zu können und die vorher angesagte Beute dann zu behalten.
Nach Beendigung meines Zuges ziehe ich wieder auf vier Handkarten auf. Natürlich bestimmt das Kartenglück weitgehend das Geschehen, doch passiert immer wieder Unvorhergesehenes durch die Mitspielenden, dass sich eine Strategie kaum entwickeln lässt. Weil ich immer wieder die Beute teilen muss, beschaffe ich den anderen immer wieder ungewollt Münzen. Da gilt es vorausschauend zu teilen, damit nicht jemand zu viel ansammeln kann.
Ist der Kartenstapel so weit aufgebraucht, dass nicht mehr auf vier Karten nachgezogen werden kann, wird die Runde zu Ende gespielt und danach zählen alle ihre Beute.
Die Zahlen und die damit einhergehenden Farben sind gut unterscheidbar, die Ikonographie mit den Effekten auf den Karten gut erkennbar und erlernbar. Da stünde einem generationsübergreifenden Spielen nichts im Wege, wäre die Anleitung nicht so klein gedruckt. Die gewählte Schriftart passt zwar zum Thema, doch erschwert sie das Lesen gegenüber einer klaren Arial. Die Größe füllt die Schachtelgröße nicht aus und verteilt auf mehr Seiten. Mit größerer Schrift wäre es perfekt gewesen! Als ältere Person hilft nur: Brille rauf auf die Stirn und das Heftchen nah vor die Augen, sonst kann ich es nicht lesen.
Fazit
„Kameloot“ spielt sich flott und fühlt sich neuartig an. Das Spielprinzip ist schnell erklärt, die Karteneffekte sind ebenso schnell gelernt. Es fühlt sich etwas zufällig an, wer gute Beute macht und am Ende gewinnt, doch das tut dem Spaß keinen Abbruch.
Das Aufbauen der eigenen Sammlung ist zunächst planvoll, bis die Mitspielenden überraschend die Taverne wechseln. So bringen die ganz unterschiedlichen Aktionskarten immer wieder überraschende Wendungen. Das macht es zu einem Familienspiel, das Laune macht und auch in größerer Runde gelingt.
Bewertung / Test
+ schnell gelernte Regeln, leichter Einstieg
+ abwechslungsreicher Spielspaß mit Überraschungsmomenten
– Anleitung sehr klein gedruckt.
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
Kameloot (2021)
Spielidee: Cedric NH, Gregory Grard, Mathieu Roussel, Frederic Boulle
Grafik: Ingenious Studios
Verlag: Pegasus Spiele
Anzahl der Spielenden: 3 – 6
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Generationentauglichkeit: Im Prinzip ja, nur die Spielanleitung ist sehr klein gedruckt