6 nimmt! Brettspiel | Familienspiele | ab 8 Jahren | 2 bis 6 Spieler*innen | Wolfgang Kramer | Amigo | generationentauglich
Kennt ihr Hornochsen? Falls ja, habt ihr bestimmt schon einmal „6 Nimmt!“ gespielt. Das kleine, feine Kartenspiel, bei dem man Reihen anlegen und Reihen aufnehmen muss und dafür Hornochsen kassiert. So einfach, so spaßig. Seit 25 Jahren begleitet es uns auf jede Reise, begeistert Gelegenheits- und Vielspieler*innen. 6 nimmt! geht eigentlich immer, am Anfang zum Kennenlernen, als Absacker am Ende oder zwischendurch zum Auflockern. Eigentlich ist es perfekt, so wie es ist und braucht keinen großen Bruder. Oder vielleicht doch? Schauen wir es uns mal etwas genauer an…
Das Spiel:
6 nimmt! Brettspiel ist ein Familienspiel von Wolfgang Kramer und bei Amigo erschienen. Es ist für 2-6 Spieler*innen geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Im Spiel enthalten ist ein doppelseitiger Spielplan, jeweils für 2 Grund- und 2 Profivarianten. Umrandet ist das Brett von zwei Laufleisten zum Zählen der gewonnenen Plus- oder Minuspunkte. Diese sogenannte „Kramerleiste“ darf natürlich bei einem Spiel von Wolfgang Kramer nicht fehlen.
Im Grundspiel müssen 10 Reihen gefüllt werden, in der Profivariante sind es nur 8. Die einzelnen Reihen bestehen aus vier bis acht Feldern, da passt der Name „6 nimmt!“ bis auf das Spielprinzip eigentlich nicht mehr. Einige Felder sind mit besonderen Effekten gekennzeichnet.
Das Grundspiel ähnelt dem Kartenspiel sehr, nur dass jede/r Mitspieler*in 12 Zahlenplättchen statt Karten bekommt. Sichtschirme verhindern neugierige Blicke der Nachbarn.
Das jeweils erste Feld der obersten 4 Reihen wird mit einem zufällig gezogenem Zahlenplättchen bedeckt.
Am Anfang jeder Runde wählen alle Spieler*innen hinter ihrem Sichtschirm verdeckt ein Plättchen aus, das sie anlegen wollen. Dann wird gemeinsam aufgedeckt und die auf dem Spielplan abgebildeten Reihen müssen nun nach den bekannten Kartenspielregeln belegt werden.
Die Plättchen werden in aufsteigender Zahlenfolge an die Reihe mit der niedrigsten Differenz angelegt. Anders als beim Kartenspiel gibt es hier eine Sonderregel. Bei nicht passender, zu niedriger Zahl muss das Plättchen an die letzte Stelle der Reihe mit dem höchsten Zahlenwert gelegt werden. Wird ein Plättchen auf ein Sonderfeld gelegt, wird der jeweilige Effekt sofort ausgelöst. Das können zusätzliche Plus- bzw. Minuspunkte sein, oder das gleichzeitige Ausspielen von 2 Plättchen.
Wer das letzte Feld einer Reihe belegen muss, kassiert die entsprechende Anzahl Hornochsen der betroffenen Reihe als Minuspunkte und eröffnet mit dem zuletzt gelegtem Plättchen die nächste Reihe.
Sind alle 12 Plättchen ausgespielt, endet das Spiel bei 4,5 oder 6 Mitspielern*innen. 2 oder 3 Spieler*innen bekommen noch einmal 12 Plättchen und dürfen noch eine Runde spielen.
Der/die Spieler*in mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
In einer zweiten Variante kann man das Grundspiel noch mit zusätzlichen Glückskarten erweitern. Diese können Sondereffekte aufheben und Minus- in Pluspunkte umwandeln.
In der Profiversion kommen noch mehr Sonderfelder und 24 Aktionskarten ins Spiel. Mit diesen können Reihen blockiert, Zahlenplättchen zurückgenommen oder die Zahlenfolge umgekehrt werden. Und auch hier gibt es eine weitere Variante mit Glückskarten.
Die Profivariante macht das Spiel taktischer, unvorhersehbarer und unberechenbarer. Sonderfelder, Aktionskarten, Glückskarten, jedes Zahlenplättchen kann die Spielsituation völlig verändern. Der Ärgerfaktor ist ungleich höher im Vergleich zum Grundspiel.
Fazit:
Wir bekommen hier nicht nur ein Spiel, sondern 4 verschiedene Varianten . Wer das Kartenspiel kennt, fühlt sich sofort heimisch und kann direkt losspielen. Braucht man dennoch eine Spielregel, lässt diese keine Fragen offen. Die Grundvariante macht Spass, aber es hätte für mich durch die Nähe zum Kartenspiel kein neues Brettspiel gebraucht. Allerdings bringt die Profivariante jede Menge Taktik und neue Spielzüge ins Spiel. Kaum ein Zug läuft so ab, wie man es eigentlich geplant hat, zu oft mischen sich die Mitspieler*innen ein und verändern das komplette Spielfeld.
Das Material ist von gewohnter Amigo-Qualität. Die Pappkärtchen sind sehr stabil. Da keine Karten auf der Hand gehalten werden müssen, die Kärtchen gut zu greifen und die Zahlen gut erkennbar sind, ist das Spiel mit seinen einfachen Regeln (zumindest in der Grundversion) durchaus generationentauglich.
Zu zweit plätschert das Spiel vor sich hin, optimal spielt es sich ab 4 Personen. Wünschenswert wäre ein mitgelieferter Beutel gewesen, aus denen man die Plättchen einfach ziehen kann. Auch die Sichtschirme könnten etwas größer sein.
Wer mit Kindern oder Senior*innen spielt, wird sich wahrscheinlich für die Grundvariante entscheiden. Vielspieler*innen geben eher der Profivariante den Vorzug. Spass machen beide Varianten und decken somit auch eine breite Ebene von Spielern ab. Da kann man nur sagen: Willkommen großer Bruder!
Bewertung / Test:
+ 4 verschiedene Varianten
+ einfache, meist schon bekannte Regeln
+ alle spielen gemeinsam, keine Wartezeiten
– eher nicht für 2 Personen geeignet
– schlichte Grafik
(Eine Rezension von Sandra Harfmann)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
6 nimmt Brettspiel! (2019)
Spielidee: Wolfgang Kramer
Grafik: Franz Vohwinkel
Verlag: AMIGO
Spieler*innenanzahl: 2-6 Spieler*innen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Generationentauglich: Stabile, gut greifbare Plättchen mit großen und gut erkennbaren Zahlen machen das Spiel seniorengeeignet. Die einfachen, schnell erklärbaren Regeln sorgen für Spielspass über mehrere Generationen.
Pädagogisch wertvoll: Zahlenvergleich (kleiner / größer) im Bereich bis 100