Sideboards | Familienspiel | ab 8 Jahren | 1 bis 5 Spielende | Hartwig Jakubik | NSV | generationentauglich
Kennt Ihr diese Schränke mit ganz vielen Schubladen? Am besten findet man alles wieder, wenn die unterschiedliche Farben und sogar unterschiedliche Griffe haben. So etwas bauen wir hier nach bestimmten Vorgaben auf. Habt Ihr Lust dazu? Auf geht’s!
Das Spiel
Sideboards ist ein Familienspiel von Hartwig Jakubik und bei NSV erschienen. Es ist für 1 – 5 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Neben den vielen unterschiedlichen Karten mit den Schubladen gibt es eine Auswahl von 30 Aufgabenkarten. Für den Einstieg gibt es Vorschläge, welche wir da nehmen könnten. Die Aufgabenkarten sind nämlich nummeriert. Je höher die Zahl, umso schwieriger die Aufgabe. Auf jeden Fall nehmen wir jeweils eine aus den Kategorien Farbkombination, Griffkombination und Reihenkombination.
Ein Beispiel für eine solche Startkombination seht ihr auf dem folgenden Foto:
Rechts unten auf den Karten sehen wir, ob es um Farben oder um Griffarten geht. Die Kombination kann auch kopfüber erfüllt werden. Bei der mittleren Karte bleibt es aufsteigend, wenn man sie umdreht. Jedes, auch mehrfaches Erfüllen eines Auftrags bringt die angezeigten Punkte. Bei der Reihenkombination gibt es noch Extrapunkte für die Person, welche die längste Reihe geschafft hat.
Aha, so ganz ohne Nachdenken geht es wohl nicht! Zu Beginn gibt es drei Handkarten, davon werden zwei ausgespielt und die dritte nach links weitergereicht. Anschließend ziehen alle eine Karte nach. So geht es dann weiter. Wir können also parallel spielen, es entstehen kaum Wartezeiten.
Anlegen darf man künftig rechts oder links von der eigenen Auslage. Die Karten dürfen natürlich auch gedreht werden. Das ergibt mit zwei Karten acht Möglichkeiten. Passt es einmal gar nicht, darf man die Tauschkarte als benutzt umdrehen und zwei neue Handkarten ziehen.
Liegen acht Schubladenkarten in einer Reihe, ist die Partie beendet und es wird ausgewertet.
Diese Auslage war so nicht so wirklich erfolgreich: Die Farbkombination wurde einmal erreicht, die Griffkombination auch nur einmal, dafür sind es sechs Schubladen ohne Griff in einer Reihe. Ihr merkt: auch die Auswertung erfordert genaues Schauen und Konzentration.
Bei der nächsten Partie wählen wir andere Aufgaben und versuchen es erneut. Auf dem nächsten Foto sind drei Beispiele für schwierige Aufgaben, die man am besten erst nach einigen gespielten Partien nimmt:
Die Karten in der verlagsüblichen, gut gefüllten Schachtel lassen sich anhand der Rückseiten schnell sortieren. Die Hinweiskarten für die ersten Partien sollte man nutzen, denn in die Kombinationen und wie man sie erstellt, gilt es zunächst sich einzufinden. Gerade weil es drei unterschiedliche Aufgaben sind, ist die erste Partie fordernd, aber dann kommt das Gehirn schon hinterher.
Die Anleitung ist hinreichend umfangreich und erklärt systematisch auch die Aufgabenkarten. Letztere Aufstellung braucht man sich erst anschauen, wenn man die entsprechenden Karten nutzt. Ab da ist die Ikonographie gut verständlich. Die Karten sind stabil, Farben und Griffarten gut zu unterscheiden. Auch durch die im Grunde einfachen Regeln stufe ich „Sideboards“ als generationentauglich ein. Gerade ältere Personen dürften in der Konzentration gefordert sein, manche könnten das Spiel eher anstrengend als spaßig empfinden.
Fazit
Die vielen farbigen Karten sprechen an und machen Lust auf „Sideboards“. Es tüftelt sich solistisch, Interaktion gibt es so gut wie nicht. Man kann natürlich schauen, ob man mit einer weitergegebenen Karte der nächsten Person nützt oder schadet, doch in der Praxis sind alle mit ihrer eigenen Auslage beschäftigt.
Wie erwähnt gibt es ab dem zweiten Zug immer acht Möglichkeiten und es hängt sehr vom Kartenglück ab, ob man gut die erforderten Aufgaben erfüllen kann oder nicht. Es lässt sich kaum etwas vorplanen und das fühlt sich unbefriedigend an, gerade wenn man nicht die passenden Karten auf der Hand hat. Die Tauschkarte, die einmal in der Partie benutzt werden darf, hilft da schon. Der eine dadurch verlorene Siegpunkt wiegt nicht weiter schwer.
Meine zweite Kritik betrifft den Wiederspielreiz: Auch bei wechselnden, im Schwierigkeitsgrad unterschiedlichen Aufgaben fühlt es sich bei mehreren Partien recht gleich an. Es kann gerne immer wieder mal auf den Tisch kommen, nach zwei Partien fühlt man sich aber gesättigt. Dafür lässt es sich auch gut mit Wenigspielenden auf den Tisch bringen für eine schnelle Partie. Erklärt und verstanden ist es gleich.
Bewertung / Test
+ ansprechende Gestaltung, leichte Regeln
+ kaum Wartezeit
– trotz unterschiedlicher Aufgaben wenig Abwechslung
(Eine Rezension von Paul Theisen)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
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Sideboards (2024)
Spielidee: Hartwig Jakubik
Grafik: n.n.
Verlag: NSV Nürnberger-Spielkarten-Verlag
Anzahl der Spielenden: 1 – 5
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: ja, kleine Einschränkung bei der Verständlichkeit der Aufgaben und der Übersichtlichkeit bei der Auswertung
Pädagogisch wertvoll: