Es ist in der Tat einigen aufgefallen: Bei unseren Rezensionen gibt es bei der Endwertung keine Sterne mehr. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Ein wesentliches Augenmerk haben wir bei unseren Rezensionen auf die Generationentauglichkeit. Da gibt es die praktischen, harten Merkmale wie die Größe der Schriften, Unterscheidbarkeit der Farben usw., aber auch ein schwieriger zu messendes Merkmal, den Spielspaß. Dieser kann je nach Altersgruppe unterschiedlich sein. Ein Kinderspiel kann generationengeeignet sein und auch älteren Personen Spaß machen oder auch nicht.
Das haben wir mit der Sternevergabe versucht wiederzugeben. Aus den Wertungen für die unterschiedlichen Altersgruppen wurde ein Durchschnittswert errechnet und quasi als Endwertung dargestellt. Das ist aber missverständlich und wurde meist als Gesamtnote für das Spiel verstanden. In unserer Gruppe der Rezensentinnen und Rezensenten haben wir uns schon vor einiger Zeit verständigt, auf diese Durchschnittszahl zu verzichten, weil sie nicht wirklich aussagekräftig ist und eben oft falsch verstanden wird.
Eine weitere Diskussion betraf die Alterseinteilung. Da die richtigen Grenzen festzulegen, ist wirklich schwierig. Wir besprechen häufig Kinderspiele. Da bis 12 Jahre keine weiter Unterscheidung zu treffen, ist nicht geschickt. Wann beginnen die Senioren und wie stellen wir uns einen älteren Menschen in Bezug auf Brettspiele vor?
Ebenso die Unterteilung in 50 – 75 Jahre, das klingt ebenso willkürlich wie pauschal.
In der Rezensionspraxis ist die Sternevergabe oft schwierig und eine Frage des Bauchgefühls. In jeder Altersgruppe, gerade auch bei den älteren Menschen gibt es welche, die so gut wie nicht spielen und welche, die als Vielspielende auch mit Expertenspielen erfolgreich umgehen.
Was bringt also diese altersbezogene Sternewertung? Die Diskussion in unserer Gruppe ergab: zu wenig! Lasst und darauf verzichten. Menschen, die wenig Lesezeit investieren wollen, scrollen bis zur Sternewertung und bekommen ein falsches Bild. Wer dagegen nur das Fazit liest, bekommt mit wenig Lesezeit einen Eindruck von unserem Urteil, bei dem so gut wie immer auch von der Alterseignung die Rede ist.
Also seit einigen Wochen deshalb keine Sterne mehr. Wir brauchen uns etwas weniger Gedanken beim Rezensieren machen, das Herzblut beim Schreiben bleibt!
(Eine Beitrag von Paul Theisen)
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