Ihre Majestät ist hocherfreut – Gardeners von Huch! (Rezension)

Gardeners | Kennerspiel | ab 10 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Kaspar Lapp | Huch! 

Ihre Majestät, der König lustwandelt gerne durch seinen Schlossgarten. Zur Gartengestaltung hat er jedoch seine ganz eigenen Vorstellungen und Wünsche, die sich noch dazu ständig ändern. Eine Herausforderung für jedes Gartenteam. Nehmt ihr sie an?

Gezeigt wird die Spielschachtel und das Spielmaterial von Gardeners.

 

Das Spiel
Gardeners
 ist ein Kennerspiel von Kaspar Lapp und bei Huch! erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

„Gardeners“ ist ein kooperatives Plättchen-Legespiel. Als Gärtner:innen versucht ihr in Echtzeit, möglichst viele Wünsche eures wankelmütigen Königs zu erfüllen. Möchte er anfangs noch von den Sitzbänken aus auf die Springbrunnen blicken, sitzt er kurz darauf lieber im Schatten der Bäume. Und bevorzugte er gerade noch ausgedehnte Rasenflächen, sind es im nächsten Augenblick Blumenrabatte!

Gezeigt werden verschiedenste Wertungskarten.
So vielfältig können die Wünsche eines wankelmütigen Königs sein!

 

Beginnt mit den drei Einführungsszenarien. Sie erleichtern euch den Einstieg und ihr bekommt ein Gefühl für das Spiel. Anschließend könnt ihr in eure erste Partie starten. Verteilt dazu die Gartenplättchen gleichmäßig unter euch und legt sie als offenen Stapel vor euch aus. Die Vorschriftskarten legt ihr verdeckt in der Tischmitte bereit. Dreht die Sanduhr um. Ab jetzt bleiben euch genau 15 Minuten, möglichst viele Wünsche des Königs zu erfüllen.

Abgebildet sind die Plättchen und die dazugehörigen Wertungskarten der Einführungsszenarien A, B und C.
Die drei Einführungsszenarien erleichtern den Spieleinstieg enorm und sind unbedingt zu empfehlen.

 

Ihr spielt gleichzeitig. Eine beliebige Person zieht die erste Vorschriftskarte, schaut sie sich an und legt sie verdeckt vor sich ab. Nur sie kennt die genauen Vorgaben. Alle anderen wissen anhand der Kartenrückseite nur sehr eingeschränkt, was der König wünscht. Sie müssen aus dem Spielverlauf heraus schlussfolgern, was gefordert ist.

Beginnt eure Plättchen in einen 6×6-Raster auszulegen. Dabei muss keine Spielreihenfolge eingehalten werden. Ihr dürft beliebig Plättchen hinzufügen, aber auch entfernen, wenn sie nicht zur aktuellen Vorgabe passen.

Ein Garten in Form eines 6x6-Rasters entsteht auf dem Tisch.
Unser erster Auftrag: Keine zwei gelben Felder nebeneinander!

 

Sobald euer Garten die Größe von 6×6-Plättchen erreicht hat, begutachtet ihr ihn. Wer die aktuell gültige Wertungsvorschrift kennt, prüft im Geheimen die Vorgabe. Alles richtig? Dann ist ihre Majestät hocherfreut! Ihr dürft eine weitere Vorschriftskarte ziehen und startet nun mit zwei Vorgaben in eine neue Runde. Sollte ihre Majestät entsetzt sein (Vorgabe ist nicht erfüllt), müsst ihr den Garten nochmals umgestalten.

Es sind maximal 3 Vorschriftskarten im Spiel. Sobald ihr die vierte Vorschriftskarte zieht, dürft ihr die älteste Vorgabe offenlegen und als Punkt für euch werten. Diese Vorgabe muss ab jetzt nicht mehr beachtet werden. Es kann passieren, dass sich aktuelle Vorgaben gegenseitig ausschließen. Dies zu erkennen, ist Teil des Spiels. Betroffene Karten dürfen abgeworfen werden, bringen aber Punktabzug.

Der fertige Garten und die aktuelle Wertungskarte werden gezeigt.
Auftrag Nr. 1 „Keine zwei gelben Beete nebeneinander“ ist nach wie vor erfüllt. Aber Auftrag Nr. 2 wurde falsch ausgelegt! Die Blumenbeete müssen näher zusammen. Also zurück in den Garten und umpflanzen.

 

Fazit
„Gardeners“ ist ein spezielles Spiel. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Knobeln und Schlussfolgern, welche Ziele gerade verfolgt werden müssen. Dabei darf nicht geredet werden. Das setzt voraus, dass man die Spielzüge der Anderen wortlos deuten kann und verlangt ein gewisses „Einspielen“ aufeinander. Das klappt zu zweit schneller als zu viert. Was aber nicht heißt, dass das Spiel mit mehreren Personen nicht auch gut funktioniert.

Ein Spiel mit Einstiegshürde. Auch das Regelheft war nicht ganz einfach zu lesen. Über beides helfen die Einführungsszenarien hinweg. Wobei ich es etwas mühsam empfand, diese mit neuen Personen immer wieder durchspielen zu müssen. Das Spiel steht und fällt letztendlich mit den Mitspielenden. Nicht alle konnten dieser Spielmechanik etwas abgewinnen. Lässt man sich aber mit der richtigen Gruppe auf das Spiel ein, wird man mit einer schönen Lernkurve und einer gemeinsam gelösten Herausforderung belohnt.

Trotz Sanduhr ist „Gardeners“ kein hektisches Spiel. Hektik würde einen auch nicht weiterbringen. Viel wichtiger ist es immer wieder kurz inne zu halten und zu spekulieren, was gemeint sein könnte, wenn ein bestimmtes Plättchen wieder zurückgeschoben wird. Je mehr Vorschriftskarten im Spiel sind, desto schwieriger wird es natürlich. Zudem schließen sich manche Vorschriftskarten aus. Das zu erkennen ist ebenfalls Teil des Spiels. Daher ist „Gardeners“ eher ein Kenner- als Familienspiel und scheidet auch als Generationenspiel aus, obwohl das Spielmaterial es grundsätzlich erlauben würde.

„Gardeners“ kann auch solo gespielt werden. Ihr kennt dabei alle Vorgaben, das Deduzieren entfällt. Stattdessen solltet ihr bis zu 6 Vorgaben gleichzeitig erfüllen. Ein herausforderndes Unterfangen! Genauso wie die zusätzlichen Spezialkarten. Diese schaltet ihr frei, sobald ihr solo oder gemeinsam den Highscore geknackt habt.

Abgebildet sind Spezial-Wertungskarten für das Expertenspiel
Und habt ihr euch erstmal zu Gartenprofis gemausert, warten noch Spezialaufträge auf Euch!

 

 

Bewertung / Test
+ keine Wartezeiten
+ trotz Sanduhr kommt keine Hektik auf
+ Einführungsszenarien gut und notwendig
– mit neuen Personen müssen vorab immer wieder die Einführungsszenarien gespielt werden
– Gruppe muss sich immer erst aufeinander „einspielen“

 

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)


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Gardeners (2023)

Spielidee: Kaspar Lapp
Verlag: Huch!
Grafik: Anthony Moulins
Anzahl der Spielenden: 1-4 Spielende.
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren.
Spieldauer: 15 Minuten
Generationentauglichkeit: Das Material unterstützt das Generationenspiel. Der Spieleinstieg hat eine gewisse Hürde und rein von der Spielmechanik her, wäre es nicht meine erste Wahl für das generationsübergreifende Spielen.