Redcliff Bay Mysteries | Familienspiel | ab 12 Jahren | 1-5 Spielende | Martin Kallenborg & Matthias Prinz | Kosmos
Redcliff Bay. Ein kleiner Küstenort, an dem sich seit kurzer Zeit Mysteriöses ereignet. Wer genau dahinter steckt? Das gilt es in 4 Fällen zu ermitteln. Ob das Spaß gemacht hat, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Das Spiel
Redcliff Bay Mysteries ist ein kooperatives Krimi-Familienspiel von Martin Kallenborn & Matthias Prinz und bei Kosmos erschienen. Es ist für 1-5 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Insgesamt gibt es in der Verpackung 4 Fälle, die chronologisch aufeinander aufbauen und deshalb relativ zeitnah mit der gleichen Besetzung von Mitspielenden hintereinander gespielt werden sollten.

Der Spieleinstieg ist sehr leicht gestaltet, da man die Regeln während des ersten Falls gemeinsam lernt. Das ist wirklich eine tolle Sache, die vor allem für Familien das Krimigenre im Brettspiel-Bereich einfach erschließt.
Für jeden Fall gibt es verschiedene Kartendecks: Personen-, Objekts-, Orts-, Verhör-, Ereignis- & News-Karten. Außerdem haben wir pro Fall nur eine bestimmte Anzahl an Stunden zur Verfügung. Heißt, zu jeder Stunde können wir in der Regel nur an einem Ort sein. In der Regel? Na unser Ermittlungsteam kann sich mithilfe der grünen Plättchen aufteilen und doch in einer Stunde an mehreren Orten sein. Doch dieses Plättchen sind ein knappes Gut! Wir müssen sie mit Bedacht einsetzen. Die unterschiedlichen Orte verändern sich außerdem abhängig von der Uhrzeit, also Augen und Ohren auf, wann wir wen wo antreffen könnten.

Nach jeder Stunde müssen wir eine neue News-Karte aufdecken. Diese gibt uns neue Informationen und lässt uns in der Geschichte voranschreiten. Das wichtigste Element in Redcliff Bay Mysteries ist, wie in vielen anderen Krimispielen auch, die Diskussion untereinander. Wir müssen Ideen austauschen, Hinweise erkunden und gemeinsam überlegen, was hinter den Geheimnissen stecken könnte.
Sobald wir uns sicher sind, was passiert und wer schuldig ist, können wir die Intro-Karte des jeweiligen Falles umdrehen und mithilfe eines Labyrinth-Systems herausfinden, ob wir die korrekte schuldige Person ausfindig machen konnten.
Fazit
Rezensionen über Kriminalspiele sind nicht immer leicht zu schreiben, da ich euch natürlich nicht bezüglich der Lösung der Fälle spoilern möchte.
„Redcliff Bay Mysteries“ ist ein Spiel, das mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Zum einen finde ich es gut, dass es „nur“ 4 Fälle sind, deren Spielzeit die 60 Minuten tatsächlich bei uns (im Spiel zu 3.) nicht überschritten hat. So wusste man, dass man das Spiel tatsächlich schafft, durchzuspielen und es nicht nach der Hälfte irgendwann in einer kleinen Ecke des Spieleregals landet. Auch das Tutorial-System des ersten Falles ist ein echter Pluspunkt. Meine Eltern sind sonst ziemliche „Spielmuffel“. Sie spielen immer wieder mit mir, aber vor allem auch mir zu Liebe, wenn die Regelerklärung zu lange dauert, schaltet vor allem mein Vater wahnsinnig schnell ab. Da wir in diesem Fall aber die Regeln gemeinsam während des Spielens gelernt haben, war er die ganze Zeit präsent und hatte richtig Spaß an den Krimifällen. Also das ist wirklich sehr einstiegsfreundlich gestaltet. Mehr von solchen Spielen!
Die 4 Fälle fühlen sich unterschiedlich an. Auch das ist ein Pluspunkt, da man nicht 4x dasselbe macht, sondern in jedem Fall ein neuer Aspekt dazu kam. Allerdings haben mir die letzen beiden Fälle nicht mehr wirklich inhaltlich gefallen. Während in Fall 1 und 2 alles sehr logisch war, haben sich die Fälle 3 und 4 einfach nur noch wirr und konfus angefühlt. Das war einfach kein schönes Gefühl. Auch die Menge an Karten, die zum Ende eines Falles überall über dem Tisch verteilt liegt, ist recht unübersichtlich und hätte sicherlich eleganter gelöst werden können.
Alles in allem war „Redcliff Bay Mysteries“ dennoch ein schönes Spiel, das mich mit meinen Eltern als Wenigspielenden einen Kriminalfall auf Familienspiel-Niveau hat erleben lassen.
Bewertung / Test
+ Tutorial-System zum gemeinsamen Regeln-Lernen
+ 4 unterschiedliche Fälle
+ Krimispiel auf Familienspiel-Niveau
+ weil kein Material zerstört wird, kann das Spiel weitergegeben werden
– Karten-System irgendwann sehr unübersichtilch
– Fälle 3 & 4 gefielen uns inhaltlich nicht mehr wirklich
(Eine Rezension von Sarah Eischet)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Redcliff Bay Mysteries (2021)
Spielidee: Martin Kallenborn, Matthias Prinz
Grafik: Martin Hoffmann, Claus Stephan
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 1-5 Spielende
Altersempfehlung Verlag: ab 12
Spieldauer: ca. 60 Minuten pro Fall
Generationentauglichkeit: Sobald das Thema Tod und Mord kein Problem für jüngere Mitspielende mehr sind, ist Redcliff Bay auf jeden Fall eines der generationenfreundlichsten Krimispiele auf Familienniveau.