Beyond the Sun | Kennerspiel | ab 12 Jahren | ab 2 – 4 Spielenden | Dennis K. Chan | Strohmann Games.
Nicht nur über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos, sondern auch jenseits der Sonne, wie wir in diesem tollen Workerplacement Spiel von Dennis K. Chan erfahren dürfen. Ein spielbarer Technologiebaum mit vielen Möglichkeiten erwartet uns der in jeder Partie, der stets einen anderen Verlauf nimmt und jedes mal andere Entscheidungen und Herangehensweisen verlangt.
Das Spiel
Beyond the Sun ist ein Kennerspiel von Dennis K. Chan und bei Strohmann Games erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Was habe ich im Vorfeld alles über das Spiel gelesen. Eine spielbare Excel Tabelle, schlichtes Material, trockenes Thema – ja das stimmt schon alles so. Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein, dachte ich mir vor unserer ersten Runde.
Und ich sollte Recht behalten. Natürlich sind die Karten sowie der Spielplan recht schlicht gehalten, aber alles andere würde hier auch zu sehr vom eigentlichen Spiel ablenken. Und ich finde, dass dieser trockene Style sehr zum technischen Grundgerüst des Spiels passt.
Aber jetzt einmal zum eigentlichen Spiel. Es handelt sich im Kern um ein Arbeitereinsetzspiel das in drei Phasen eingeteilt ist.
In der Aktionsphase dürfen wir unsere Aktionsfigur – es gibt tatsächlich im gesamten Spiel nur eine einzige für alle Spielenden – auf ein freies Aktionsfeld setzen und die entsprechende Aktion ausführen. Hier kann ich auch schon mal auf Blockieren spielen, wenn ich weiß, dass das Feld gerne von einem anderen Spielenden genutzt worden wäre.
Danach folgt die Produktionsphase in der unsere Bevölkerung wächst, die Erzproduktion ausgeschüttet wird oder wir mit den Ressourcen handeln können.
Zu guter Letzt darf ich eine Errungenschaft beanspruchen und überprüfen, ob das Spielende erreicht wurde.
Die Komplexität des Spiels wird aber nicht durch diese drei möglichen Phasen erreicht, sondern durch den Technologiebaum, den die Spielenden auf dem Spielplan aufdecken und hiermit immer mehr Möglichkeiten für alle am Tisch hinzufügen. Dadurch kommen immer mehr Einsetzfelder ins Spiel, die unsere Aktionsfigur benutzen kann.
Der Spielplan ist unterteilt in vier immer stärker werdende Spalten.
Um eine der besseren Technologien nutzen zu können, muss ich selbst aber die davor nötigen Technologien auch erforscht haben. Dies wird auf dem Plan sehr gut durch Verbindungen dargestellt. Hier wäre dann eine überladene Darstellung auf dem Plan eher hinderlich, weshalb ich diese schlichte Darstellung auch nicht als negativ ansehen würde.
Wem es als erstes gelingt eine neue Technologie aufzudecken, hat zwei Vorteile. Zum einen schüttet das eine zufällige Belohnung aus, zum anderen darf diese Person auch entscheiden, in welche Richtung sich der Technologiebaum weiterentwickelt. Hier gibt es die vier Technologien: Wissenschaft, Wirtschaft, Militär und Handel.
Durch das Einsetzen meiner Aktionsfigur kann ich viele unterschiedliche Aktionen ausführen. Ich darf mir zum Beispiel einen zusätzlichen Arbeiter in meinen Vorrat nehmen. Diese werden benötigt um Fortschritte zu erforschen und zu beanspruchen. Aber Achtung, diese müssen auch ernährt werden. Dies wird durch eine Zeile unterhalb der Würfel auf meinem eigenen Tableau angezeigt. Ich darf nur Würfel von meinem Tableau entfernen wenn die Nahrungsproduktion auch schon so weit voran geschritten ist.
Nach dem gleichen Mechanismus läuft auch die Erzproduktion, je weiter ich diese aufgedeckt habe um so mehr Erz wird in der Produktionsphase auf mein Tableau gespült.
Dieses oben erwähnte Erz benötige ich beispielsweise, wenn ich einen Würfel nicht in einen Arbeiter, sondern in ein Raumschiff umwandeln möchte.
Diese Schiffe gibt es in vier verschiedenen Stärken. Benötigt werden diese um auf dem zweiten Spielplan fremde Planeten entdecken und kolonisieren zu können. Dies geschieht allerdings auch im Wettstreit mit den anderen Parteien am Tisch. Die stärkste Flotte auf einem Planeten greift hier die Vorteile und die Siegpunkte ab, die auf keinen Fall unbeachtet bleiben sollen. Bei uns waren sie bisher immer mit spielentscheidend. Hier entsteht ein spannendes Wettrennen um die Planeten und die damit verbundenen Boni.
Wirklich toll ist, dass jedes Spiel einen anderen Verlauf nimmt. Bis auf die vier Technologien der Stufe eins, sind alle weiteren in jedem Spiel unterschiedlich. Außerdem es gibt auch viel mehr Karten, als in einer Runde auf den Tisch kommen. Somit ist für Abwechslung gesorgt.
Ebenfalls skaliert das Spiel mit der Anzahl der Spielenden. Es gibt auch extra einen Weltallplan für die Zweierpartie.
Fazit
„Beyond the Sun“ bietet uns ein Kennerspiel, das einen leichten Einstieg bietet, aber mit zunehmender Dauer immer mehr Möglichkeiten eröffnet. Da uns hier später über zwanzig mögliche Felder für unsere Aktionsfigur zur Verfügung stehen, sehe ich die schlichte Darstellung nicht als Nachteil, nein, dies ist der Übersicht absolut dienlich.
Die Verzahnung des Techtrees mit dem Weltallplan, auf dem wir Planeten erforschen und kolonisieren sowie unserem eigenen Tableau, auf dem wir die Ressourcen geschickt managen und verteilen müssen. ist hervorragend gelungen. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, sich in eine Sackgasse zu manövrieren. Dies kann zwar wieder „repariert“ werden, allerdings auf Kosten kostbarer Züge.
Die Varianz, die das Spiel bietet, sowie die geschickte Verzahnung der Möglichkeiten haben mir sehr gut gefallen. Die Generationentauglichkeit sehe ich auf Grund der Komplexität und der vielen kleinen Texte auf den Karten allerdings als nicht gegeben.
Bewertung / Test
+ schneller Einstieg nach der Erklärung
+ große Varianz für weitere Runden
+ wunderbare Verknüpfung der Möglichkeiten
+ thematische Aufmachung
+ tolles Material, viele Würfel, Double-Layer-Boards
– Optik gefällt nicht jedem
(Eine Rezension von Marlon Heinz)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kenner- und Expertenspiel”
Beyond the Sun von Strohmann Games (Rezension)
Beyond the Sun (2021)
Spielidee: Dennis K. Chan
Grafik: Franz Vohwinkel
Verlag: Strohmann Games
Anzahl der Spielenden: 2 – 4 Person
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 12 Jahren mit Hilfe
Spieldauer: 90 – 180 Minuten
Generationentauglich: Nicht tauglich, da für die Kleinen zu verzahnt und komplex, und für ältere Generationen zu kleine Texte und Materialien