The Book of Dragons | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Adam Strzelecki, Pawel Suski, Wojciech Wiśniewski | Trefl | generationentauglich
In meiner Kindheit hatte ich ein Buch über Drachen, ein richtiges Sachbuch. Aufgemacht in dem Stil wie Bücher über andere Tiere auch.. Lebensraum, Skelett, Gewohnheiten, Ernährung, verschieden Arten. All das konnte ich darin erfahren. Mit diesem Spiel schreiben wir unser eigenes Buch über Drachen! Als Forscher bin ich bereit, alle Entdeckungen zu dokumentieren. Ob das meiner Kindheitserinnerung nahe kommt?
Das Spiel
The Book of Dragons ist ein Familienspiel von Adam Strzelecki, Pawel Suski und Wojciech Wiśniewski und bei Trefl erschienen. Es ist für 2 bis 5 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Drachen erforschen als Bietspiel, dass schon für jüngere und Anfänger gut zugänglich ist, auch generationenübergreifend. Zunächst müssen wir das Spiel vorbereiten: Jeder Spieler bekommt eine Zielkarte (eine von 6 verschiedenen Drachenarten) die offen abgelegt wird, einen Immunitätschip und 3 farblich passende Würfel. Dann werden die Drachenkarten in Stapeln entsprechend der Spieleranzahl auf dem Spielbrett verteilt. Das Spielbrett zeigt 6 verschiedene Landschaften, die auf den Drachenkarten den Hintergrund bilden und für verschiedene Bonusaktionen stehen. Es gibt jeden Drachen mit jedem Hintergrund einmal.
Die Würfel werden im ganzen Spiel nicht gewürfelt, sie bekommen einen Anfangswert (3,4,5) und verändern diesen nur durch unsere Aktionen.
Wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten. Man kann entweder Würfel auf Karten platzieren, um diesen Drachen zu erforschen, man bietet also auf einen Drachen. Oder man sammelt eine Karte und seine Würfel ein, sprich, fügt seinem Buch eine neue Drachenart hinzu. So weit so einfach.
Da wir aber alle gerne das beste und ruhmreichste Buch schreiben möchten, konkurrieren wir um die Drachenkarten. Weist mein Würfel einen höheren Wert auf als der zuvor auf die Karte ausgelegte Würfel, kann ich meinen platzieren und der andere wird von dieser Karte entfernt. Ich forsche nun zu dieser Art. Jederzeit kann ich auch zwei oder alle drei Würfel auf eine Karte legen um so einen noch höheren Wert zu erzielen. Einsammeln kann ich eine Karte dann, wenn mein(e) Würfel immer noch auf der Karte liegen, wenn ich wieder am Zug bin.
Wird mein Würfel durch andere Würfel vertrieben erhöht sich der Wert des Würfels um 1, aber ich bekomme nicht die Karte.
Wie erwähnt haben die Drachenkarten Siegpunkte, oben die Zahl im silbernen Dreieck, und zusätzliche Fähigkeiten, die ich einmalig nutzen kann, wenn ich sie erforscht habe. Hiermit kann ich die Werte meiner Würfel manipulieren oder z.B. einen eingesetzten Würfel schützen. Bonusaktionen muss man gut einsetzen. Immerhin sind die Siegpunkte jeder Karte von der Landschaft, also dem Bonus, abhängig.
Wenn entsprechend der Spielerzahl ein oder zwei Drachenkartenstapel leer sind, endet das Spiel. Wir zählen aus, wer in seinem Buch die meisten und wertigsten Drachen dokumentiert hat. Für Drachen der Sorte der eigenen Zielkarte gibt es jeweils 3 Punkte zusätzlich. Die höchste Punktzahl gewinnt.
In der Variante für zwei Spielende gibt es einen zusätzlichen Blockierwürfel, der teilweise Karten besetzt und unsere Würfel unabhängig vom Wert (!) vertreibt.
Die Anleitung ist verständlich geschrieben und gut strukturiert. Die Abbildungen unterstützen den Text. Die Drachenarten sind gut voneinander unterscheidbar, die Hintergründe auf den Karten aber nicht immer deutlich zu erkennen. Ansonsten kann das Spiel von jedem gespielt werden.
Fazit
„The Book of Dragons“ klingt total spannend, leider stehen aber auf den Karten keine Angaben zu den Drachen. Das fühlt sich nicht nach Forschen an. Also ein richtiges Buch schreiben wir hier nicht, wir legen eher eine Kunstmappe an. Mir ist jetzt auch thematisch nicht klar, warum wir die Mitspielenden vertreiben, wenn doch eigentlich alle nur am Forschen sind. Die Zeichnungen sind aber sehr cool und man hat ein schönes Fantasygefühl am Tisch.
Der Mechanismus dagegen funktioniert. „The Book of Dragons“ ist ein lockeres Würfel-Einsetzt Spiel, wir bieten mit unseren Würfeln auf die Drachenkarten. Ein bisschen taktieren, ein bisschen vorausschauen und auch ein bisschen ärgern… alles möglich! Es kann auch vorkommen, dass die Anderen gegen mich spielen. Das darf man nicht persönlich nehmen.
Das absichtliche Platzieren von Würfeln, um zu verlieren kann man taktisch einsetzen, bekommt man dafür doch einen Punkt an Wert dazu. Vor allem in Runden zu dritt schubst man sich schnell nur raus, bis es nicht mehr geht. Man macht das, weil es offensichtlich das Beste ist. Im Endergebnis gab es so geringe Unterschiede, dass es doch eher Glück war, wieviel Punkte die ausliegenden Drachen gerade hatten. Das wird ausbalanciert durch die Fähigkeiten der Landschaften.
Die Variante für zwei Spielende ist nicht so toll, da die Interaktion in diesem Spiel ein wichtiges Element ist. Das fühlt sich an, als wurde es nachträglich noch hinzugefügt und funktioniert, macht aber nicht so viel Spaß wie das Spiel mit mehreren.
Das man über die Chips zufällig die Spielerfarbe verteilen soll und so festlegt wer anfangen darf, ist ungewohnt und wollte in meinen Gruppen auch keiner machen. Wir haben dann Farben ausgesucht und zufällig den Startspieler bestimmt.
Bewertung / Test
+ tolle Grafik
+ gut für Einsteiger in Bietspiele
+ einfache Spielzüge
– Startspielervergabe unnötig
– Thema sehr aufgesetzt
(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube
The Book of Dragons (2022)
Spielidee: Adam Strzelecki, Pawel Suski und Wojciech Wiśniewski
Grafik: Kamila Mroźek-Zielińska
Verlag: Trefl
Anzahl der Spielenden: 2 bis 5
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren
Eigene Altersempfehlung: etwas jünger möglich
Spieldauer: 25 Minuten
Generationentauglichkeit: die Hintergründe der Drachenkarten sich nicht so gut zu erkennen, ansonsten braucht man nicht viel Geschicklichkeit, um Würfel und Karten zu bewegen
Pädagogisch wertvoll: schult den Umgang mit Zahlen im Raum bis 20 und einzuschätzen was andere planen