„Rot, Orange, Gelb und Grün … – Rainbow von Piatnik (Rezension)

Rainbow | 2 Personen-Spiel | ab 7 Jahren | 2 Spielende | Mathias Spaan | Piatnik | generationentauglich

… sind im Regenbogen drin. Blau und Indigo geht’s weiter auf der Regenbogenleiter. Fehlt nur noch das Violett – 7 Farben sind komplett.“ So lernen wir es als Kinder bereits im Kindergarten. Später beim Malen und Zeichnen üben Regenbogen eine Faszination aus, bei kurzen oder nicht so kurzen Autofahrten ebenso – eigentlich überall freuen wir uns über Regenbögen – ist das bei „Rainbow“ aus dem Hause Piatnik genau so?

Das Spiel
Rainbow ist ein 2 Personen-Spiel von Mathias Spaan und bei Piatnik erschienen. Es ist für 2 Spielende geeignet und kann ab 7 Jahren gespielt werden.

Im Duell sitzen wir uns gegenüber, die Karten stehen in einem Kartenständer aufrecht und zeigen mir nur eine der beiden Seiten. Das ist Absicht – denn ich ziehe 3 Handkarten davon, ohne ihre Rückseite zu sehen und ohne meinem Gegenüber meine Seite zu zeigen. So haben beide Personen 3 Karten auf der Hand, von der sie nur eine Seite kennen. Keine Karte hat Vorder- und Rückseite gleich.

Bin ich nun am Zug, spiele ich eine Karte aus. Sofort muss ich entschieden, auf welche der beiden Seiten ich sie lege:

• mit der mir bekannten / der anderen Person unbekannten Seite nach unten
• mit der mir unbekannten / der anderen Person bekannten Seite nach unten

Will ich eine weitere Karte spielen, so muss ich nun eine Karte der Auslage auf ihre andere Seite drehen. Spiele ich eine weitere Karte, so muss diese in einer anderen Farbe liegen, als die ausliegenden Karten. Und jetzt beginnt das Dilemma: Sobald zu irgendeinem Zeitpunkt in meinem Zug 2 gleiche Farben sichtbar liegen, erhält die andere Person die Karten in ihre Ablage. Ich fülle meine Kartenhand sofort wieder auf 3 Karten auf und beginne eine neue Auslage. Beende ich meinen Zug, fülle ich ebenfalls auf 3 Handkarten auf und warte auf die Aktionen vom Gegenüber, dabei beobachte ich die gespielten Karten und vor allem deren Farben ganz genau! Gelingt es der aktiven Person, 6 Karten in verschiedener Farbe auszulegen, darf sie alle 6 Karten in die eigene Ablage legen.

So spielen wir so lange hin und her bis eine Person keine Handkarten mehr spielen kann, weil der Stapel aufgebraucht ist. Wer nun am Ende mehr Karten in der eigenen Ablage hat, gewinnt das Spiel.

Ein Spiel für Jung und Alt könnte „Rainbow“ aufgrund des niedrigschwelligen Regelwerkes gut und gerne sein, auch die Anzahl von 3 Handkarten stellen keine große Hürde dar. Der Memory-Effekt und die Ähnlichkeit mancher Farben können jedoch zum echten Handicap werden. Der Farbverlauf mit seinen Nuancen sieht im Regenbogen toll aus und kann hier vor Probleme stellen. Symbole könnten hier Abhilfe schaffen.

 

Fazit
Mitunter kann ein guter Bluff der anderen Person die Auslage verderben, jedoch weiß ich ja nie, welche bestenfalls 3 verschiedenen Farben sie auf der Hand hat. Taktieren? Bluffen? Ärgern? Glück haben? Das alles ist bei „Rainbow“ inklusive und macht Spaß. Schade, dass es auf diese Art und Weise ein 2 Personen-Spiel geworden ist, interessant wäre ein Spiel zu viert. Ebenso schade, dass die Farben eben nur durch Farben dargestellt werden und Gelb und Orange je nach Licht sehr ähnlich ausfallen können.

„Rainbow“ ist allerdings so oder so eines dieser Spiele, die den Mut aufweisen, Dinge anders gemacht zu haben und schon dadurch aus der Vielzahl der veröffentlichten Spiele herausschauen. Der Kartenständer und die Qualität der Karten sprechen hier ebenfalls für sich. Die Spielregeln wirken wie ein Mix aus Memory und Uno. Recht kurzweilig geht es in einer Partie zu, jedoch muss ich genau aufpassen, welche Karte wo liegt idealerweise kenne ich dann noch die Rückseiten, da sie mein Gegenüber ja vor dem Ausspielen auf der Hand hatte. Doch Moment, welche war gleich nochmal gedreht? Hätte ich nur besser aufgepasst …

 

Bewertung / Test
+ denkbar einfaches Spielprinzip
+ Karten in guter Qualität
+ kurze Spieldauer
+/- hoher Glücksfaktor
+/- Memory-Effekte
– Farben ohne Symbole

 

(Eine Rezension von Tobias Mallock)

 

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