Damit stechen wir in See – Volles Fass Voraus von Zoch (Rezension)

Volles Fass voraus | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Giansimone Migoni |  Zoch | pädagogisch wertvoll  | generationentauglich

Ein Meer voller Inseln und Häfen breitet sich vor uns aus. Klar Schiff und los gehts! Wer ergattert den lukrativsten Landeplatz im nächsten Hafen? Oder wollen wir einfach nur als Erster wieder von diesem Hafen loskommen um im danach folgenden Hafen richtig abzustauben? Solche Fragen stellt man sich in diesem Handelsspiel für Familien mit abenteuerlicher Grafik.

Spielkarton und Inhalt

Das Spiel
Volles Fass voraus ist ein Familienspiel von Giansimone Migoni und bei Zoch erschienen. Es ist für  2 bis 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

In volles Fass voraus bewegen wir unsere Schiffe von Hafen zu Hafen. In jedem Hafen führen wir alle Aktionen aus die unser Ankerplatz anzeigt. So versuchen wir reihum, Fässer möglichst günstig aufzuladen um sie später möglichst teuer wieder abzuladen. Zusätzlich können wir helfende Matrosen anheuern oder manchmal auch wertvolle Schätze finden. Wer am Ende die meisten Dublonen sein eigen nennen darf, gewinnt.

Zur Spielvorbereitung legen wir den Plan aus und puzzeln zunächst die Hafenteile ein. Der Plan ist in 3 Bereiche unterteilt: zu Beginn bekommt man Fässer, im zweiten Bereich kann man Fässer bekommen und entladen, im dritten Teil erhält man dann keine neuen Fässer mehr und kann nur noch entladen. Die jeweils unterschiedliche Anordnung der Hafenplättchen bringt ein bischen Abwechslung in die Partien. Die Spielenden erhalten ein Holzschiff, das auf dem Spielplan bewegt wird und ein Schiffstableau, dass wir vor uns auslegen um darauf die Fässer zu lagern. Wir starten bereits mit einem kleinen Betrag an Dublonen.

Teil des Spielplans mit Starthafen
Wer im Starthafen an letzter Position steht, bekommt mehr Startkapital.

 

Die Reihenfolge der Spieler ergibt sich immer aus der Position im aktuellen Hafen. Wer auf der 1 steht, kann zuerst entscheiden auf welche Position er im nächsten Hafen möchte und die dort abgebildete Aktion dann ausführen, wobei negative Aktionen immer verpflichtend sind, andere aber optional. Mögliche Aktionen sind das Aufladen von Fässern und Anheuern von Matrosen. Diese Aktionen können uns Dublonen kosten oder kostenlos sein. Mit dem Entladen von Fässern verdienen wir Geld. Ziehen wir Schatzkarten kann das Dublonen kosten. Schätze bringen aber am Ende des Spiel Einkommen. Negativ ist es, wenn Piraten an Bord kommen, unsere Matrosen krank werden oder ein Sturm aufzieht.

Zwei Boote mit unterschiedlichen Fässern beladen
Im grünen Boot kann das orange Fass derzeit nicht entladen werden, im grauen Boot können das orange und das lila Fass entladen werden.

 

Beim Aufladen bekommen wir ein Fass, das wir beliebig auf einen Ladeplatz in unserm Boot platzieren. Beim Entladen müssen wir jedoch darauf achten, dass vor dem Fass kein anderes steht. Die Fässer werden bei Entladen quasi nach hinten rausgeschoben. Wie viel ich verdiene, hängt immer davon ab, in welchem Hafen ich gerade bin.

Das Schiff eines Spielers steht auf einem Hafenfeld zum Entladen
Diese Matrosen helfen beim Verkauf.

 

Setze ich mein grünes Schiff in diesem Hafen auf Platz 2, kann ich ein braunes Fass für 1 Dublone verkaufen. Da ich 2 Hilfreiche Matrosen angeheuert habe bekomme ich durch jeden 1 Dublone mehr und verdiene so 3 Dublonen mit meinem Fass.

Das Spiel endet, da wir jetzt alle Schiffe im letzten Hafen platziert haben. Nun werden nur noch die bisher geheimen Werte der Schatzkarten zu unserem Vermögen hinzugerechnet um zu ermitteln, wer das Spiel gewinnt.

Die Auswertung am Ende einer Partie
Alle Schiffe haben im Zielhafen angelegt. Komme ich mit meinen Schätzen auf den ersten Platz?

 

Fazit

„Volles Fass voraus“ ist ein taktisches Spiel, das uns mit seiner schönen Grafik in die  Welt der Meere zieht. Das Material ist ebenso toll. Die Fässer liegen gut in der Hand. Leider kann das Einsetzten auf dem Boot  aber auch schon mal zu Chaos führen, wenn Fässer umkippen. Ich denke mir, dass das auch öfter auf Schiffen passiert ist, aber hier im Spiel ist es eigentlich nicht vorgesehen. Da könnten die Fässer etwas standfester sein.

Dieses Spiel ist schon sehr taktisch für ein Familienspiel. Man will immer zwei, drei Häfen vorausplanen um seine Fässer auch noch gewinnbringend wieder zu verkaufen.  Am spannendsten fand ich den zweiten Teil. Hier kann man zur Not nochmal nachladen und auch mal ein, zwei Runden im voraus planen, wenn man die Ladungen der anderen im Blick hat. Um im dritten Teil nochmal so richtig Punkte zu machen, muss man sehr vorausschauend spielen und geduldig sein. Das geht aber auch.

In Partien zu zweit oder dritt werden die restlichen Schiffe immer mitgeschleift, sie gehen auf den östlichsten freien Hafen. Das erhöht den taktischen Anspruch, weil man genau einplanen kann, was diese Schiffe machen werden.

Die Spielanleitung ist gut und ausführlich. Da kann man einfach nochmal nachschauen, falls Regeln unklar sind. Alle Symbole und Karten werden ausführlich erklärt. Leider wird gar nicht darauf eingegangen, was wohl in den Fässern drin ist, Rum in den holzfarbenen, Gewürze in den orangenen und was ist im lila Fass, das es so wertvoll macht?? Vielleicht finden wir das auf unseren Reisen heraus…

Vielspielende werden nach ein paar Partien das Gefühl haben Alles zu kennen und dem ist auch so. Daran ändert auch der leicht variable Spielplan nichts. Familien- und Gelegenheitsspieler bekommen aber mit „Volles Fass voraus“ ein geeignetes Spiel für abenteuerlichen Spielenachmittage oder -abende.

Bewertung / Test
+ variabler Spielplan sorgt für etwas Abwechslung
+ sehr gute Anleitung
– Fässer können beim Verladen leicht umkippen

 

(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)


Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)


ACHTUNG – hier geht es zu unserem YouTube-Kanal:
Spielecafé der Generationen – Jung und Alt Spielt – YouTube

Volles Fass voraus (2023)

Spielidee: Giansimone Migoni
Grafik: Dennis Lohausen
Verlag: Zoch Verlag
Anzahl der Spielenden: 2 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 40 Minuten

Generationentauglichkeit: die Fässer fallen schon manchmal beim Einladen um, wenn man nicht sehr gute Feinmotorik hat
Pädagogisch wertvoll: das vorausschauende Planen, wo man welches Fass hinstellt und zu antizipieren, welche Hafenplätze die Mitspielenden belegen.