Agent Undercover 2 | Soziales Deduktionsspiel| ab 12 Jahren | 3 bis 12 Spielende | Alexandr Ushan | Piatnik |
„Agent Undercover“ ist der zweite Teil dieses Deduktionsspiels. Ob das Spiel, das im Englischen unter „Spyfall“ bekannt ist, ebenso überzeugen kann wir der erste Teil oder im freien Spyfall zerbricht, lest ihr in dieser Rezension.
Das Spiel
Agent Undercover 2 ist ein soziales Deduktionsspiel von Alexandr Ushan und bei Piatnik erschienen. Es ist für 3 – 12 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Ich persönlich habe ein sehr gutes Verhältnis zu sozialen Deduktionsspielen. Es sind unter anderem die Dynamiken, die Insider und diese besonderen, magischen Momente, die sich beim Spielen entwickeln, die dieses Sub-Genre für mich so besonders machen. Ob „Agent Undercover 2“ diesen Kriterien auch standhalten kann?
Am Anfang war der erste Teil
Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Im Spiel rivalisieren 2 Parteien gegeneinander: Die Geheimagent*innen und die Akteure. Es gibt 17 Kartensätze, die jeweils 17 unterschiedliche Orte zeigen. Darüber hinaus gibt es noch Karten, auf denen Geheimagent*innen abgebildet sind. Angenommen, wir spielen mit 6 Personen, sortieren wir aus einem Kartensatz 5 Ortskarten und eine Geheimagent*innen-Karte in die dafür vorgesehenen Zip-Tütchen, mischen wir diese durch und verteilen diese an die Spielenden.
Der Geheimagent muss nun versuchen, zu erraten, an welchem Ort sich die Akteure befinden und die Akteure wiederum müssen herausfinden, wer die Rolle der/des Geheimagent*in ausfüllt. Im Vorfeld klärt die Spielerschaft, wie viel Runden gespielt werden und wie lange eine Runde jeweils dauern soll.
Der Clou an dem Spiel ist, dass die Informationen erfragt werden. Dabei ist es die Kunst der Akteure, keine zu konkreten Fragen zu stellen, um der/dem Geheimagent*in nicht zu viel Futter zu geben. Auf der anderen Seite ist es die Herausforderung der Geheimagent*innen, nicht zu oberflächlich zu fragen und/oder sich nicht durch falsche Antworten zu verraten.
Das Spielprinzip ist genau so wie beim Vorgänger. Allgemein gibt es zum ersten Teil nicht viele Unterschiede. Das Spielprinzip ist wie gesagt gleich, allerdings können jetzt bis zu 12 anstatt 8 Spielende mitspielen. Zudem können 2 Gehheimagent*innen in einer Runde ihr Unwesen treiben – und hier auch nochmal die Entscheidung treffen, ob diese kooperativ oder kompetetiv arbeiten wollen. Dies ist in meinen Augen eine sehr interessante Variante, da sie für noch mehr interessante Dynamiken während des Spiels sorgen kann.
Für wen ist dieses Spiel gedacht?
Ich habe dieses Spiel in verschiedensten Konstellationen gespielt und kann der Mindestaltersempfehlung nur beipflichten. Du brauchst schon eine bestimmte kognitive Basis, um die Fragen so zu stellen, dass das jeweilge Ziel erreicht werden kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass insbesondere die typischen Bauchspieler*innen viel Freude an den Spielrunden hatten. Die Kopfspielerschaft hat das Spiel oftmals ratlos zurückgelassen, da sie ob der Fragestellungen des jeweiligen Gegenübers nichts entgegenzusetzen hatten. Dies ist allerdings eine Typsache.
Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung könnte man die Karten auf ein passendes Format hochkopieren. Mindestens bei den Übersichtskarten sollte man dies in Erwägung ziehen, da die Schrift meiner Meinung nach doch recht klein geraten ist.
Nun die Gretchenfrage: Lohnt sich die Anschaffung, wenn ich schon den ersten Teil besitze?
An dieser Stelle gibt es von mir ein klares Jein. Letztlich sind die Änderungen sehr überschaubar. Das Spielgefühl ändert sich bedingt durch die Variante für bis zu 12 Spieler*innen. Es gibt auch die Möglichkeit, Karten der ersten und zweiten Edition zu vermischen, um den Schwierigkeitsgrad zu variieren. Auch, dass es jetzt bei 12 Mitspielenden 2 Geheimagent*innen gibt, kann für eine ganz neue Dynamik sorgen. Ach ja, ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass es jetzt auch weibliche Geheimagenten-Karten gibt. Meiner Meinung nach tolle Möglichkeiten, wo jeder für sich entscheiden darf, ob es dies braucht.
Fazit
„Agent Undercover 2“ macht in meinen Augen sehr vieles richtig. Es besticht durch die spielerische Eleganz des ersten Teils und setzt noch einige Varianten obendrauf. Wer den ersten Teil besitzt und noch mehr Herausforderung braucht, kann sich diesen Teil auch noch zulegen. Ansonsten ist man auch nur mit dem zweiten Teil gut bedient. Einzig der Aufbau kann unter Umständen nervig sein, da jede einzelne Tüte bei unterschiedlicher Spieler*innen-Anzahl neu bestückt werden muss. Das mal eben schnell jemand dazukommen kann, ist somit nur unter einigem Aufwand möglich.
Bewertung / Test
+ Sehr schöne Dynamik innerhalb der Spielrunden
+ Stimmungsvolle Grafik
+ Mehr Spaß mit mehr Möglichkeiten
– Spielvorbereitung etwas fummelig
– Übersichtskarten dürfen gerne größer sein
(Eine Rezension von JäiDie Steffens)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiele”
Agenten im Kreuzverhör - Agent Undercover 2
Agent Undercover 2 (2018)
Spielidee: Alexandr Ushan
Grafik: Sergey Dulin
Verlag: Piatnik
Anzahl der Spielenden: 3 – 12
Altersempfehlung Verlag: 12 Jahre
Eigene Altersempfehlung: 8 Jahre
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Generationentauglichkeit: Wenn man die Kartenübersicht vergrößert, ist dieses Spiel vom Spielprinzip durchaus generationentauglich.
Pädagogisch wertvoll: Durch das Kommunikationselement ist das Spiel bedingt pädagogisch wertvoll.