Alle Nummern fliegen hoch – For One: Number Up von Schmidt Spiele (Rezension)

For One: Number Up | Solo-Spiel | ab 8 Jahren | 1 Person | Reiner Knizia | Schmidt Spiele

Frankreich, 18. Jahrhundert. Ein Adeliger erfindet aus Langeweile ein Legespiel mit Karten. Angeblich vertreibt er sich so die Zeit in der Bastille, während er auf seine Hinrichtung wartet. Tja, die französische Revolution war kein Zuckerschlecken. Egal was aus dem Menschen wurde: Zu diesem Zeitpunkt soll zum ersten Mal Patience gespielt worden sein, das Spiel, bei dem Karten in besonderen Reihenfolgen ausgelegt werden müssen. In „Number Up“ greift der Godfather of Spielmechaniken, Reiner Knizia dieses Prinzip erneut auf.

Schachtel und die Karten
Patiencen-Legen im Knizia-Style: Number Up

 

Das Spiel
For One: Number Up
ist ein Solo-Spiel von Reiner Knizia und bei Schmidt Spiele erschienen. Es ist für 1 Person geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

In einem 5×5-Raster müssen Karten nacheinander angelegt werden. Das bringt Punkte für die Endabrechnung. Jede Reihe und Spalte wird dabei für sich alleine betrachtet. Los geht immer alles an einer Startmarkierung in Form einer Karte. Nun noch den Kartenstapel mischen und ab geht’s.

Blick auf die ausgelegten Karten
Und so sieht es aus

 

Die Spielkarten haben verschiedene Farben und Zahlenwerte zwischen 1-6. Wie viele unterschiedliche Farben und welche Werte du für deine aktuelle Herausforderung brauchst, sagt dir das Challenge-Heft. Dort findest du auch die Infos, auf welchen Zielwert du spielen sollst und welche Punkteregeln dieses Mal gelten. Um während des Spieles die Übersicht zu behalten, bedient man sich an den Zahlenchips und Checkmarkern. Dann geht alles in einem entspannten Rhythmus weiter: eine Karte aufdecken, anlegen und dabei die Wertungsvorgaben im Auge haben. Wie genau sich das 5×5-Raster entwickeln wird, gibst du durch das Anlegen der Karte vor. Wichtig ist nur, dass die neue Karte immer an eine andere angelegt werden muss und die 5×5-Dimension nicht überschritten wird.

Nachaufnahme gewerteter Spalten mit Markern
Läuft ganz gut

 

In der ersten Herausforderung von „For One: Number Up“ brauchst du noch Kopfrechen-Skills bis 9. Das soll die Summe aller Kartenwerte einer übereinstimmenden Farbe in den Spalten und Zeilen sein. 2+3+4=9 – so einfach könnte man es legen. Die müssen noch nichts mal in einer Reihenfolge sein. Erreichst du genau den Wert, legst du einen Checkmarker hin. Der ist dann 10 Punkte für die Abrechnung wert. Sogar wenn du den Wert von 9 nicht ganz erreichst, bekommst du Punkte. Der Einstieg in „For One: Number Up“ klappt auch schon bei Kindern, und eigentlich sollte man diesen Level in jedem Alter zum Vertrautwerden ein paar Mal spielen. Je nach Punktzahl sicherst du dir auch in diesem Spiel aus der „For One“-Reihe Gold-, Silber- und Bronzebelohnungen. Topergebnisse trägst du natürlich ins Challenge-Heft ein.

Blick in das Challenge-Heft
20 Herausforderungen warten auf euch

 

Im Verlauf der zwanzig Herausforderungen wird das das Anspruchsniveau natürlich komplexer und herausfordernder. Ab Level 6 sollen übereinstimmende Werte in den Zeilen und Spalten auftauchen. Ab Level 16 soll man sogar Straßen legen. Zudem kommen mehr Kartenfarben ins Spiel und höhere Werte. Da kann auch schon mal der Kopf rauchen. Dafür bleibt die Abrechnung aber immer recht einfach. Und ja, natürlich ist da ein großer Glücksfaktor dabei, wie die Karten kommen. Aber für das Anlegen ist man ja immer noch selbst verantwortlich.

In meinem ästhetischen Verständnis bestechen die Farbenkarten durch eine elegante Schlichtheit und Einfachheit. Eine große, kontrastreiche Zahl thront in einem farbigen Hintergrund. Für Menschen mit Farbfehlsichtigkeit soll ein Muster das unterscheiden der Farben unterstützen. Die sind aber teilweise ziemlich schnörkelig und verspielt. Auch wenn ich jetzt nur aus der Theorie spreche, glaube ich, das ruhigere Muster das Erkennen leichter machen würden. In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder ein, dass es schon Spiele gibt, die mit dem ColorADD-Code arbeiten. Kann das perspektivisch ein Standard werden?

 

Fazit
Vielleicht ist „Number Up“ das schlichteste Spiel in der vier Spiele in der „For One“-Serie, aber es zieht mich gerade wegen seiner Leichtigkeit in den Bann. Obwohl Mathe im Spiel ist, liegt der Reiz des Spiels im Puzzeln und dem Kitzel, welche Karte als nächstes kommen wird. Dabei wird meine Freude an dem klassischen Legespiel Patience voll gestillt. Und das geht sogar viel schneller als sonst.

„Number Up“ bekommt es wirklich gut hin, ein schlichtes Spielprinzip attraktiv umzusetzen, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Die Karte sind wirklich generationentauglich gestaltet, die Marker gehen sicher auch noch. Einfach mal versuchen.

 

Bewertung / Test
+ holt viel aus dem Patience-Prinzip heraus
+ unkomplizierter Spielablauf
+ kontrastreiche Kartengestaltung

 

(Eine Rezension von Oli Clemens)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Solo spielbar”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

For One: Number Up (2023)

Spielidee: Reiner Knizia
Grafik: Leon Schiffer & Kinetic
Verlag: Schmidt Spiele
Anzahl der Spielenden: 1 Person
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten pro Partie

Generationentauglichkeit: Die Karten machen es absolut möglich, die Marker sind vielleicht dann doch etwas klein.