Jäger der Nacht | Gruppenspiel | ab 10 Jahren | 5 bis 8 Spielende | Yasutaka Ikeda | Kosmos Verlag
Ja, diese Grusel-Thematik ist nicht ganz frisch. Vampire, Werwölfe und Menschen, die Konstellation ist aus vielen Büchern und Filmen bekannt. Dennoch wurde hier aus der bekannten „Werwölfe aus Düsterwald – Formel“ ein tolles Gruppenspiel gezaubert, das auch schon in Gruppen mit weniger Personen gespielt werden kann und viel Spaß macht.

Jäger der Nacht ist ein Gruppenspiel von Yasutaka Ikeda und beim Kosmos Verlag erschienen. Es ist für 5 – 8 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Die sehr gute, mit vielen Beispielen geschriebene Anleitung lässt uns schnell ins Spiel finden. Jede Charakterkarte wird noch einmal mit ihren Besonderheiten erklärt. Wenn das nicht genügt, kann man sich auch von der Kosmos Erklär-App ins Spiel führen lassen, was ebenfalls toll gelungen ist.
Erwähnt werden muss auch, dass das Spiel keine Neuerscheinung ist, sondern eine Neuauflage eines Brettspiels aus dem Jahr 2010. Hier wurde allerdings das Brett durch Karten ersetzt, was dem Spaß allerdings keinen Abbruch bringt. Die Schachtel wurde dadurch sogar viel kleiner. Die Illustrationen finde ich sogar noch schöner, aber das ist auch Geschmackssache.

Aber zurück zum Kern des Spiels, Worum geht es? Alle bekommen verdeckt eine Charakterkarte mit Informationen zur Zugehörigkeit, der jeweiligen Fähigkeiten und der Lebensenergie. Die unterschiedlichen Fraktionen haben dann natürlich auch noch unterschiedliche Ziele. Diese sind bei den Vampiren und Werwölfen recht einfach: Die gegnerische Gruppe muss ausgeschaltet werden, um den Sieg zu erringen. Anders sieht dies bei den Menschen aus, sie bringen die Würze ins Spiel, weil jeder Charakter ein anderes Ziel hat. Dies kann zum Beispiel sein zuerst auszuscheiden, um das Spiel zu gewinnen.Und da niemand weiß welcher Gruppe seine Nachbarin oder sein Nachbar angehört geht das bluffen, raten und nachforschen los.

Wir reisen mit unserem Spielstein würfelgesteuert über die ausgelegten Orte, die uns jeweils mit Ereigniskarten, Ausrüstungskarten oder Orakelkarten belohnen.
Mit Orakelkarten kann man Informationen über die anderen Charaktere am Tisch erhalten. Manchmal bekommen wir nur eine Anspielung, wer welche Fraktion unterstützt, manchmal wird aber schon recht deutlich gezeigt, ob ein Werwolf oder Vampir neben uns sitzt. Diese Informationen erhalte ich durch einen cleveren Kniff, aber nur als aktiv spielende Person. Die anderen müssen schon selbst Orakelkarten nutzen, um an die Informationen zu kommen.
Da wir aber auch noch gegnerische Fraktionen ausschalten müssen, dürfen wir einmal in unserem Zug Spielsteine angreifen, die entweder auf unserem Ort oder benachbart zu diesem stehen. Diese Angriffe, bzw. Verteidigungen, können über Ausrüstungskarten verstärkt oder abgemildert werden, so das ein klein wenig dem Würfelglück auf die Sprünge geholfen werden kann.

Wie schon oben erwähnt, verfolgt jeder menschliche Spielcharakter sein eigenes Ziel, was im Verlauf der Runde schon für gewollte, Verwirrung sorgen kann. Wenn man erst glaubt, eine:n Verbündete:n neben sich zu haben, der plötzlich doch mich selbst angreift, geht so mancher Plan den Bach hinunter.
Das Spiel endet, sobald eine Fraktion die andere ausgelöscht hat, oder ein Mensch sein Ziel erreicht hat. Dann wird sofort aufgelöst. Die Werwölfe und Vampire sind immer gleich oft enthalten, aufgefüllt wird mit Menschen. Die Charaktere haben alle noch eine Spezialfähigkeit, zum Beispiel sich einmal komplett zu heilen, oder bei einem Angriff auf mich direkt einen Gegenangriff zu starten. Allerdings muss ich hierfür meine Charakterkarte aufdecken, was die Planung für alle anderen am Tisch dann natürlich sehr vereinfacht. Auch deshalb sollte diese Aktion sorgfältig überdacht und nicht zu früh im Spiel gewählt werden.

Fazit
Obwohl ich schon seit vielen Jahren leidenschaftlicher Brettspieler bin, sind die „Werwölfe aus dem Düsterwald“ immer erfolgreich an mir vorbei gegangen. Als sich dies neulich in unserem Spieletreff geändert hat, wurde ich direkt mit dem Virus infiziert. Das Bluffen, die Atmosphäre – ich war direkt gefangen. Allerdings braucht man für diese Spielgefühl eine recht große Gruppe, was nicht immer möglich ist.
Dieses Gefühl bringt aber die Jäger der Nacht wunderbar auf den Tisch, und das schon ab 5 Personen. Natürlich wird es lustiger, wenn mehr Spielende dabei sind, aber spielbar ist es auf jeden Fall und Spaß macht es auch schon mit einer kleineren Gruppe.
Die vielen unterschiedlichen Charaktere bieten zudem sehr viel Abwechslung. Das Spiel ist generationentauglich, ab 10 Jahren kann es durchaus gespielt werden, gut lesbare Karten und deutliche Symbolik auf den Orten lassen keine Fragen offen.
Bewertung / Test
+ einfache Regeln
+ Werwölfe Spielgefühl für kleinere Gruppen
+ bis zu acht Personen
+ Abwechslung durch viele Charaktere
+ kleinere Box als die erste Auflage
(Eine Rezension von Marlon Heinz)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Gruppenspiel”
- ... Altersgruppe bis 12 Jahre
- ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
- Altersgruppe 50 bis 70 Jahre
- Altersgruppe über 71 Jahre
Jäger der Nacht (2020)
Spielidee: Yasutaka Ikeda
Grafik: Unger & Fiedler
Verlag: Kosmos Verlag
Anzahl der Spielenden: 5 – 8 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 – 50 Minuten
Generationentauglich: Ab dem empfohlenen Alter von 10 Jahren kann es aber durchaus gespielt werden. Gut lesbares Material und deutliche Symbolik lassen auch betagte Personen Spaß haben.