Ohne Termin in die Werkstatt – Grease Monkey Garage von Board Game Circus (Rezension)

Grease Monkey Garage | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Fedor Sosnin | Board Game Circus 

Gab es das schon mal? Eine Autowerkstatt als Thema eines Brettspiels? Autorennen ja, da gibt es eine ganze Reihe. Hier ist mal eine neue Idee, stimmig umgesetzt. Wie sich das spielt, erfahrt ihr hier:

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Grease Monkey Garage ist ein Familienspiel von Fedor Sosnin und bei Board Game Circus erschienen. Es ist für 2 -4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Der Rahmen des Spielplans besteht aus vier Puzzleteilen. Hinein kommen 8 Karten mit Werkstattorten (wer hier was von Torten liest, gehört nicht zur Zielgruppe). Diese Orte sind beidseitig gedruckt, das ergibt einen variablen Aufbau. Somit ist unsere Werkstatt fertig und die Figur des Lehrlings kommt auf ihren vorgesehenen Platz. Alle Spielenden setzen eine Mechanikerin auf einen weiteren Platz rechts oben.

Spielplan und Kartenauslage zu Beginn einer Partie

Je nach Anzahl der Spielenden gibt es eine Anzahl von Autos, die reparaturbedürftig sind und diese Karten liegen in einer offenen Auslage. Auf der anderen Seite liegen die Ereigniskarten, von denen immer vor Rundenbeginn eine gezogen und vorgelesen wird. Das ist dann eine Sonderregel für diese Runde. Ebenfalls übersichtlich sind die persönlichen Lager der Spielenden: links die defekten Autos, unten die eigenen Ressourcen und rechts die reparierten Autos. Auf diesen Karten stehen die benötigten Ressourcen für eine erfolgreiche Reparatur und die Siegpunktzahl. Alles Spielenden haben zudem eine geheime Karte, welcher Autotyp bei der Wertung für sie noch einen Extra-Punkt gibt.

Der Ablauf ist einfach und intuitiv zu verstehen. Zunächst wird der Lehrling auf einen benachbarten Ort gelegt und dessen Effekt wird genutzt. Danach geschieht das Gleiche mit der Mechanikerin. Durch die Bedingung der Nachbarschaft der Orte gibt es immer drei mögliche zu erreichende Felder für Lehrling und Mechanikerin. Etwas Vorplanung ist von Vorteil, aber nicht zwingend. Brauchen kann man fast alles.

Detailaufnahme. Lehrling steht auf dem Aktionsfeld für Reifen
Der Lehrling soll erstmal Reifen besorgen.

 

Diese Orte, sprich Aktionsfelder beschaffen neue Aufträge, also defekte Autos, geben Ersatzteile, sprich Ressourcen, lassen Teile tauschen und erlauben schließlich eine Reparatur gegen Abgabe der entsprechenden Ressourcen. Unsere Autowerkstatt ist leicht zu bewältigen: Es braucht nur Reifen, Öl, Werkzeug oder Motorteile. Keine Elektronik, keine Kettenzüge oder Drehmomentschlüssel. Zum einen haben wir hier nur Oldtimer und zum anderen ein Familienspiel.

Die eigene Werkstatt für Orange. Angeordnet sind sie Kaputten Autos, die Ressourcenmarker und die fertigen Autos.
Liegen rechts 7 Siegpunkte, darf die zweite Mechanikerin eingesetzt werden. Verzicht darauf bringt am Schluss 2 Extra-Siegpunkte.

 

Widrig ist nur die Geschwindigkeit der Mitspielenden, die Unwägbarkeit der Ereigniskarten und vielleicht die Knappheit an manchen Teilen. Die Partie endet, sobald jemand 6 Autos repariert hat. Mit leichten Aufgaben kann das schnell gehen. Danach wird die Runde nur noch zu Ende gespielt und jedes unrepariertes Auto bringt zwei Minuspunkte. Ein schnelles Spielende so herbeizuführen macht Sinn, wenn bei den anderen die Werkstatt noch voll steht. Eine weitere taktische Entscheidung kann sein, die zweite Mechanikerin ins Spiel zu bringen. Das geht bei 7 erreichten Siegpunkten und bringt immerhin 50% mehr Aktionen. Verzichtet man darauf, bringt das bei der Abrechnung 2 Siegpunkte.

6 Ereigniskarten als Beispiel
Beispiele für Ereigniskarten

 

Die Ereigniskarten können die Pläne kurz durcheinander bringen und wenn manche Ressourcen ausgehen, darf man sie gemäß Regel den Anderen wegnehmen. Immerhin bringen am Ende fünf Ressourcen auch einen Siegpunkt. Mit Kindern am Tisch würde ich das aber nicht so gemein spielen.

Das Material ist wertig, die Anleitung übersichtlich und gut illustriert. Es dauert nicht lang bis man beginnen kann, zumal die klare Ikonographie das Spielgeschehen unterstützt. Die Ereigniskarten unterbrechen kurz den Spielfluss, bringen aber auch die Würze in das sonst eher vorhersehbare Geschehen. Die Ortsplättchen sind beidseitig bedruckt, einmal im Quer-, einmal im Hochformat für einen variablen Spielaufbau, was aber nicht viel verändert.

Fazit

„Grease Monkey Garage“ ist einfacher als ich vom Design der Schachtel her erwartet hatte. Die stimmige Altersangabe ab 8 Jahren weist aber schon darauf hin, dass wir hier ein Familienspiel haben, das Kinder wie Erwachsene ansprechen kann. Der Einstieg ist leicht, das Spielgefühl ist etwas solitär, aber grundsätzlich belohnend. Es gibt immer etwas zu tun, was weiterbringt. Das Design des Spielmaterials und die Ikonographie überzeugt.

Mädchen und Jungen, die sich für Autos interessieren, kann man hier schnell einfangen und mit Erwachsenen auf Augenhöhe an den Tisch bringen. „Grease Monkey Garage“ dürfte nicht alle ansprechen, Geschmäcker sind halt verschieden. Ich finde es trotzdem gelungen.

Bewertung / Test
+ leichter Einstieg, gut verständliche Ikonographie
+ überschaubare Abläufe mit leichtem taktischen Anspruch
– Design Geschmackssache

 

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Grease Monkey Garage (2023)

Spielidee: Fedor Sosnin
Grafik: Fedor Sosnin
Verlag: Board Game Circus
Anzahl der Spielenden: 2 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren

Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: weitgehend. Das Material ist stabil, die Ressourcen sind gut unterscheidbar, ebenso die Farben. Etwas problematisch ist die Schrift auf den Ereigniskarten (nur Grossbuchstaben, weiss und schwarz auf farbigem Untergrund) und die geringe Größe der Schrift in der Anleitung.

Pädagogisch wertvoll: