Ruf besser mal Claire – Suspects: Tödliche Spuren von KOSMOS (Rezension)

Suspects: Tödliche Spuren | kooperatives Krimispiel | Guillaume Montiage | ab 12 Jahren | 1 bis 5 Spielende | KOSMOS

Die Detektivin Claire Harper aus der „Suspects“-Reihe wäre am liebsten nur durch die schottischen Highlands gewandert. Doch die Polizei im Ort Fort William stört sie bei ihren Plänen. In der Villa Allister ist ein Mord geschehen. Dann tauschen wir also mal Wanderschuhe mit Ermittlungslupe und schauen bei den Allisters nach dem Rechten.

Der Star auf jeder Detektiv-Party: Claire Harper

 

„Suspects: Tödliche Spuren“ ist ein kooperatives Krimispiel von Guillaume Montiage. Es ist für 1-5 Personen gedacht und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

Schottland im Winter 1934. In einem Sessel im Wintergarten der Villa geschah ein Mord. Butler Thomas begrüßt unser Alter Ego Claire Harper und verweist darauf, dass die Mitglieder der ehrenwerten Familie Allister alle zu Gesprächen zu Verfügung stehen. Klar ist, dass wir den Fall um das plötzliche Ableben der jungen Mary Higgings vollständig lösen sollen. Na dann, machen wir uns an die Arbeit.

„Suspects: Tödliche Spuren“ ist wieder eine kleine Schachtel mit überraschend vielfältigem Inhalt. Das Einleitungsblatt gibt uns eine erste Vorstellung über das Setting. Wenn wir das gelesen haben, bekommen wir einen Grundriss der Villa und dürfen uns den Kartenstapel schnappen. Denn auch dieser Fall entwickelt sich wieder durch das Aufdecken von Karten. Dabei verlassen wir uns auf bewährte Ermittlungsarbeit: Tatort untersuchen, verdächtige Personen befragen und alles an Indizien und Hinweisen sammeln, was uns unter die Finger kommt. Unseren Weg wählen wir aber selbst. Diese Ermittlungs-Freiheit, wann wir was machen, ist für mich eine der größten Stärken dieser kooperativen Krimi-Reihe.

Wer braucht schon Urlaub in Schottland, wenn es einen Mord aufzudecken gibt?

 

Ein Mitglied im Team sollte ein wenig Buchführung betreiben, Infos aufschreiben und auch Karten zählen. Denn insgesamt dreimal im Spiel im Rhythmus aufgedeckter Karten müssen wir auf der Grundlage unseres Ermittlungsstands eine Liste von fünf Fragen beantworten, um den Fall zu lösen. Durch das Aufdecken der Karten entsteht bald eine bunte Informations-Landschaft auf eurem Spieltisch. Es lohnt sich die Karten wirklich genau zu betrachten, denn manchmal findet man im kleinsten Detail eine wichtige Querverbindung und damit die Täterin oder den Täter!

Welche Überraschungen warten auf uns in der Villa?

 

In „Suspects: Tödliche Spuren“ entdecken wir allmählich, dass die ehrenwerten Allisters doch alle irgendwie eine dunkle Seite haben. Das schafft Raum für Motive. Aber haben sie auch Gelegenheit und Mittel? Statt vagen Vermutungen brauchen wir harte Beweise! Wer hat denn nun wirklich die Spuren vor dem Wintergarten in den Schnee getrampelt? Und warum … aber ich will euch nichts vorweg nehmen. Nach etwa 60 bis 90 Minuten intensiver Ermittlungsarbeit werdet ihr die Zusammenhänge um den Mord an Mary Higgins herausgefunden haben.

 

Fazit
Das Setting in „Suspects: Tödliche Spuren“ ist stimmig, wenn nun auch thematisch nichts Außergewöhnliches. Adelige und wohlhabende Familien haben schon oft schwarze Schafe in ihren Reihen gehabt. Da hat uns der Fall „Suspects: Letzter Auftritt“, in dem wir in einem schottischen Theater ermittelten, von der Story mehr noch angesprochen.

Auch „Suspects: Tödliche Spuren“ bietet viele Informationen und fordert so unsere Aufmerksamkeit. Leider sind die Texte auf den Karten sehr klein dargestellt. Überzeugend generationentauglich ist das sicher nicht. In unserem Ermittlungs-Duo ging nichts ohne Lesebrille und ausreichend Licht. Die Farbkodierung auf den Karten, die uns eine Orientierung gibt, was wir alles spielerisch anstellen können, ist aber klar und deutlich erkennbar. In diesem Fall waren wir wieder zu zweit. Und das reicht auch. So entstehen zielgerichtete Gespräche untereinander und man verfolgt schnell eine gemeinsame Ermittlungsrichtung.

Punkte gibt es am Schluss auch noch, aber um die haben wir uns dieses Mal gar nicht gekümmert. Wir erfreuten uns daran, dass wir durch unsere scharfsinnigen Beobachtungen das Rätsel um den Mord an Mary Higgins lösten – ganz ohne Bewertung durch eine Punktskala.

 

Bewertung / Test
+ wirkliches Ermittlungsgefühl
+ wir bewegen uns frei durch die Villa
– Es braucht kein Punktesystem
– Thema etwas verbraucht

 

(Eine Rezension von Oli Clemens)


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Schottlan

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Escape”

  • ... Altersgruppe 12 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Suspect: Letzter Auftritt (2022)

Spielidee: Guillaume Montiage
Grafik: Émile Denis
Verlag: KOSMOS
Anzahl der Spielenden: 1-5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten plus

Generationentauglichkeit: Die Karten sind textlastig und kleinformatig. Das konzentrierte Hören und Lesen sind da extrem wichtig. Also leider nicht wirklich generationentauglich.