Die größte Zahnlücke fängt an – GAP von Funbot (Rezension)

GAP | Kartenspiel | ab 7 Jahren |  bis 6 Spielende | Frank Noack & Rico Besteher | Funbot | generationentauglich

Jegliche Wortspiele zu diesem Kartenspiel sind wohl schon gemacht. Wer ein schnelles, einfaches, gut in jede Tasche passendes und vor allem glitzerndes Kartenspiel sucht, sollte im Spieleregal noch eine Lücke für „GAP“ schaffen.

Kartenfächer von GAP mit Spielschachtel

 

Das Spiel
GAP ist ein Kartenspiel von Frank Noack und Rico Besteher und bei Funbot erschienen. Es ist für 2-6 Spielende geeignet und kann ab 7 Jahren gespielt werden.

Die Regeln von „GAP“ sind schnell erklärt. Die Karten werden gemischt und ausgeteilt. In einer Partie zu dritt bekommt jede Person sechs Karten. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Stapel, von dem die obersten vier Karten offen in die Tischmitte gelegt werden. Die Person mit der größten Zahnlücke beginnt das Spiel. Sie wählt eine ihrer Karten und legt sie offen vor sich aus. Nun gibt es genau drei Möglichkeiten.

Eine Ansicht einer GAP spielenden Person zu Spielbeginn
GAP im Spiel

 

  • Wird eine Zahl ausgewählt, die in der Tischmitte liegt, werden von dort alle Karten der selben Zahl genommen und zur eigenen gelegt. Im Bild wäre das die grüne Vier, zu der noch die gelbe Vier aus der Tischmitte genommen werden muss.
  • Wird eine Zahl ausgewählt, die nicht in der Tischmitte liegt, deren direkte Nachbarn dort aber liegen, muss, falls möglich, je ein kleinerer und ein größerer Nachbar genommen werden. Im Bild wäre das die gelbe Null, deren Nachbarzahlen die lila Eins und die grüne Neun sind.
  • Wird eine Zahl ausgewählt, die weder selbst noch deren Nachbarn in der Tischmitte liegen, muss die eigene Karte zur Tischmitte hinzugefügt werden.

Im Anschluss werden falls nötig, die Karten der Tischmitte auf vier Karten aufgefüllt und die nächste Person ist an der Reihe. Die Handkarten werden nicht aufgefüllt, das Spiel endet nachdem keine Person mehr Handkarten hat.

Ansicht der gesammelten Karten bei GAP zu Spielende. Es wurden sechs Punkte erzielt.
GAP Spielende / Punktezählung

 

Die Zählung der Punkte ist ebenfalls super einfach. Es werden die, nach Farben sortierten, Stapel mit den meisten und den wenigsten Karten gesucht. Der Stapel mit den meisten Karten sind die Pluspunkte, der Stapel mit den wenigsten Karten sind Minuspunkte. Gibt es dabei gleich große Stapel, werden alle Stapel gleicher Größe als Plus- oder Minuspunkte gewertet. Im Bild hat der größte Stapel vier Karten. Davon gibt es zwei Stück (grün und rot). Die Person hat also acht Pluspunkte erzielt. Der kleinste Stapel hat zwei Karten, von den acht Pluspunkten werden somit zwei Minuspunkte abgezogen. Die Gesamtpunktzahl ist somit sechs Punkte.

 

Fazit
Nachteilig halte ich bei „GAP“ die in meinen Augen geringen taktischen Möglichkeiten. Man muss immer nehmen, wenn man eine Zahl ausspielt, die in der Tischmitte liegt. Erst wenn das nicht der Fall ist, greift die Regel mit den Nachbarzahlen. Mit weiter abnehmender Priorität kommt dann die Abwurf-Regel zum Tragen. Es spielt sich also eher automatisch nach Schema F als taktisch vorausschauend. Man hat nur sechs Handkarten, und diese werden von Runde zu Runde weniger. Dadurch schränken sich die taktischen Möglichkeiten immer weiter ein.

Dennoch überzeugt mich das Spiel durch seine Einfachheit. Es lässt sich sehr gut mit spiele-unerfahren Erwachsenen oder kleineren Kindern spielen. Unterschiedliche Symbole auf den Karten machen das Spiel auch spielbar, wenn man Probleme in der Farbwahrnehmung hat. Ich halte „GAP“ aus diesen beiden Gründen durchaus für generationentauglich.

Zusammenfassend gesagt ist „GAP“ ein schönes Spiel um Spieleabende zu starten, und es sollte somit in keiner Sammlung fehlen.

 

Bewertung / Test
+ Glitzernde Karten
+ Unterschiedliche gut zu erkennende Symbole auf den Karten
– Keine allzu großen taktischen Möglichkeiten

 

(Eine Rezension von Markus Battermann)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

GAP (2022)

Spielidee: Frank Noack und Rico Besteher
Grafik: Ronny Libor
Verlag: Funbot
Anzahl der Spielenden: 2 – 6
Altersempfehlung Verlag: 7 Jahre
Spieldauer: ca. 10 Minuten

Generationentauglichkeit: Ja, denn das Spiel hat einfache Regeln, gut erkennbare Karten und keine weiteren Kleinteile.