Nicht ohne meinen Bot – Planta Nubo von Game Builders (Rezension)

Planta Nubo | Expertenspiel | ab 12 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Michael Keller & Uwe Rosenberg & Andreas Odendahl | Game Builders 

In ferner Zukunft, in der von unserer schönen Welt nicht mehr als verbrannte Erde übrig geblieben ist, liegt die ganze Hoffnung für einen Neuanfang in den Arboren – den Himmelsbäumen. In den Kronen dieser großen und mächtigen Bäume legen wir Gärten und Wälder an, die überlebensnotwendigen Sauerstoff und Grüne Energie produzieren und damit unsere Erde wieder zu einem grünen, blühenden und lebenswerten Planeten machen.

 

Das Spiel
Planta Nubo ist ein Expertenspiel von Michael Keller & Uwe Rosenberg & Andreas Odendahl und bei Game Builders erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.

Beim Öffnen der Spielschachtel zeigt sich: Für die Pflege eines Wolkengartens braucht man so einiges an Material und Werkzeug. „Planto Nubo“ ist randvoll gefüllt, mit allem was der Gärtner der Zukunft für seine Arbeit braucht.

 

Alle bekommen einen eigenen Himmelsbaum, an den vor Spielbeginn bereits zwei Startmodule angekoppelt werden. Des Weiteren erhalten alle ein Werkshäuschen für ihren Bot und ihre persönlichen Blumen-Frachtcontainer.
Am Spielfeldrand liegt der allgemeine Spielplan aus. Hier befinden sich neben der Sauerstoffleiste (=Punkteleiste), die Handwerker, der Lufthafen für den Blumenhandel und der Markt für Ausbaukarten, um euren Himmelsbaum weiter aufzuwerten. In der Tischmitte werden die Blaupausen (=Aktionsfelder) ausgelegt.

 

Eure Partie „Planto Nubo“ verläuft über 4 Runden. Jede Runde besteht aus 4 Phasen:

Die Werkzeugphase
Euch stehen 4 verschiedenfarbige Werkzeuge zur Verfügung. Nacheinander setzt ihr davon 3 Werkzeuge neben den Blaupausen in der Tischmitte ein und führt die so gewählte Aktion aus. Die Aktionen sind vielfältig. Blumenbeete anlegen, Bot laden, Baum pflanzen, Baum wachsen lassen, Barrieren entfernen, deinen Arbor aufwerten und vieles mehr. Das vierte Werkzeug wird erst in der anschließenden Handwerkerphase genutzt.

Die Farbe der Werkzeuge, die ihr einsetzt, ist entscheidend. Denn bei keiner Blaupause dürfen zwei gleichfarbige Werkzeuge anliegen. Durch diese Einschränkung kann es passieren, dass ihr gegebenenfalls eine noch freie Aktion trotzdem nicht ausführen könnt.

Nach eurer Blaupausenaktion, dürft ihr eure persönlichen Blumencontainer beliefern, sofern ihr die dazu nötigen Blumen angepflanzt habt. Als Gegenwert erhaltet ihr Grüne Energie, die euren Energiewürfel um den Himmelsgarten wandern lässt. Dabei versorgt er eure vorhandenen Ausbaukarten mit neuer Energie und generiert Sauerstoff (Siegpunkte).

Zum Schluss eures Spielzuges dürft ihr eine eurer Ausbaukarten am Himmelsbaum aktivieren und die angezeigte Aktion ausführen. Voraussetzung dafür ist, dass das gewählte Modul geladen ist, d. h. das ein Standby-Marker auf ihr liegt und den ihr nach eurer Aktion in den Vorrat zurück legt.

 

Die Handwerkerphase
In der Handwerkerphase wird das verbleibende vierte Werkzeug dem zugehörigen Handwerker auf dem allgemeinen Spielplan zugeordnet, um damit dessen Aktion zu nutzen. Ihr solltet euch bereits in der vorherigen Werkzeugphase gut überlegen, welchen Handwerker ihr hier in der zweiten Phase nutzen möchtet und euch genau dieses Werkzeug aufsparen.

Die Waldphase
In der Waldphase könnt ihr auf euren leeren, abgeernteten Blumenfeldern neue Bäume anpflanzen oder wachsen lassen. Sie sind gute Sauerstoff- und Energielieferanten und sorgen für ein regelmäßiges Einkommen.

Die Einkommensphase
Ihr erhaltet Einkommen gemäß eures Energiewürfels, eurer Wälder und des erreichten Arbor-Levels.

 

Ihr werdet im Spielverlauf euren Himmelsbaum mit Ausbaukarten aufwerten. Von denen gibt es zweierlei Arten: Die Modulkarten, die ihr eher zu in der ersten Spielhälfte ankoppeln werdet und die euch mit Sonderaktionen unterstützen. Zum Spielende hin werdet ihr zu den Oxyfarmen wechseln, um für das Spielende Siegpunkte zu generieren.

 

Ein stets geladener Gartenbot und geschickt geplante Spielzüge ermöglichen euch lukrative Kettenzüge. Bei der dabei entstehenden Vielzahl an Nebenaktionen gilt es den Überblick zu behalten, um keine davon zu übersehen.
Und wenn ihr es zusätzlich zu der Menge an Gartenarbeit noch schafft, euren Arbor-Level und euren Energiewürfel stetig zu verbessern und dadurch ein regelmäßiges Einkommen, sprich regelmäßige Siegpunkte zu erspielen, dürfte einem grünen und blühenden Overgrown nichts mehr im Wege stehen.

 

Fazit
In „Planta Nubo“ erwarten euch viele Aufgaben: Blumenbeet anlegen und bepflanzen, diese wieder abernten und über den Lufthafen oder eure privaten Frachtcontainer vertreiben, um damit Energie und Sauerstoff zu produzieren. Eurer Energiewürfel muss in Bewegung gehalten werden, um eure Ausbauten aufzuladen und damit nutzbar zu machen. Alles mit dem Ziel, euren Himmelsbaum weiter auszubauen und aufzuwerten. Immer zur Seite steht euch euer treuer und nützlicher Gartenbot. Er erlaubt euch stärkere Aktionen oder Überstunden. Dafür muss er allerdings immer gut geladen sein. Also Bot laden nicht vergessen!

Wie ihr seht, werdet ihr in den 4 Spielrunden mit euren 12 Spielzügen allerhand zu tun haben. Alle Aktionen sind mechanisch gut miteinander verzahnt. Geschickte Aktionen und eine durchdachte Strategie erlauben lohnenswerte Kettenzüge. Mechanik, Thema und Illustration gefallen und versprechen allen Vielspielenden Spielgenuss auf Expertenniveau. Generationentauglich ist „Planta Nubo“ hinsichtlich Material und Komplexität nicht, das will es aber auch nicht sein.

„Planta Nubo“ kann solo gespielt werden. Man tritt gegen den Gartenbot an. Der Schwierigkeitsgrad kann frei gewählt werden. Da man für den Bot mitspielt und zwei Tableaus bedient, fühlte sich der Solomodus etwas kopflastig und nach Arbeit an. Daher „Planta Nubo“ jederzeit gerne, aber lieber in einer Partie zu zweit oder dritt!

 

Bewertung / Test
+ ansprechendes Thema
+ ungewöhnliche Mechanik mit dem sich bewegenden Energiewürfel
+ gut verzahnt
+ Wiederspielreiz
– die angegebene Spielzeit von 30 Minuten pro Person ist eher sportlich zu sehen
– bei der Vielzahl an (Neben-)Aktion während eines Spielzuges wird leicht etwas übersehen

 

 

(Eine Rezension von Monika Glashauser)

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