Die Rettung der Chamäleons – Back to the Jungle von Tembo Games (Rezension)

Back to the Jungle | Famiienspiel | ab 6 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Carlos Gutiérrez und Alvaro G. Echave | Tembo Games | generationentauglich | pädagogisch wertvoll

Über 200 Arten der Schuppenkriechtiere sind beschrieben. Das Chamäleon ist mit seinem Farbwechsel ein bekanntes und faszinierendes Reptil. In „Back to the Jungle“ befassen wir uns mit der Arterhaltung dieser anmutigen Wesen. Eine Familie von Chamäleons in Gefangenschaft gilt es in ihren Lebensraum zurückzuholen. Bekanntlich können sich Chamäleons sehr gut an ihre Umfeld anpassen und genau dabei helfen wir ihnen indem wir sie bei der Nahrungsbeschaffung begleiten. Nur vollgefressen startet es sich gut in ein neues, freies Leben.

Mittig im Bild liegt die in Beigetönen gehaltene Spielschachtel von "Back to the Jungle". In den Ecken der Schachtel liegen die Spielchips mit den Chamöleonköpfen in den Farben blau, lila, grün und orange. Die Spielschachtel liegt auf dem grünen Spielbrett. Es ist mit abstrakten Blättern dekoriert. Unter der Spielschachtel sind die lila Zielchips aufgereiht, wohingegen rechts und links des Spielbretts die restlichen Spielchips aufgereiht sind. Zu sehen ist die Rückseite der Spielchips mit einem dunkelgrünen Blatt.
Ohne Mampf kein Kampf! Dieses Sprichwort passt sehr gut zu „Back to the Jungle“. Wie viel Erfolg habt ihr beim Auswildern eures Chamöleons?

 

Das Spiel
Back to the Jungle ist ein Familienspiel von Carlos Gutiérrez und Alvaro G. Echave und bei Tembo Games erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.

 

Der Spielaufbau
Legt zuerst die vier Teile des Dschungelspielplans in die Tischmitte. Platziert sieben Dschungelchips und einen Schlangenchip auf dem Spielplan. Ein weiterer Schlangenchip wird aufgedeckt neben den Spielplan gelegt. Außerdem erhalten alle einen Chamäleonchip und eine Strukturkarte zusätzlich zu zwei verdeckten Zielchips. Die übrig gebliebenen Chamöleon- und Zielchips kommen zurück in die Schachtel, wohingegen alle anderen Chips im Beutel landen. Spielziel ist es am Ende des Spiels die meisten Punkte zu haben. Das Spiel endet, wenn keine Chips mehr im Beutel sind oder wenn einer von euch die vierte Insektenart bekommt.

Im Vordergrund sind viel Spielchips in den Farben grün, orange, blau und lila zu sehen mit entsprechend gefärbten Chamöleonköpfen. Die Chamäleons habe allen das Maul leicht geöffnet und ihre rosafarbene Zunge ist zu sehen. Im oberen Teil des Bilds, etwas im Hintergrund ist die Seitenansicht der Spielschachtel zu sehen. Der Spielname Back to the Jungle ist in fetter, grüner Schrift aufgedruckt.
Die niedlichen Chamöelons gibt es in vier knalligen Farben. Alle haben jedoch gemeinsam, dass sie großen Hunger haben.

 

Der Spielablauf
„Back to the Jungle“ wird in Runden gespielt. Je Runde können bis zu vier Spielzüge ausgeführt werden. Befindet sich euer Chamäleon noch nicht auf dem Spielplan? Dann könnt ihr es setzen. Außerdem dürft ihr bis zu drei Chips bewegen oder bis zu drei Chips einsehen. Wollt ihr eurem Chamäleon etwas zu Essen geben, dann darf es jetzt einen Chip mampfen. Außerdem dürft ihr einen neuen Chip auf das Spielbrett setzen. Das war’s auch schon. Die Frage ist: Könnt ihr eurem Chamäleon ein Festmahl kredenzen oder eher nur die mageren kleinen Mücken? Je nach dem wie zufrieden es mampfen konnte, fallen eure Punkte am Ende des Spiels aus.

Auf dem grünen mit Blättern verzierten Spielbrett liegen an verschiedenen Stellen Spielchips. Einmal das grüne Chamäleon, in seiner Nähe eine Fliege mit großen Augen, ein grüner Wurm, der auf seinen Hinterbeinen steht und auch zwei saftig aussehende, rote Beeren.
Mampf Mampf. Steine schmecken nicht so lecker, über Baumstämme kann sich euer Chamäleon hangeln und Raupen mag es besonders gerne. Alle Tiere mit einem Stern haben einen eigenen Spezialeffekt, wenn sie vernascht werden.

 

Ganz so einfach, wie es zu Beginn scheint, ist „Back to the Jungle“ nicht. Die verschiedenen Dschungel-Chips verfügen über diverse Fähigkeiten. Frisst euer Chamäleon die Fliege, könnt ihr zum Beispiel im nächsten Zug keinen Chip einsehen. Frisst es allerdings ein Glühwürmchen, dann könnt ihr alle angrenzenden Chips einsehen. Die Biene bringt zwar viele Punkte, aber das Gift aus ihrem Stachel sorgt dafür, dass ihr bei deiner nächsten Runde nichts fressen könnt. Trefft ihr auf die Schlange, flieht ihr schnell vom Spielplan und könnt erst in eurer nächsten Runde zurückkehren. Um den Schwierigkeitsgrad für die ersten Runden und mit jüngeren Mitspielenden etwas zu senken, ist in der Anleitung ein Tagesmodus beschrieben. Im Tagesmodus wird die Schlange aufgedeckt und der Spinnenchip wird mit den anderen Spezialchips zurück in die Spielschachtel gelegt. Dennoch gibt es viele Fähigkeiten zu beachten, weshalb es Sinn macht „Back to the Jungle“ erst ein paar mal in einer Erwachsenen-Spielgruppe zu spielen und anschließend regelfest in die Partien mit dem Nachwuchs zu starten.

Leider ist die beiliegende deutsche Anleitung eher verwirrend als erklärend. Auf der Internetseite des Verlags könnt ihr die neue Version der Anleitung herunterladen. Diese ist aktuell nur auf Spanisch und Englisch verfügbar, jedoch viel besser zu verstehen als der deutsche Vertreter. Habt ihr das Spielprinzip einmal verstanden, spielt sich „Back to the Jungle“ sehr flüssig und sorgt für einige Überraschungen. Habt ihr euer Chamäleon einmal aus den Augen verloren, so kann es sein, dass ihr euch recht schwer tut, es wieder zu finden, denn die Spielchips werden oft verschoben, teilweise drehen sich Kartenteile durch Sondereffekte.

Das Format der Spielschachtel und vor allem das Gewicht ist ungewöhnlich. Beim ersten Auspacken habe ich mich gefragt, was ich darin wohl finden werde. Schwere Steine als Spielsteine oder ähnliches. Die Zweifel haben sich bei mir schnell zerstreut. Ich mag das Artwork gerne, die Token haben eine solide Qualität und auch das Spielbrett macht einen robusten Eindruck. Dieses Spiel könnt ihr in generationenübergreifenden Spielgruppen spielen. Die Spielchips sind gut zu greifen und die Symbole groß genug. Merkfähigkeit und vorausschauendes Denken trainieren hier groß und klein. Erfahrungsgemäß sind jüngere Mitspielende den älteren bei Memoryspielen etwas überlegen.

 

Fazit

Ich würde „Back to the Jungle“ als fortgeschrittenes Gedächtnisspiel bezeichnen. Anders als bei den üblichen Vertretern dieser Art, bewegen sich die Spielchips durch die Fähigkeiten und Spezialchips immer wieder, da müsst ihr euch schon gut merken, wo welcher Chip liegt, damit ihr nicht aus Versehen eine Schlange aufdeckt. Durch die verschiedenen Kniffe in „Back to the Jungle“ spielt es sich jedes Mal anders und daher ist es meist mit einer Partie nicht getan.

„Back to the Jungle“ macht viel Spaß. Die Spezialeffekte gehen nach ein paar Runden sehr gut von der Hand. Durch die verschiedenen Möglichkeiten den Schwierigkeitsgrad anzupassen, habt ihr sicherlich lange etwas von dem Spiel. Für mich ein schönes, entspanntes Memoryspiel, das besonders mit Kindern viel Freude bereitet und dennoch für Erwachsene nicht langweilig wird.

 

Bewertung / Test
+ besonders wertiges Spielmaterial
+ trainiert Merkfähigkeit bei Jung und Alt
+ Alternative zum klassischen Memory
+ ansprechende Grafik und gut zu greifende Spielchips
– holpriger Einstieg
– neue, bessere Version der Anleitung lediglich auf Englisch und Spanisch verfügbar

 

(Eine Rezension von Christine Ketterer)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Back to the Jungle (2019)

Spielidee: Carlos Gutiérrez und Alvaro G. Echave
Grafik: Alcaro G. Echave
Verlag: Tembo Games
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 6 Jahren
Eigene Altersempfehlung: Ab 6 Jahren mit den vereinfachten Spielregeln
Spieldauer: 15-30 Minuten

Generationentauglichkeit: Die Spielchips sind schwer und gut zu greifen und die Symbole groß genug
Pädagogisch wertvoll: Trainiert die Merkfähigkeit und motiviert zu ersten strategischen Ansätzen