Stechen mit schmalen Karten – Odin von Helvetiq (Rezension)

Odin | Kartenspiel | ab 7 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Gary Kim, Hope S. Hwang und Yohan Goh | Helvetiq | generationentauglich

Kartenstichspiele gibt es gefühlt fast so viele wie Sand am Meer. Geübte Spielende suchen neue Herausforderungen. Hier ist ein einsteigerfreundliches Modell, das leicht zu lernen ist. Schaut es euch mal an:

Spielkarton und Inhalt

Das Spiel
Odin ist ein Kartenspiel von Gary Kim, Hope S. Hwang und Yohan Goh und bei Helvetiq erschienen. Es ist für 2 – 6 Spielende geeignet und kann ab 7 Jahren gespielt werden.

Wir haben 54 Karten in 6 Farben und in den Zahlen 1 bis 9. Das Format ist ungewöhnlich und die Schachtel lässt ein Spiel von Oink Games vermuten. Nein, „Odin“ kommt vom Schweizer Verlag Helvetiq!

An alle Mitspielenden werden jeweils neun Karten ausgeteilt. Wer beginnt, spielt eine einzelne Karte aus. Wer danach an der Reihe ist, legt höher aus oder passt. Höher, das heißt eine höhere Zahl oder eine höhere Kombination.

Eine Starthand und eine ausgespielte Karte.

Eine Kombination kann aus gleichen Zahlen oder aus Karten gleicher Farbe bestehen. Die Zahlen einer Farbe werden dann nach Höhe sortiert und geben dann das Gebot. Aus der grünen 1 und 2 ist das somit 21.

Zwei grüne Karten überstechen die ausliegende Karte.

Aus dem überstochenen Gebot wählt man nun eine Karte und nimmt sie auf die Hand. Im oberen Beispiel ist es ohne Wahl die rosa 7. Im nächsten Beispiel könnte ich mit rosa 73 die rosa 65 überstechen, hätte dann aber im Anschluss eine einzelne rosa Karte auf der Hand. Klüger ist es hier, die schwarze 98.621 zu spielen und mit der rosa 6 anschließend noch eine 763 auf der Hand zu haben.

Kartenhand mit möglicher hoher Auslage.

Nach dem Passen ist es möglich, in der laufenden Runde später wieder einzusteigen. Hat jemand nach dem Ausspielen keine Karten mehr auf der Hand, zählen die Anderen ihre restlichen Handkarten, nicht die Punktesumme, sondern einfach die Anzahl. Erreicht dann jemand 15 Punkte, endet die Partie und gewonnen hat natürlich, wer die wenigsten Punkte aufgeschrieben bekam.

Die Anleitung ist aufgefaltet 2/3 einer DIN-A-4-Seite groß, etwas klein aber in hinreichend großer Schrift bedruckt. Die (einfachen) Regeln sind gut und verständlich erklärt. Die Karten liegen trotz ihres Langformats gut in der Hand. Dem Design geschuldet haben sie nur eine Ausrichtung. Praktischer wäre ein Druck der Zahlen auf beiden Seiten, dann bräuchte man beim Aufnehmen nicht einzelne drehen. Farben und Zahlen sind gut unterscheidbar.

 

Fazit
„Odin“ ist ein einfaches Stichkartenspiel, das trotzdem seinen Kniff hat. Eine Runde ist sehr schnell gespielt und gefühlt ziemlich glückslastig. Immer wieder habe ich Personen am Tisch, die mit Stichkartenspielen nicht vertraut sind. Da greife ich bisher zu „Velonimo“, das vergleichbar funktioniert und mit dem Thema Fahrrad manche Personen besonders anzusprechen weiß. „Odin“ ist da genauso geeignet.

Eine Runde und auch eine Partie sind schnell gespielt. Die Glückslastigkeit stört nur geübte Kartenspielende. Das Format lädt dazu ein, „Odin“ auf Reisen mitzunehmen oder in der Jackentasche mitzuführen und Stichspielverweigerer an den Spaß heranzuführen. Im Prinzip sollten auch 7-jährige mitspielen können, wie auf dem Karton angegeben. Doch mit hohen Zahlen richtig umgehen dürften erst etwas ältere Kinder können. Aber „viele Karten = hohe Zahl“, das verstehen auch die Zweitklässler.

 

 

Bewertung / Test
+ einfacher Einstieg in die Welt der Stichspiele
+ schnelle Partien auch für Zwischendurch, reisetauglich
– glückslastig, wen das stören sollte

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Odin (o.J.)

Spielidee: Gary Kim, Hope S. Hwang und Yohan Goh
Grafik: Crocotame
Verlag: Helvetiq
Anzahl der Spielenden: 2 – 6
Altersempfehlung Verlag: Ab 7 Jahren.
Eigene Altersempfehlung: Ab 9 Jahren.
Spieldauer: 15 Minuten
Generationentauglichkeit: Die Karten sind klein, aber gut zu halten. Für die richtige Ausrichtung müssen sie ggf. gedreht werden. Mit diesen kleinen Einschränkungen generationentauglich.