Nicht nur für Nerds – Prime Climb von Thinkfun (Rezension)

Prime Climb | Lernspiel | ab 10 Jahren |  2 bis 4 Spielende | Daniel Finkel & Katherine Cook | Thinkfun | pädagogisch wertvoll | generationentauglich

Die Welt der Mathematik ist sehr umfangreich. Entweder man versteht es oder man versteht es nicht. Auswendig lernen kann man es leider nicht. Da hilft nur üben, üben und nochmals üben. Im Unterricht wird oft noch stupide versucht, den Kindern Mathematik beizubringen. Zum Glück gibt es aber Lernspiele, die spielerisch und vor allem ohne Druck die Welt der Zahlen dem Kind näher bringen kann. Und wenn dann Mathematik auch noch auf „Mensch ärgere dich nicht“ trifft, wird es echt spannend.

Spieleschachtel mit Inhalt

 

Das Spiel
Prime Climb
 ist ein Familienspiel von Daniel Finkel & Kathrine Cook und bei Thinkfun erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Das Spielbrett kommt in die Tischmitte. Nachdem sich alle zwei Spielfiguren einer Farbe und auf die „Null“ gestellt haben, kann es auch schon losgehen. Es wird reihum mit beiden Würfel gewürfelt. Wer die höchste Zahl hat, beginnt das Spiel.

Der Spielablauf, bzw. die Regeln sind nicht allzu umfangreich. Wir addieren, subtrahieren, multiplizieren oder dividieren. Die vier Grundrechenarten. Recht viel mehr wird uns nicht erwarten. Wer schafft es zuerst seine beiden Figuren auf die 101 zu katapultieren?

Alle fangen bei der Null an. Ist man dran, werden beide Würfel gleichzeitig gewürfelt. Jede Zahl wird einzeln mit der Zahl auf der wir stehen mit einer der vier Rechenarten verbunden. Da man mit der Null nichts multiplizieren kann, fangen alle erst mal mit kleinen Schritten an. Hat man z. B. eine vier und eine acht gewürfelt, wandert man mit einer Figur vielleicht erstmal auf die acht. Und mit der vier? Da kann man dann wählen. Multipliziert man die Figur auf der acht mit der vier, oder zieht man die zweite Figur auf das Spielfeld?! Das ist reine Geschmackssache. Beginnt man das Spiel und hat zwei oder drei Mitspielende, ist die Gefahr schon sehr groß, dass man geworfen wird. Ab dem zweiten Zug wird das ganze schon interessanter. Denn eine acht zu multiplizieren kann einen schon ganz schön weit nach vorne bringen. Je näher man am Ziel angekommen ist, werden die Schritte auch wieder kleiner.

Wir sind mitten im Spiel. Alle Figuren befinden sich in der Zahlenspirale.
Ich spiele mit grün. Ins Ziel wären nur noch drei Schritte. Ich hatte Glück. Mit der vier gehe ich zurück, mit der sieben komme ich dann genau auf die 101.

 

Nach und nach zieht man seine Figuren in der Spirale zur Mitte hin. Spielt man zu viert, ist auf dem Spielbrett ganz schön was los. Meint man, man kommt beim nächsten Zug ins Ziel, muss man wieder von vorne anfangen. Ist man immer noch ganz nah an der 101 und man ist am Zug, braucht man Würfelglück. Es gilt nämlich, dass man das Zielfeld genau erreichen muss. Darüber hinausziehen ist nicht erlaubt. Stehst du also bei der 99 und würfelst eine drei und acht, musst du erst mal wieder zurück. Glück ist es dann z. B., wenn man eine fünf und eine sieben würfelt. Mit der fünf fahre ich zurück und mit der sieben wieder nach vorne. Schon wäre die Figur am Ziel angekommen.

So kompliziert wie man am Anfang meint, ist es gar nicht. Ärgern kann man sich aber schnell, wenn man schon fast im Ziel ist und man dann geworfen wird.
Kommt man auf eine Primzahl, darf man eine Aktionskarte ziehen. Dadurch können z. B. zwei Spielfiguren ihre Plätze tauschen, man darf nochmal würfeln, oder man kann auch um die jeweilige abgebildete Zahl zu einem beliebigen Zeitpunkt seine Figur bewegen.

Mit Hilfe von Farbkombinationen können die Spielenden die Rechenwege nochmal kontrollieren. Steht die Figur auf der 14 (umrandet mit orange und lila) und multipliziert diese mit der drei (Würfel grün umrandet), ist das Ergebnis 42. Die 42 ist mir den drei Farben, also grün, orange und lila umrahmt.

Zahlenkarten können einem helfen nach vorne zu kommen, oder andere am weiterkommen zu hindern.
Manche Aktionskarten sind für sofort. Andere kann ich später aktivieren.

 

Fazit
Prime Climb ist jetzt kein Spiel, dass ich auf einem normalen Spieleabend mit Erwachsenen oder älteren Personen auf den Tisch bringen möchte. Jedoch ist es auch gar nicht das Ziel von dem Spiel. Es möchte den Menschen die Mathematik näher bringen. Und das schafft es auf jeden Fall. Vor allem für Kinder, die noch Schwierigkeiten mit den Rechenarten haben oder für die, die sie noch im Kopf besser verankern wollen. Für die wurde das Spiel gemacht. Spielerisch lernt man eben leichter. Ein Mathegenie muss man für dieses Spiel nicht sein. Übung macht den Meister.

Generationentauglich ist es allemal. Die Zahlen sind gut zu erkennen. Die Würfel sind groß genug. Wahrscheinlich ist es sogar eine gute Möglichkeit, wenn Oma und Opa mit dem oder der Enkel:in dieses Spiel spielen. Großeltern stellen in der Regeln nicht so einen hohen Erwartungsdruck an das Kind. Kognitives Training tut beiden Seiten gut. Lange dauert eine Partie nicht, nur etwa 20 Minuten.

 

Bewertung / Test
+ Spielerisches Lernen
+ Es gewinnt nicht unbedingt der oder die Klügste. Die Würfel haben auch ein Wörtchen mitzureden.
+ Hat man die vier Grundrechenarten verstanden, ist das Alter der Mitspielenden egal.
– Da es eindeutig als Lernspiel gekennzeichnet ist, kann es das Kind erstmal abschrecken.

 

(Eine Rezension von Christiane Köstlinger)

Rezensentin Köstlinger Christiane

 

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Lernspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • Altersgruppe 50 bis 70 Jahre
  • Altersgruppe ab 71 Jahre

Prime Climb (2020)

Spielidee: Daniel Finkel & Katherine Cook
Grafik: Shawn Kemna
Verlag: Thinkfun, Vertrieb Ravensburger
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten

Generationentauglich: Ein Spiel ab der 4. Klasse oder auch für höhere Jahrgangsstufen. Ab dem Erwachsenenalter wird das Spiel wohl eher weniger auf den Tisch kommen. Jedoch kann es für das Kind eine Motivation sein, wenn die Großeltern geduldig ihm die Mathematik näher bringen möchten.

Pädagogisch wertvoll: Die vier Grundrechenarten werden dem Kind spielerisch näher gebracht.

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