Japanische Kultur als taktisches Kartenspiel – Mon von Studium mundi (Rezension)

Mon | Kartenspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Osami Okano | Studum mundi | generationentauglich | sprachneutral |

Obwohl ich ein Fan der japanischen Kultur bin, war für mich und auch für andere Mitspielende die Spielschachtel von Mon auf den ersten Blick eher ein bisschen langweilig und nichtssagend. Diese Meinung ändert sich aber schnell, wenn man die Schachtel öffnet und ein paar Partien gespielt hat!

Übersicht über das Spielmaterial: Startkarten (0/5), Zahlenkarten, Punktechips in 7 verschiedenen Farben
Das Spielmaterial: Startkarten (Werte 0 oder 5), Zahlenkarten in schwarz, gold und silber, Punktechips in 7 verschiedenen bunten Farben.

 

Das Spiel
Mon – emblems from Sengoku
ist ein Kartenspiel von Osami Okano und bei Studium mundi erschienen. Es ist für 2-6 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Die Regeln von „Mon“ sind sehr schnell erklärt. Wir spielen die Zahlenkarten an die Reihe mit der richtigen Farbe in aufsteigender Reihenfolge, beginnend bei 0 oder 5, je nach Anzahl der Mitspielenden. Wenn jemand eine niedrigere Zahl hat, die genau in die Lücke zwischen der letzten und der vorherigen Zahl passt, darf ein Rückschritt gemacht werden, der den Mitspielenden Punkte vermasselt und selbst mehr Punkte bringt. Wenn jemand keine Handkarten mehr hat, ist das Spiel zu Ende. Die Punktechips werden gezählt, es gewinnt, wer die meisten Punkte hat. Das klingt erst einmal nicht schwierig, jeder kann das Spiel schnell lernen und losspielen. Eine Partie ist auch schnell gespielt und dauert nur 10-20 Minuten. Aber das Spiel hat es trotzdem in sich. Wenn man nämlich ein paar Partien gespielt hat, kommt man dahinter, wie man taktisch spielen kann, welche Zahlen man besser länger behält und welche man schnell loswerden will. Wenn alle Mitspielenden am Tisch diese nötige Erfahrung haben, wird „Mon“ immer grüblerischer und spannender.

Spielaufbau für zwei Spielnde (rot und blau) mit 5 als Startzahlen in schwarz, silber und gold. Erste Spielzüge und Punkte
Hier hat blau einen Rückschritt, von 17 auf 6 gemacht und rot die Punkte weggeschnappt. Der rote Punktechip wird entfernt, blau bekommt einen höheren Chip, weil eine Karte verdeckt wurde.

 

Die Karten sind wunderschön künstlerisch gestaltet, obwohl man eigentlich nur die Zahl und das Punktesymbol zum Spielen braucht. Punktechips gibt es in mehr verschiedenen Farben als die maximale Anzahl an Spielenden, damit alle ihre Lieblingsfarbe bekommen. In der Anleitung finden wir die historischen Hintergründe und Erklärungen für die Symbole, Darstellungen und das ganze Spiel. Man merkt, dass in diese Spiel viele Gedanken und Herzblut geflossen sind. Trotzdem denke ich leider, dass es bei der breiten Masse an Menschen, für die „Mon“ ohne Probleme geeignet ist, besser ankäme, wenn es bunte einfache Zahlenkarten wären. Aber auch so, wie Mon gestaltet ist, sind die Zahlen gut lesbar und die Farben gut zu unterscheiden.
Das Spiel basiert nur auf Zahlen und Symbolen und ist deshalb sprachneutral.

Handkarten mit schöner Gestaltung. Ausführliche historische Thema-Erklärung in der Anleitung dazu.
In der Anleitung gibt es eine ausführliche historische Erklärung für das Spielthema und die Abbildungen auf den wunderschön gestalteten Karten.

 

Fazit

Für Jung und Alt und alle dazwischen ist „Mon“ gut geeignet. Man spielt nach kurzer Erklärung schnell los und gewinnt gemeinsam an Spielerfahrung und lernt die nötige Taktik. Wenn man in einer Gruppe mit ähnlichem Erfahrungslevel mit dem Spiel spielt, ist es für alle spannend und ein Spaß – auch ohne die nötigen Hintergründe aus der japanischen Geschichte zu kennen oder gelesen zu haben. Es bleibt nie bei nur einer Partie, man will gleich nochmal spielen – und das ist doch ein großes Lob für ein schnelles Kartenspiel.

 

Bewertung / Test
+ außergewöhnliche Gestaltung und Thematik
+ leicht zu erlernen
+ trotzdem taktisch und komplex
– Thematik trägt nicht zum Spielinhalt bei
– bunte, einfache Gestaltung wäre massentauglicher

 

(Eine Rezension von Elisabeth Sandner)

Rezensentin Elisabeth Sandner
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 10 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 10 Jahren

Mon (??)

Spielidee: Osami Okano
Grafik: CARTAgraphics
Verlag: Studium mundi
Anzahl der Spielenden: 2 – 6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 min

Generationentauglich: ja