Treehouse Diner | Familienspiel | ab 8 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Rüdiger Dorn | Funtails
Wenn das Telefon klingelt, geht’s rund. Bei „Treehouse Diner“ gibt’s für euch als Küchenhilfe immer was zu tun. Also zieht euch die Schürze an und checkt die Speisekammer – eure tierischen Gäste sind hungrig. Am besten liegen die richtigen Zutaten schon griffbereit, denn so richtig geduldig sind die Waldtiere, die in euer Diner kommen, nicht.

Das Spiel
Treehouse Diner ist ein Familienspiel von Rüdiger Dorn und bei Funtails erschienen. Es ist für 2-4 Spielende geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.
Bei „Treehouse Diner“ managen wir unser eigenes tierisches Schnellrestaurant, erfüllen die Bestellungen der hungrigen Kundschaft und sorgen rundum für Zufriedenheit. Wer am Schluss die meisten Punkte gemacht hat, gewinnt.

Legt euren eigenen Küchen-Spielplan vor euch ab. Dieser ist das Kernstück für eure Bemühungen, Gäste in eurem Diner satt und zufrieden zu machen. Auf dem Spielplan seht ihr verschiedene Zeitfenster. Die starten bei 6 Minuten und enden bei 1 Minute. Dort werden die Bestellungen-Karten abgelegt, die ihr erfüllen möchtet. Außerdem ist da auch die Leiste für den Stimmungsmarker. Das ist ein Herz, das auf einer Skala von -8 bis +8 hin und her wandern kann. Zu Spielbeginn liegt das Herz auf Null. In eurer Küche ist außerdem auch ausreichend Platz für Zutaten. Zum Glück starten wir nicht mit leeren Händen. Drei Marker ziehen wir zu Spielbeginn blind aus einem Stoffbeutel. Fertig ist die eigene Spielauslage.
Bevor es gleich losgehen kann, müssen wir noch die Telefonablage vorbereiten und die Speisekammer füllen. Von der Telefonablage bekommen wir unsere neuen Aufträge, aus der Speisekammer die ganzen leckeren Sachen, die wir dafür brauchen. Im Spiel sind das Champignons, Gänseblümchen, Radieschen, Eicheln und Blaubeeren sowie Löwenzahn. Aha, ein veganes Diner! Wisst ihr was, das mag ich! Nun legen wir aber wirklich los.
Wenn ich an der Reihe bin, spiele ich immer zwei Phasen ab. Zuerst wähle ich, ob ich in die Speisekammer oder ans Telefon gehe. Danach verteile ich meine gesammelten Zutaten auf die Bestellungen. Und wenn ich jetzt schon was fertig gekocht habe, kann ich es auch gleich ausliefern.

Gehe ich ans Telefon, nehme ich mir von dort immer eine neue Bestellung. Jede Karte hat ein paar Informationen für mich. Die Zeituhr oben links sagt mir, auf welches Zeitfenster die neue Karte platziert wird. Eine Liste mit Symbolen gibt ganz genau an, welche Zutaten ich wie oft für die Bestellung brauche. Unten rechts stehen zudem die Siegpunkte, die ich bekomme, wenn die Bestellung komplett serviert werden kann.
Außerdem hat jede Bestellung auch einen Sofort-Effekt. Das kann eine zufällige Zutat sein, ein Zeitbonus oder der Stimmungsmarker wird beispielsweise verschoben. Bei der Qual der Wahl sollte ich auch genaues ein Auge auf genau diesen Effekt haben. Von der Telefon-Aktion profitiere aber nicht nur ich alleine. Alle anderen nehmen sich auch eine neue Karte für ihre Küche und legen sie entsprechend der Zubereitungszeit auf das passende Zeitfenster. Weil dort aber immer eine Karte mehr liegt als Personen teilnehmen, geht die letzte Karte in der Auslage dann noch an mich, ob ich sie will oder nicht. Hatte ich das vorher so geplant?

Entscheide ich mich in der Speisekammer vorbeizuschauen, komme ich zwar hoffentlich mit genau den Zutaten wieder raus, die ich brauche, es vergeht aber auch Zeit. Im Spiel bedeutet das, dass alle Bestellungen, die aktuell in meiner Küche liegen, ein Zeitfenster nach rechts rücken. Was auf Platz Vier liegt, rutscht dann auf Drei. Und was auf Platz Eins liegt – nun das rutscht ganz aus der Auslage. Die Bestellung geht verloren. Das gibt natürlich eine fiese Beschwerde und der Herzmarker rutscht zusätzlich einen Platz in den negativen Bereich. Tja, schlecht geplant, vor allem, wenn alle Bestellungen wie in einer Lawine schön der Reihe sich selbst nach rechts schieben. Sinnlos viele Bestellungen ist wohl keine gute Strategie für eine zufriedene Kundschaft.
Nach Telefon beziehungsweise Speisekammer komme ich endlich dazu, meine Zutaten aus dem Vorrat auf meinen offenen Bestellungen zu verteilen. Dabei muss das Lager immer vollständig geleert werden. Soll ja alles frisch sein. Nur was gar nicht passt, darf ich für die nächste Runde aufheben. Natürlich achte ich darauf, dass ich die Bestellungen, die weit rechts liegen, bevorzugt erledige. Sollte man was fehlen, kann ich mir mit einer doppelten Portion Gänseblümchen als Joker aushelfen oder vier beliebe Zutaten zusammenmischen. Das Spiel verzeiht das. Glückwunsch, wenn eine Karte komplett mit Zutaten bestückt ist. Dann macht die den Platz auf ihrem aktuellen Zeitfenster wieder frei, wandert aus dem Diner und bringt mir am Schluss ihre Siegpunkte.

„Treehouse Diner“ endet nach einer festgelegten Anzahl erledigter Bestellungen. Das richtet sich nach der Zahl der Personen im Spiel. Zu den Siegpunkten über Karten rechnet ihr noch die aktuelle Position des Stimmungsmarkers und schon wisst ihr, wer gewonnen hat. Eine Partie dauert so etwa 30 bis 45 Minuten. Wartezeiten gibt es fast nicht. Das kommt gut an.
Fazit
„Treehouse Diner“ ist ein farbenfroh-knuddeliges Familienspiel. Igel, Mäuse, Hasen und die anderen Tier-Illustrationen – alle strahlen Zufriedenheit und Entspanntheit aus. Sogar die Wildsau schaut glücklich auf den Champignon-Radieschen-Spieß. Das sorgt für ein Wohlgefühl beim Spielen und auch die Spieldauer ist auf die Konzentrationsspanne von Familien mit Kindern angepasst. Das bedeutet aber nicht, dass „Treehouse Diner“ ein Kinderspiel ist. Im Gegenteil! Es braucht schon ein gutes Planungstalent, um die Kundschaft bei Laune zu halten. Da ist die Orientierung ab 8 Jahren fast schon ein bisschen optimistisch. „Treehouse Diner“ kann übrigens mit den optionalen Modulen ‚Rettet die Bienen‘, ‚Geheimzutat‘, dem ‚Suppeneintopf‘ und Aktionskarten, die alle schon im Umfang enthalten sind, vom Anspruch her näher an die Grenze zum Kennerspiel geschoben werden.
Bei der Generationentauglichkeit machen mir die flachen Papp-Marker etwas Sorge. Sie sind sehr klein geraten. Mit den Zutaten hantiere ich ständig und auch den Herzmarker schiebe ich häufig hin und her. Betagte Hände können da sicher an ihre Grenzen kommen. Und obwohl diese vom Kontrast gut in ihrer Farbe zu erkennen sind, ist das dargestellte Symbol eben auch entsprechend klein geraten. Wer aber taktil noch fit ist und gute Augen hat, sollte sich unbedingt auf den Spielspaß einlassen.
Die Regeln sind wirklich sehr schnell verstanden und die Abläufe ganz klar strukturiert. Das komplette Material ist sprachneutral. Anfangs schaut man gelegentlich auf die Rückseite der Anleitung, dann sind die Symbole aber wirklich schnell klar und man weiß stets, was der Sofort-Effekt einer Bestellung auslöst.
Bewertung / Test
+ herzallerliebste Illustrationen
+ leicht verständliche Regeln
+ mit Modulen im Anspruch noch erweiterbar
– Marker etwas zu klein geraten
– 8 Jahre vielleicht ein bisschen zu jung
(Eine Rezension von Oli Clemens)
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”
Treehouse Diner (2022)
Spielidee: Rüdiger Dorn
Grafik: Hendrick Noack
Verlag: Funtails
Anzahl der Spielenden: 2-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Generationentauglichkeit: Kein optimales Material für generationenübergreifendes Spielen.