Greedy Kingdoms | 2-Personen-Kartenspiel | 2 Spieler:innen | Hayato Kisaragi & Bruno Faidutti | One Draw | ab 10 Jahren | 20 Minuten Spieldauer
Reine 2-Personen Spiele sind für mich ein schwieriges Thema. Meine Freundin und ich spielen eigentlich lieber kooperativ zusammen, anstatt uns im direkten Duell gegeneinander einen auf die Mütze zu geben. Es gibt aber wenige 2-Personen-Spiele, die es uns doch angetan haben und regelmäßig auf dem Tisch landen. Ob Greedy Kingdoms dazu gehört, erfahrt ihr hier.

Das Spiel
Greedy Kingdoms ist ein 2-Personen-Karten-Spiel von Hayato Kisaragi & Bruno Faidutti und bei One Draw erschienen. Es ist für 2 Spieler:innen geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.
Meine Rezension befasst sich mit der 2018er Version, einer Neuauflage der ursprünglichen Ausgabe von 2009 mit neuen Karten & Regeln. Ziel des Spiels ist es, durch geschicktes Bluffen und Ressourcen Sammeln als erste:r zwei Paläste im eigenen Königreich zu bauen. Dabei können wir auf die Unterstützung verschiedener Untertanen bauen, die uns helfen, den Mitspielenden zu bekämpfen.
Beide Kontrahenten starten mit demselben Kartendeck bestehend aus neun Start-Held:innen, das sich im Verlauf des Spiels verändert. In der Mitte wird eine Auslage aus 4 Karten gebildet, die aus Gegenständen, Bewohner:innen sowie Gebäuden besteht, auf die wir im Laufe des Spiels durch Bezahlen von Ressourcen (Ehre, Gold, Nahrung & Land) zurückgreifen können.

Wenn wir am Zug sind, nehmen wir den aktiven Part des Angreifenden ein. Bevor die Kampfphase beginnt, dürfen wir in der ersten Entwicklungsphase mit Ressourcen Gebäude, Gegenstände sowie Bewohner:innen bezahlen, Siegkarten (die königlichen Paläste kaufen) oder unsere Held:innen verbessern. Beim Verbessern der Helden können zwei beliebige Ressourcen gezahlt werden, dann wird vom Heldenstapel eine der neun verbesserten Held:innenkarten zufällig gezogen. Diese Karte ersetzt dann die Standard-Karte im individuellen Deck und kann vom Gegner:in somit nicht mehr gezogen werden, da es jede verbesserte Held:innenkarte nur 1x im Spiel gibt.

Dann startet die Kampfphase. Der:Die Angreifende wählt verdeckt drei seiner Held:innen aus, von denen jede:r über eine einzigartige Fähigkeit verfügt. Der:die Verteidigende versucht nun zu erahnen, welche drei Held:innen ihn:sie wohl nun angreifen werden. Genau diese Karten gilt es nun auszuwählen und verdeckt auszuspielen. Denn jede:r identische Held:in gilt als abgewehrt und kann vom Angreifenden nicht genutzt werden. Sollte ein:e Held:in nicht geblockt worden sein, dann darf der:die Angreifende diese Karte nun nutzen, indem er die nötigen Ressourcen dafür zahlt. Erst dann erhält er:sie die Belohnung. Sollte eine Karte ausgespielt und nicht geblockt worden sein, aber der:die Angreifende kann die nötigen Kosten nicht zahlen, dann kann die Karte nicht genutzt werden. Die Reihenfolge der siegenden Karten ist dabei frei wählbar. Diese Phase ist von höchster taktischer Bedeutung, denn hier werden die Grundsteine für die restlichen Aktionen geschaffen.

Nach der Kampfphase startet die zweite Entwicklungsphase, die exakt so wie die erste abläuft.
Bei den zu kaufenden Karten unterscheidet man folgende Optionen:
Gebäude fördern dauerhaft Aspekte der Ressourcenaufnahme & können Werte von Held:innekarten abändern. Gegenstände können einmalig genutzt werden und geben dann einen vorteilhaften Soforteffekt wie beispielsweise erneutes Auswählen von Karten nach einer Kampfphase. Bewohner:innen geben uns einen sofortigen Einmaleffekt und gehen danach aus dem Spiel.
Fazit
Greedy Kingdoms ist ein Kartenspiel mit außergewöhnlichem Design, bei dem Glück eine entscheidende Rolle spielt. Das ist der Hauptgrund, weshalb es mich nicht so wirklich überzeugen konnte. Natürlich sind Taktik und Bluffen wichtig, aber auf lange Sicht entscheidet sich der Ausgang der Kampfphase dann doch durch Glück. Das Verhindert das Planen und Aufbauen von Kombinationen. Bei uns war irgendwann der Punkt, an dem meine Freundin (vielleicht auch, weil sie einfach besser gespielt hat) so günstige Karten in der Auslage gekauft hatte, dass ich einfach keine Chance mehr hatte. Es war klar, dass sie auf lange Sicht gewinnen wird und das war extrem frustrierend.
Menschen, die aber auf Glücksspiele und Konfrontation im Duell stehen, können sich Greedy Kingdoms ruhig mal ansehen.
Bewertung
+ außergewöhnlicher Anime-Stil
– sehr glückslastig
– keine Chance Fehler/unglückliche Fügung auszugleichen
(Eine Rezension von Sarah E.)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“2-Personen-Spiel”
Greedy Kingdom (2018)
Spielidee: Hayato Kisaragi & Bruno Faidutti
Verlag: One Draw
Spieler:innenanzahl: 2 Personen
Eigene Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Generationentauglichkeit: Ja. Die Regeln sind simpel, die Illustrationen & Schrift groß genug, sodass Menschen jeden Alters mitspielen können.