Alles ist Musik, Musik ist alles – All Stars Playlist von Formula Games (Rezension)

All Stars Playlist | Partyspiel | ab 10 Jahren |  1 bis 4 Spielende | Alon Nir |  Formula Games

Eine Playlist offline erstellen? Das geht, wenn man für jeden Song eine Karte hat und vielleicht sogar die Lieder auch kennt. Aber zum Glück gibt es in diesem Spiel noch mehr Hinweise als nur den Titel und Interpret auf der Karte. Die Songs werden mit verschiedenen Eigenschaften beschrieben. Was wir jetzt machen? Weiterlesen!

Alle Karten aus dem Spiel All Stars Playlist.

Das Spiel
All Stars Playlist ist ein Partyspiel von Alon Nir und bei Formula Games erschienen. Es ist für  1 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Bei „All Stars Playlist“ versuchen wir, wie der Name schon vermuten lässt, die perfekte Playlist zu erstellen. Songs werden durch Karten dargestellt, die wir im Laufe des Spiels in einer Folge vor uns auslegen. Das ist unsere Playlist. Das Spiel enthält Musikkarten zu 4 verschiedenen Genres. Dazu kommen noch Auftragskarten und Aktionskarten. Von diesen 3 Stapeln erhalten alle Spielenden zu Beginn jeweils 2, also insgesamt 6 Karten. 5 Musikkarten werden offen auf den Tisch gelegt, die sogenannte Downloadliste. Wer möchte, kann jetzt noch passende Musik über die vorbereitete Playlist auf Spotify oder YouTube anmachen und schon geht es ans shuffeln.

Auslage und Handkarten für alle Spielenden.
Spielaufbau

 

Jede Karte steht für einen Song, Titel und Interpret, und verfügt über bestimmte Eigenschaften, die durch Icons (mit Zahl) am Rand der Karte dargestellt sind. Die Eigenschaften beschreiben Musikinstrumente, die in dem Song vorkommen, z.B. Gitarre, Bass, Blassinstrument oder die Art der Musik, wie z.B. Ballade oder Wohlfühllied und ob sie von bestimmten Sängern gesungen wurden (Aerosmith, John Lennon, Dolly Parton, Lady Gaga, Lionel Ritchie).

Bin ich am Zug wähle ich eine der offenen Karten aus der Tischmitte, also der Downloadliste. Die Lücke wird sofort vom Nachziehstapel aufgefüllt, ehe ich eine zweite Karte nehme. Jetzt lege ich beliebig viele Musikkarten aus meiner Hand in meine Auslage, das ist dann meine Playlist. Karten, die mindestens eine Eigenschaft gemeinsam haben, dürfen nebeneinander abgelegt werden, um so eine stimmige Folge auszulegen.

Songkarten liegen auf dem Tisch aus
Playlist im Spiel

 

Der Abschluss des eigenen Zuges ist das Singen oder Summen des Liedes, dass nun zuletzt in der eigenen Playlist liegt. Nur so sichern wir uns diese Karte. Man muss sich also auch noch überlegen, welche Karte man als Letzte ablegen möchte. Liegen wir beim Singen falsch und unsere Mitspielenden kommen uns auf die Schliche, geben wir die Karte weiter oder wir verzichten gleich. Dann haben alle anderen am Tisch die Chance, uns die Karte „weg-zu-singen“.

Dann wird geprüft, ob in der Playlist 3 Karten eines Genre sind, dafür bekommt man nämlich eine zusätzliche Aktionskarte. Aktionskarten können jederzeit im Spiel eingesetzt werden und bringen mir Vorteile. Habe ich eine meiner Auftragskarten erfüllt, indem die passende Anzahl Lieder pro Genre mindestens in meiner Playlist sind, bekomme ich eine weitere Auftragskarte, falls noch vorhanden. Zuletzt ziehe ich vom Stapel so viele Musikkarten, dass ich wieder 2 auf der Hand habe.

Zu sehen sind Auftrags- und Aktionskarten.
Auftrags- und Aktionskarten

 

Die Solovariante des Spiels erlaubt es, sowohl vorne als auch am Ende der Playlist, Songs hinzuzufügen. Gespielt wird, bis keine Lieder mehr hinzugefügt werden können. Dafür bekommen wir eine Auslage aus 20 Karten. Zum Anlegen müssen entweder zwei Eigenschaften oder eine Eigenschaft und das Genre des Liedes übereinstimmen. Diese etwas kniffligere Variante ist glückslastiger.

Songkarten liegen auf dem Tisch.
Aufbau für ein Solospiel

 

Fazit
„All Stars Playlist“ ist ein Kartenablege-Spiel, bei dem die Lieder zunächst keine Rolle spielen. Nicht jede „Playlist“ die man erstellt ist auch wirklich schön anzuhören. Der Twist ist, das wir die Lieder auch singen. In der passenden Runde ist das eine tolle Herausforderung. Auch wenn die anderen an der Reihe sind, bin ich immer wieder gefragt, ihre Lieder zu erkennen.

Das macht „All Stars Playlist“ zu einem echten Partyspiel, die genannten Titel werden dann natürlich auch abgespielt und mitgesungen. Somit wird das Kartenspiel thematischer, in der passenden Runde. Auch als musikalisch unbedarfte Spielerin waren mir doch einige der Interpreten und Songs bekannt (was nicht heißt, dass ich sie singen könnte). Schwierig wird es eher für jüngere Spielende. Meine Teenager kannten ca. ein Drittel der Songs, immerhin. Mehr könnte ich jetzt auch nicht benennen. Mit der Zeit nutzt sich der Überraschungseffekt über die enthaltenen Songs allerdings ab.

Gruppen, die gar nicht singen möchten, können den letzten Teil auch weglassen, dann ist das Spiel nur halb so lustig. Ich gehöre allerdings nicht zu den Sängern, mir hat das Sammeln und passende Auslegen der einzelnen Karten gereicht und auch Spaß gemacht. Die Solovariante eignet sich, wenn man mal 10 Minuten überbrücken muss. Es ist dann eine sehr logische Aufgabe, da von Anfang an alle Karten offen ausliegen.

Da wir neue Auftragskarten nachziehen, sobald eine erfüllt ist, besteht die Möglichkeit, nur durch glückliches Nachziehen sehr einfach an mehr Punkte zu kommen. Diese Glücksabhängigkeit muss einem bewusst sein.

Die Anleitung ist gut verständlich, erklärt den Aufbau der Karten und hat nochmal alle Icons abgebildet. Die Icons sind auf den Karten leider nur mäßig voneinander zu unterscheiden. Die Hintergrundfarben ähneln sich teilweise stark und geben manchmal wenig Kontrast zum Motiv der Eigenschaft.

 

Bewertung / Test
+ gutes Sammelspiel
+/- Singen als Element im Spiel
– begrenzte Kartenzahl nutzt sich mit der Zeit ab

 

 

(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)


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All Stars Playlist (2022)

Spielidee: Alon Nir
Verlag: Formula Games
Anzahl der Spielenden: 1 – 4 Spielende.
Altersempfehlung Verlag: Ab 10 Jahren.
Spieldauer: Ca. 20 – 45 Minuten.

Generationentauglichkeit: Die Symbole und Zahlen, auf die es beim Ablegen ankommt sind leider sehr klein und wenig unterschiedlich (auch die Farben sind ähnlich) das erschwert das richtige Zuordnen.
Pädagogisch wertvoll: Man lernt ein paar neue Lieder kennen. Animiert zum Singen.