Alles richtig im Aquarium? – Fish Tank von albi (Rezension)

Fish Tank | Karten-Legespiel | ab 7 Jahren | 2 bis 6 Spielende | Michal Peichl | Albi | nur bedingt generationentauglich |

Nein, entgegen aller Rateversuche gewisser Personen geht es hier weder um einen Unterwasser-Panzer noch um Fische, die einen Panzer steuern! Fish Tank ist ganz einfach der englische Begriff für ein Aquarium. Da ich als Teenie selbst einen solchen fish tank hatte, weiß ich, wie schwierig es ist, das Aquarium so einzurichten. Alle Tiere und Pflanzen sollen sich vertragen und sich nicht gegenseitig fressen- Und dann ist da ja noch die Herausforderung mit der  Wassertemperatur und der Beleuchtung. Dieses Problem wird hier in ein Spiel übertragen!

Übersicht über das Spielmaterial: quadratische Fisch- und andere Tierkarten, auf der Rückseite Wasserpflanzen, Übersichtskarten und Punkteblock
Eine Auswahl der schier unvorstellbaren Menge an verschiedenen Fischen und Wassertieren, die in dein Aquarium einziehen will. Dazwischen kannst du auch Wasserpflanzen einsetzen. Was wird dir am Ende die meisten Punkte bringen?

 

Das Spiel
Fish Tank
ist ein Karten-Legespiel von Michal Peichl und bei Albi erschienen. Es ist für 2 – 6 Spielende geeignet und kann ab 7 Jahren gespielt werden.

Du befüllst in „Fish Tank“ dein eigenes Aquarium, das am Ende 4×4 Karten groß sein wird. Es gibt eine riesige Auswahl an verschiedenen Fischarten und Tieren, die wir auf den Karten in unser Aquarium setzen können. Jede Art hat ihre eigenen Punkteregeln. Die musst du dir aber nicht merken, sie ist mithilfe von Symbolen auf jeder Karte abgebildet. Welche Fische wollen eher oben oder eher am Boden schwimmen? Welche sind Einzelgänger, welche Schwarmfische? Das gilt es abzuschätzen und die Tierchen richtig zu platzieren.

In der ersten Runde bekommen wir 8 Karten. Du suchst dir eine Karte davon aus und gibst die restlichen Karten an die nächste Person weiter. Die Karte muss dann sofort in dein Aquarium eingesetzt werden. Wohin, bleibt dir überlassen, auch die folgenden gespielten Karten können beliebig gesetzt werden und müssen sich nicht berühren. Nur darfst du insgesamt nicht mehr als 4 Karten in der Breite und Länge bauen.

Das geht so lange, bis alle 8 Karten im Aquarium haben und keine Karten mehr auf der Hand sind. Danach wird noch eine zweite Runde gespielt, bis jdie Spielenden ein volles Aquarium mit 16 Karten vor sich haben. Wer mit den platzierten Fischen, Tieren und Pflanzen in Kombination die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.

Begonnene Partie, Blick auf ein Karten-Aquarium mit bisher 4 verschiedenen Fischen.
So, der Anfang ist gemacht. Ein paar Fischchen habe ich schon gut verteilt. Aber wer schummelt denn da? (Ich habe zu viele Handkarten, wenn bereits 4 Karten platziert wurden.)

 

Mit zwei oder drei Personen kannst du ein bisschen taktisch spielen und abschätzen, welche Karten vielleicht wieder zu dir zurückkommen könnten. Danach kann man die Entscheidung ein bisschen ausrichten. Jüngeren Kindern fallen solche Entscheidungen und Überlegungen noch schwer. Darauf sollte man Rücksicht nehmen.

Mit mehr Spielenden wird „Fish Tank“ ein wenig zufällig, denn man kann gar nicht mehr abschätzen, welche Karten man als nächstes bekommen könnte, weil viel mehr Karten im Umlauf sind und von der eigenen Starthand kaum wieder welche bis zu mir zurückkommen. Das macht das Spiel weniger taktisch und weniger grübelig, dafür glückslastiger. Zu zweit haben wir eher 20-30 min gespielt, hier ist es doch kniffeliger.

Volleres Aquarium in Runde zwei mit bisher 10 Karten.
Das sieht gar nicht schlecht aus! Das könnten doch einige Punkte werden. Besonders die Schwertträger und die Feuerschwanz-Fransenlipper werden viele Punkte bringen!

 

Wenn mir gegen Ende die übrigen Tierkarten nicht mehr in das Raster passen wollen, kann ich die Karte jederzeit auf die Rückseite drehen. Die abgebildeten Wasserpflanzen sind eher pflegeleicht und stellen keine besonderen Ansprüche. Dafür geben sie aber auch weniger Punkte.
Falls man in der Fisch- und Aquarienwelt noch nicht so zu Hause ist, gibt es in der Anleitung Erklärungen für jede Tierart.

zwei Beispiele für besondere Tiere im Auqarium mit nur einer Punktechance. Die Symbole sind sehr klein und kaum zu erkennen.
Zwei Beispiele für besondere Tiere im Auqarium. Die Symbole sind sehr klein und kaum zu erkennen. (In echt sind die Karten ungefähr 1/4 so groß.)

 

Die Anleitung für „Fish Tank“ kommt in verschiedenen Sprachen, durch die Symbolik der Punkteregeln ist das Spielmaterial sprachneutral. Leider ist die Symbolik auf den Karten sehr klein und auch die Übersichtskarten sind nicht größer als die normalen quadratischen Spielkarten. Beispielsweise möchte die Garnele vier gleiche Karten in ihren Ecken. Das schwarz-orange Dornauge dagegen möchte rundum vier verschiedene Karten. Die vier verschiedenen Symbole sind so klein gedruckt und schlecht zu erkennen, dass ich es sogar in Erklär-Videos schon falsch gehört habe. Das führt während der ersten Partien oft zu Diskussionen und Missverständnissen. Bei Mitspielenden mit Schwierigkeiten beim Sehen ist das umso problematischer. Merken kann man sich die vielen verschiedenen Anordnungs-Regeln auch nach mehreren Partien eher nicht!

beide Übersichtskarten mit den Punktebedingungen aller Kartenarten
Die Übersichtskarten sind klein und wollen trotzdem alle Kartenarten abbilden, das ist schwierig.

 

Fazit
Kleine und große Aquaristen können sich bei „Fish Tank“ auf ein schön gestaltetes, thematisches Spiel freuen! Die Regeln der einzelnen Fischarten machen wohl durchaus Sinn. Für Menschen, die kein Aquarium zu Hause haben, ist das eher unnützes Wissen. Trotzdem bleibt „Fish Tank“ ein schönes Karten-Legespiel, das je nach Personenzahl eher glückslastig oder eher taktisch sein kann.

 

Bewertung / Test
+ starke Thematik
+ schöne Gestaltung
+ klar verständliche Symbolik
– zum Teil sehr kleine, schlecht erkennbare Symbole
– am Anfang komplex durch die vielen verschiedenen Karten
– je nach Vorliebe eher zu mehreren oder eher zu zweit/dritt spielbar (Glück contra Taktik)

 

(Eine Rezension von Elisabeth Sandner)

Rezensentin Elisabeth Sandner
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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe 7 bis 9 Jahre
  • ... Altersgruppe 10 bis 60 Jahre
  • ... Altergruppe ab 60 Jahre

Fish Tank (2022?)

Spielidee und Grafik: Michal Peichl
Verlag: Albi
Anzahl der Spielenden: 2 – 6 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 7 Jahren
Spieldauer: 15 min

Generationentauglichkeit: bedingt gegeben, wegen sehr kleiner Symbole und Übersichtskarten
Pädagogisch wertvoll: höchstens für Aquarium-Freunde