Schreien erlaubt – Speed Soma von Philos-Spiele (Rezension)

Speed Soma | Familienspiel | ab 6 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Ali Farhat und Frank Günther | Philos-Spiele | pädagogisch wertvoll

Ihr kennt sicher diese dreidimensionalen Puzzlefiguren, die man in ihre Ausgangsstellung zurückbringen muss? Bei „Speed Soma“ haben wir solche Teile und Aufgabenkarten dazu. Räumliches Denken ist da erfolgreicher als das reine Ausprobieren. Die Aufgaben sind im zeitlichen Wettlauf zu lösen. Manchmal hilft ein kurzer Verzweiflungsschrei!

Spielkarton und Inhalt

Das Spiel
Speed Soma ist ein Familienspiel von Ali Farhat und Frank Günther und bei Philos-Spiele erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 6 Jahren gespielt werden.

Alle haben das gleiche Set an Puzzleteilen aus Holz. Die insgesamt 27 Aufgabenkarten zeigen auf der Unterseite ein bis drei Würfelchen und zeigen damit den Schwierigkeitsgrad an. Auf den Rückseiten gibt es noch einmal 27 Aufgaben, aber mit der Stufe 4.

Die Länge des Spiel lässt sich steuern über die Anzahl der Karten, die man bereitlegt. Die Anleitung spricht vom ganzen Stapel, das dürfte aber fast immer zu viel sein. Natürlich sortiert man von leicht nach schwer. Im Beispiel hier geht es um die Aufgabe vom Titelbild mit der Stufe 2:

Eine Aufgabe ist gemäss den Vorgaben auf der Karte gelöst

Bei der grau hinterlegten Abbildung ist die Wahl der Farbe egal, doch die räumliche Anordnung muss stimmen. Wer es geschafft hat, ruft „Soma“ und bekommt die erledigte Aufgabenkarte. Ist der gewählte Stapel durchgespielt, zählen alle die Würfel am unteren Rand der Karte. Die hier gelöste Aufgabe bringt also zwei Siegpunkte. Alternativ kann man auch nur die Auftragskarten zählen und so eine:n Sieger:in ermitteln.

Hier kommen Beispiele, wie sich der steigenden Schwierigkeitsgrad auf die Aufgabe auswirkt:

Vier Aufgabenkarten in aufsteigender Schwierigkeit

Das Material ist hochwertig und ansprechend gestaltet. Die Farben sind gut unterscheidbar. Dagegen sind die grauen Abbildungen auf den Auftragskarten schwierig zu erkennen. Hier sehe ich ein gravierendes Manko, gerade in Bezug auf die Generationentauglichkeit.

Die Anleitung ist etwas klein gedruckt, doch sind die Regeln leicht verständlich und auch sehr schnell erklärt.

Fazit

„Speed Soma“ ist eine Herausforderung. Das ist beabsichtigt. Auf dem Karton steht schließlich „mental training“. Auch wenn es nicht angegeben ist, kann man die Aufgaben auch alleine versuchen zu lösen. Zu Zweit sitzt man am Besten nebeneinander, dann haben beide die Aufgabenkarte in der gleichen Ausrichtung. Ab drei Personen wird es schwieriger, denn man muss schon sehr genau auf die Aufgabenkarte schauen können. Kopfüber die Aufgabe zu sehen, erschwert es zusätzlich und wenn man die Karte auch nur kurz auf die Hand nimmt, erntet man sofort Protest von den Mitspielenden.

Das Lösen ist gar nicht einfach und erfordert Konzentration. Die Altersangabe ab 6 Jahren finde ich zu niedrig angesetzt, ab 8 Jahren halte ich für richtiger, denn „Speed Soma“ erfordert Konzentration über längeren Zeitraum. Mit Kindern würde ich die Zahl der Karten auch streng reduzieren und erst allmählich steigern. Wenn es -gerade Erwachsenen- partout nicht gelingen will, möchte man mal kurz aus dem Fenster schreien um dann konzentriert weiterzumachen. Es gibt eine Lernkurve, aber Menschen sind unterschiedlich begabt und manche tun sich schwer mit dem räumlichen Vorstellungsvermögen.

Einfach mal in der Unterrichtspause, im Hort, in der Ergotherapie bereitstellen! Der hohe Aufforderungscharakter des Materials spricht für sich. Für den Spieleabend mit Erwachsenen kann man sich dagegen den Zorn Einzelner auf sich ziehen oder deren Verweigerung.

Bewertung / Test
+ einfache Regeln, hoher Aufforderungscharakter
+ fordert und fördert Konzentration
– der undeutlich Druck der grauen Felder erschwert enorm

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Speed Soma (o.J.)

Spielidee: Ali Farhat und Frank Günther
Grafik: n.n.
Verlag: Philos-Spiele
Anzahl der Spielenden: 2 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 6 Jahren

Eigene Altersempfehlung: ab 8 Jahren

Spieldauer: 15 Minuten oder länger

Generationentauglichkeit: Die nicht farblich markierten Bereiche auf den Karten sind nur schwer erkennbar. Abgesehen von diesem schon gravierendem Problem ist „Speed Soma“ generationentauglich.

Pädagogisch wertvoll: fördert Konzentration, räumliches Vorstellungsvermögen und Denken unter Zeitdruck