Tajuto | Familienspiel | ab 10 Jahren | 2 bis 4 Spielende | Reiner Knizia | Abacusspiele | Optional: pädagogisch wertvoll | Optional: generationentauglich
6-stöckige Pagoden sollen entstehen in acht unterschiedlichen Farben. Alle Etagen liegen buntgemischt im Stoffbeutel. Die Größe lässt sich vielleicht noch ertasten, die Farbe natürlich nicht.
Das ist der Kern von Tajuto, doch das Familienspiel bietet mehr als das: Die durch das Bauen gewonnenen Meditationspunkte lassen sich vielfältig einsetzen.

Das Spiel
Tajuto ist ein Familienspiel von Reiner Knizia und bei Abacusspiele erschienen. Es ist für 2 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.>
Wenn die Plättchen sortiert an ihre Plätze gelegt sind, verfliegt schnell der erste Eindruck von Unübersichtlichkeit. Jedes Plättchen, das es zu kaufen gilt, hat in der linken oberen Ecke seinen Preis. Die einzelnen Stapel sind aufsteigend sortiert, heißt, die folgenden werden teurer. Ich kann mir schlicht Siegpunkte kaufen, die hier Erleuchtungspunkte heißen. Zunächst ist es aber klüger, sich weitere Aktionsplättchen zu sichern oder ein Marktplättchen, das weitere Käufe verbilligt.

Zunächst hat jeder Spielende drei Aktionsplättchen für seinen Zug, von dem nur das erste kostenlos ist. Unten sind die drei Aktionsmöglichkeiten abgebildet: eine Etage aus dem Beutel ziehen, einen Opferstein legen oder ein Plättchen kaufen. Für eine weitere Aktion sind so viele Meditationspunkte zu zahlen, wie rechts oben abgebildet sind. Das lohnt sich erst im späteren Verlauf der Spiels.

Die unterste Etage lässt sich ganz gut ertasten, weil es die größte ist. Sie zu bauen bringt aber auch nur einen Punkt. Bei acht gelegten Basisetagen habe ich eine 50:50-Chance eine passende Farbe für die nächste Etage zu erwischen, die dann schon zwei Punkte bringt. In diesem Sinne geht es weiter.
Passt eine gezogene Etage nicht, darf ich sie bereitlegen, darf aber nur eine mit in die nächste Runde nehmen.

Anstatt eine neue Etage zu ziehen, kann ich auch einen Opferstein einsetzen, der bringt mir extra Punkte, in der Folge aber auch dem Mitspielenden, wenn der Stein wieder überbaut wird.

Die stetig mehr werdenden Meditationspunkte, die auf der Laufleiste angezeigt werden, sind kein Selbstzweck. Ich kann durch Kauf von Plättchen direkt Erleuchtungspunkte erlangen, aber auch Pagodenplättchen kaufen und damit für die Pagode der entsprechenden Farbe wetten, ob diese fertiggestellt wird.
Dann gilt es die Zielplättchen im Auge zu behalten. Um diese zu bekommen reicht es, sie zu erfüllen und das erfordert keine Aktion.
Tajuto endet nach der Runde, in der die vierte Pagode fertiggestellt wurde. Dann werden allein die Erleuchtungspunkte addiert.

Fazit
Das Ertasten der dreidimensionalen Teile im Beutel funktioniert gut. Der Reiz ist, dass das Eingehen eines höheren Risikos mehr Punkte bringen kann. Noch gewinnbringender ist das Einsetzen der Opfersteinchen zum richtigen Zeitpunkt, wovon dann aber auch Mitspielende in ihrem nächsten Zug profitieren können. Da gilt es, die Taktik der Mitspielenden im Auge zu behalten. Das Ausgeben der Meditationspunkte zu Gunsten der eigenen Strategie ist ein Wettlauf an mehreren Stellen. Tajuto ist nicht schwierig und macht Spaß.
Die Anleitung ist vorbildlich und lässt keine Fragen offen. Es ist – wieder einmal – die kleine Schrift auf den Plättchen und die kleine Ikonographie, welche es für ältere Personen schwierig macht. Bitte nochmal ein Blick auf die Zielplättchen auf dem Foto oben werfen. Ich habe den Kontrast verstärkt zur besseren Erkennbarkeit. Die Schrift auf den Plättchen ist eigentlich blasser, hell auf hellem Grund. Zudem sind es reine Großbuchstaben, schwerer lesbar, vor allem, wenn man gegenüber sitzt und die Schrift kopfüber lesen muss. Natürlich kennt man die Ziele nach kurzer Zeit im Kopf, doch ist die Schrift eine Kleinigkeit, die man leicht hätte anders machen können.
Das Material ist schön und wertig. Die Farben lassen sich gut unterscheiden, jedenfalls für Normal-Farbsichtige.
Bewertung / Test
+ ansprechendes Material, hoher Aufforderungscharakter
+ leicht zu erlernen
+ etwas taktische Tiefe, mehr Belohnungen als Frust, hier und da ein Wettlauf
(Eine Rezension von Paul Theisen)

Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”
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... Altersgruppe bis 12 Jahre
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... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
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... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
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... Altersgruppe ab 71 Jahre
Tajuto (2019)
Spielidee: Reiner Knizia
Grafik: Damien Colboc, Maxence Burgel und Igor Polouchine
Verlag: Abacusspiele
Anzahl der Spielenden: 2 – 4
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Generationentauglichkeit: begrenzt wegen zu kleinem Schriftbild und zu kleiner Ikonographie auf den Plättchen
Pädagogisch wertvoll: schult Konzentration und taktisches Denken