Als Solospiel konzipiert – Strato von Helvetiq (Rezension)

Strato | Solospiel | ab 8 Jahren | 1 Spielende:r | Sophia Wagner | Helvetiq 

Vom Thema her sollen wir bei „Strato“ sortierend in das Wettergeschehen eingreifen. Naja, im Grunde geht es in dem abstrakten Spiel darum, mit Logik und Konzentration bestimmte Anordnungen von Karten herzustellen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben. Schauen wir uns das mal genauer an!

Spielkarton und Inhalt

Das Spiel
Strato ist ein Solospiel von Sophia Wagner und bei Helvetiq erschienen. Es ist für 1 Spielenden geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Zu Beginn wählen wir eine der 10 Herausforderungskarten. Diese gibt vor, welche der 6 Arten von Wetterkarten in dieser Partie eine Rolle spielen. Unter die Kartenauslage puzzlen wir eine Leiste, ebenfalls nach den Vorgaben der Herausforderungskarte. Diese Leiste begrenzt unser Spielfeld und hilft bei der Übersicht. In die Mitte kommen dann -ebenfalls nach den Vorgaben der Aufgabenkarte- Tornadokarten. Diese sind den Wetterkarten zugeordnet und dürfen nicht verschoben werden.

Der Startaufbau wird komplett durch die ersten Wetterkarten, bei denen nicht zwei gleiche nebeneinander liegen dürfen.

Aufbau für das erste Level

Die übrigen Wetterkarten der vorgegebenen Arten werden gemischt und ich nehme drei davon auf die Hand. Bei bis zu vier Mitspielenden bekommen alle je zwei Karten auf die Hand. Die Regeln ändern sich sonst weiter nicht, es ist dann ein erweitertes Solospiel, weil die Mitspielenden nicht über ihre Karten sprechen dürfen. Nur eine allgemeine Taktikdiskussion ist erlaubt.

Jede ausgespielte Karte verändert die Anordnung in der Auslage auf ihre Weise. Da gilt es, die Regel verstanden zu haben und es unterstützen die Spielhilfen, sich das noch einmal vor Augen zu führen. In dem gezeigten Beispiel mit der Aufgabenkarte 0 sollen links und rechts jeweils fünf gleiche Wetterkarten liegen, ausgehend von den Tornadokarten. Zum Ausspielen dürfen aber bis zu sieben Karten links oder rechts liegen.

Das nächste Foto zeigt die erfüllte Aufgabe 0.

Das erste Level ist geschafft

Ein Zeitlimit gibt es nicht. Sind die Karten aufgebraucht, ist die Partie verloren oder wenn man die Grenze der Auslage überschreiten müsste. Mit etwas Überlegung ist Aufgabe 0 gut zu meistern. Nur die Altersangabe ab 8 Jahren halte ich für zu niedrig. Als Solospiel dürfte es erst ab 10 Jahren zu bewältigen sein.

Die Komplexität der Aufgaben nimmt natürlich zu:

Die nächsten 6 Level

Bei höheren Leveln nimmt die Vielfalt der Karten zu und somit die Zahl der möglichen Entscheidungen. Partie 0 ist da eher zum Einstieg gut, danach geht das Tüfteln erst richtig los.

Die Spielregeln sind eine gewisse Herausforderung. So oft habe ich gehört, dass Wenigspielende das Studium eines Regelheftes schon einmal abschreckt. Da rate ich immer, die Tutorials auf Youtube zu nutzen. Auf der Schachtel von „Strato“ ist ein QR-Code abgedruckt, der zwar zu Youtube führt, aber nicht direkt zum Regelvideo des Verlages. Zum Zeitpunkt der Rezension gab es leider nur dieses. Leider, weil es zwar animiert ist, aber die Regeln nur schriftlich vorgeführt werden und ein durchschnittlich schneller Leser beim Ablaufen des Videos gar nicht nachkommt. Es ist zwar liebevoll und professionell gemacht, aber kein Vergleich zu den Erklärungen des Herrn mit dem Igelschnitt bei Amigo.

Die nächste Kritik: Das Regelheftchen füllt das Format der Packung nicht und ist unfassbar klein gedruckt. Ich habe es fotografiert mit einem handelsüblichen Kugelschreiber daneben:

Größenvergleich Kugelschreiber und Spielanleitung

Gut sind die Karten mit den Spielhilfen. Legt man sich die nach dem Regelstudium beim Spielen vor sich hin, braucht man nicht mehr nachschlagen. Abgesehen von dem Regelheft und dem zunehmend komplexen Geschehen ist „Strato“ generationentauglich.

Fazit

„Strato“ ist eine reizvolle Beschäftigung, wenn man Logik- und Puzzlespiele mag. Man kann es mit bis zu vier Personen spielen, die sich dann aber auch auf das Tüfteln einlassen müssen. Weil Kommunikation zu den Karten verboten ist, umgeht man das Problem des Alpha-Spielenden. Im Grunde ist „Strato“ aber als Solospiel konzipiert. Es braucht allerdings einen normal großen Tisch. Für die Reise ist es weniger geeignet.

Die Aufgaben werden von Level zu Level schwieriger, sind aber abwechslungsreich, weil unterschiedliche Wetterkarten mit ihren unterschiedlichen Wirkungen zum Einsatz kommen. Ein bisschen Glück ist dabei, welche Karten man auf die Hand bekommt, aber die taktischen und logischen Überlegungen sind wichtiger.

Bewertung / Test
+ Logik- und Taktikspiel mit wachsenden Herausforderungen
+ im Prinzip auch mit mehreren Personen spielbar
– sehr klein gedrucktes Regelheft

(Eine Rezension von Paul Theisen)


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Strato (o.J.)

Spielidee: Sophia Wagner
Grafik: Crocotame
Verlag: Helvetiq
Anzahl der Spielenden: 1
Altersempfehlung Verlag: ab 8 Jahren

Eigene Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Spieldauer: 15 Minuten für ein Level

Generationentauglichkeit: begrenzt. Es ist nicht ganz einfach, die Legeregeln zu verstehen und die Anleitung ist extrem klein gedruckt