Nur nicht die Zuversicht verlieren – Der Herr der Ringe: Gemeinsam zum Schicksalsberg von Kosmos (Rezension)

Der Herr der Ringe: Gemeinsam zum Schicksalsberg | Kooperatives Spiel | ab 10 Jahren |  1 bis 4 Spielende | Michael Rieneck |  Kosmos | generationentauglich

In diesem Spiel können wir die Geschichte um Frodo und seine Gefährten nacherleben. Es ist kooperativ und sehr nah an der Geschichte. Wir lenken als Spielende die Ringgemeinschaft auf ihrem Weg zum Schicksalsberg. Wichtig ist, dass Frodo die Zuversicht nicht verliert! Denn nur dann wird er es schaffen den einen Ring in den Schicksalsberg zu werfen und ihn so zu vernichten. Und wie fühlt es sich an, wenn man die Zuversicht verliert?

Karten und Figuren und die Schachtel und das Spielbrett zum Spiel

Das Spiel
Der Herr der Ringe: Gemeinsam zum Schicksalsberg ist ein Kooperatives Spiel von Michael Rieneck und bei Kosmos erschienen. Es ist für 1 – 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Gemeinsam lenken wir die Ringgemeinschaft um dafür zu sorgen, dass Frodo den einen Ring vernichten kann. Gemeinsam heißt in diesem Spiel, reihum sind wir für einen vollständigen Spielzug dran und entscheiden über die Bewegungen der Hobbits und ihrer Gefährten. Der Spielplan ist in unterschiedliche Kapitel eingeteilt, die Wegabschnitte. So laufen wir den Weg, wie er von den Helden in Der Herr der Ringe begangen wurde nach. Die Begegnungen können jedoch variieren.

Das Spielbrett liegt aus und im unteren Bereich 6 Karten, daneben Würfel und weiter Figuren
Alle Helden sind ich Bruchtal zum Aufbruch bereit, das Spiel kann beginnen.

 

Zwei schwarze Würfel entscheiden was der Weg für uns bereit hält, 5 Charaktere, die Hobbits sind jeweils zu zweit, bewegen wir mit fünf verschiedenen Würfeln (jeweils an der Farbe zu erkennen). Gandalf steht uns zwar zur Seite, aber nur in Form von Karten die wir im Laufe des Spiels nutzen können. Auch Boromir ist durch eine Karte vertreten, ebenso auch weitere Freunde auf die wir im Laufe des Spiels treffen können.

Wer am Zug ist wählt zwei farbige Würfel und nimmt die schwarzen dazu. Aus dem Wurfergebnis wählt man zunächst einen schwarzen und einen farbigen Würfel. Für einen zweiten Würfelwurf dürfen wir wieder einen farbigen Würfel dazunehmen und legen wieder einen (den verbliebenen) schwarzen und einen farbigen Würfel auf das Buch.

Würfel liegen auf dem dargestellten Buch
Es liegen noch die 2 Würfel auf dem Buch

Nun werden die Würfeleffekte abgehandelt: der erste schwarze verweist auf die entsprechende Begegnungskarte am Spielfeld, dann bewegen wir die Figur des ersten farbigen Würfels um die angezeigte Zahl. Das wiederholen wir mit den beiden restlichen Würfeln. Die Begegnungen beziehen sich inhaltlich auf die original Geschichte und sind passend umgesetzt. Bei Gegnern kommt es zu Kämpfen oder einer größeren Bedrohung durch die Nazgul. Bei Freunden erhalten wir die Karte und können diese dann im Laufe des Spiels einmal nutzen. Freigewordene Plätze ermöglichen weitere Bewegung der Helden anstatt weiterer Bedrohung.

Die Karte "Arwen" liegt auf dem Spielbrett neben Figuren.
Arwen ist unsere Freundin und hilft im Kampf gegen das Böse, setzten wir die Karte ein brauchen wir keinen Nazgul nach Minas Morgul stellen.

Sollten die Nazgul die Überhand gewinnen oder Frodo seine Zuversicht komplett verlieren haben wir das Spiel verloren. Nur wenn Frodo mit wenigstens einem kleinen bisschen Hoffnung am Schicksalsberg ankommt wird er den Ring hineinwerfen und somit zerstören.

 

Fazit
Dieses Herr der Ringe Spiel ist nicht ganz so episch wie die Filme, zum Glück, aber herausfordernd wenn auch glückslastig. Und der Ausgang bleibt lange ungewiss. Eine Partie dauert ca. eine Stunde. Wir mussten erst ein paar Partien spielen um dann einmal genug Glück zu haben den Ring tatsächlich vernichten zu können. Über Würfel bestimmen wir unsere Geschwindigkeit und wem oder was wir unterwegs begegnen, das ist von Partie zu Partie etwas anders. Dabei frustiert es jedoch, wenn man einfach mal mehrmals hintereinander unglücklich würfelt und dann das Spiel verliert, weil man nicht anders agieren kann.

Die Begegnungskarten werden für jeden Abschnitt neu ausgelegt, variieren aber von der Funktion her kaum, abgesehen vom letzten Kapitel. Das fühlt sich schnell wie „more of the same“ an. Hier hätte ich mir mehr Abwechlung bei den Effenkten gewünscht. Die Freunde-Karten dagegen bieten immer einen Unterschiedlichen Bonus. Wenn man sich nicht auf die Geschichte einlässt bleibt es ein Laufspiel bei dem man möglichst weit voran kommen möchte und möglichst wenig Schaden nehmen will. Eine Karte aus jedem Bereich ist immer nicht im Spiel, dadurch sind die Partien leicht unterschiedlich.

Die Kämpfe werden flott abgehandelt und stören den Spielfluß nicht, das hat mir sehr gut gefallen, denn sie sind das spannende Element in der Geschichte. Nach der ersten Partie, die man vielleicht auch schon sehr zeitig verloren hat möchte man gerne weitere Spielen. Hat man aber dann mehrer Partien gewonnen lässt das Interesse an dem Spiel nach.  Grundsätzlich entsteht ein gemeinschaftliches Gefühl, das Spiel ist allerdings auch anfällig für Alpha-Spieler. Soll heißen, wenn einer der Spielenden den anderen immer reinredet was sie wählen sollen verliert der Rest bald den Spaß. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass man dieses Spiel aber auch gerne Solo spielen kann wenn man sowas mag.

Die Anleitung zum Spiel ist kurz und verständlich. Auch wenig Spielerfahrene werden damit zurecht kommen. Die einzelnen Karten werden im Anhang extra erläutert. Da es keine geheimen Karten oder etwas derart gibt, gibt es keine Einschränkungen zum mitspielen, hier ist eher das Thema entscheidend. Auch wenn man die Geschichte nicht kennt kann man mitspielen, aber besonders spannend war die Runde direkt nachdem wir den Film geguckt hatten. In diesem Spiel geht es tatsächlich „Gemeinsam zum Schicksalsberg“… oder eben auch nicht.

Bewertung / Test
+ gute Umsetzung der Geschichte
+ Kämpfe funktionieren gut
+ auch als Solospiel spielbar
– sehr glücksabhängig durch das Würfeln, da kann sich eine Partie auch mal ziehen
– für jeden Abschnitt sind die Begegnungskarten sehr gleich

 

(Eine Rezension von Sandra Sternkopf)


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Der Herr der Ringe - Gemeinsam zum Schicksalsberg (2023)

Spielidee: Michael Rieneck
Grafik: Alexander Karcz
Verlag: Kosmos
Anzahl der Spielenden: 1-4
Altersempfehlung Verlag: ab 10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: kann schon ab 8 mitgespielt werden, wenn die Grafiken als nicht zu gruselig empfunden werden
Spieldauer: ca. 50 Minuten

Generationentauglichkeit: Ja! Alle die Interesse an der Geschichte haben können mitspielen