Zauberberg | Kinderspiel | ab 5 Jahren | 1 bis 4 Spielende | Jens-Peter Schliemann & Bernhard Weber | Amigo | pädagogisch wertvoll |
Egal ob aus Glas, Ton oder Holz, Murmeln begeistern die Menschen seit jeher. Mit der Zeit wurden dann natürlich auch Brettspiele mit diesen faszinierenden Kugeln hergestellt. Meistens sind Kinder und Familien dann die Zielgruppe. So ist es auch bei der heutigen Brettspielvorstellung „Zauberberg“. Die Murmeln nehmen den Platz von Irrlichtern ein. Wir üben uns in der Zauberei und wollen den Irrlichtern ihren Weg weisen. Eine Reise voller Aufregung, Energie und Spannung kann beginnen.
Das Spiel
Zauberberg ist ein Kinderspiel von Jens-Peter Schliemann & Bernhard Weber und bei Amigo erschienen. Es ist für 1-4 Spielende geeignet und kann ab 5 Jahren gespielt werden.
Hat man das Spiel mit den Kindern einmal aufgebaut, können sie es beim nächsten Mal schon alleine. Damit die Kugeln auch ordentlich rollen können, werden vier Stützen angebracht. Schon ist unser „schräger“ Spielplan fertig. Haben dann auch alle Zauberlehrlinge und die Hexen ihren Platz eingenommen, kann es auch schon losgehen.
Ach so, um was geht es eigentlich? Wir spielen zusammen gegen das Spiel. Unsere Aufgabe ist es, dass zuerst die Zauberlehrlinge im Ziel ankommen, bevor die Hexen unten sind.

Wir spielen im Uhrzeigersinn. Bist du an der Reihe, nimmst du dir blind eine Murmel aus dem Säckchen und lässt sie in eine der sechs Öffnungen am oberen Spielfeldrand einrollen. Zu Beginn steht in jeder Öffnung ein Zauberlehrling. Das verändert sich mit der Zeit, da die Lehrlinge sowie die Hexen immer weiter nach unten kommen, wenn sie von einer Murmel getroffen werden. Die Murmeln übernehmen die Rolle der Irrlichter.
Es gibt fünf verschiedenfarbige Irrlichter. Diese lotsen uns durch den Wald um unten bei Balduin im Tal anzukommen. Da die Irrlichter aber neutral sind, ist es ihnen egal, ob sie auf einen Zauberlehrling oder eine Hexe treffen. Bei der Figur, wo das Irrlicht einen Halt macht, wandert diese zum nächsten Farbpunkt des jeweiligen Irrlichts. Habe ich also „blau“ aus dem Säckchen gezogen, geht dann die Figur den Weg weiter entlang zum nächsten blauen Punkt. Das war für die Kinder immer sehr aufregend. Sie beobachteten die Kugel immer ganz genau und hofften, dass sie auf keine Hexe trifft. Ist das Säckchen leer, kommen die fünf Murmeln wieder zurück, es stehen wieder alle Farben zur Verfügung.

Sind zuerst vier Zauberlehrlinge im Ziel angekommen, bevor es drei Hexen geschafft haben, gewinnen wir. Hat man etwas Übung, kann das Spiel auch etwas schwieriger gestaltet werden. Das ist dann aber schon eine Herausforderung.
Bleiben Mitspielende aus, kann man auch wunderbar alleine die Murmeln rollen lassen. Außerdem kann man auch gegeneinander spielen. Welches Team, Zauberlehrling oder Hexe, schafft es zuerst, drei ihrer Figuren im Ziel ankommen zu lassen?

Fazit
„Zauberberg“ ist ein einfaches, aber sehr gelungenes Kinderspiel. Man fühlt sich wie in ein Märchen hineinversetzt und kann aktiv daran teilnehmen. Es hatten alle Kinder Spaß, auch Erwachsene fanden daran Gefallen und ließen die Kugeln rollen. Ältere Kinder spielten ebenfalls gerne mit. Da man eher weniger die Murmeln beeinflussen kann in welche Richtung sie sich schlussendlich bewegen, gab es für größere Kinder keinen Vorteil. Da ja zusammengespielt wird, konnte man sich gut absprechen und Tipps geben.
Vor kurzem wurde Zauberberg zum Kinderspiel des Jahres 2022 ausgezeichnet. Meiner Meinung nach, hat es diesen Preis völlig zurecht bekommen. Alle Kinder schauten gespannt der Murmel zu, welchen Weg sie nimmt. Hatte ich das Spiel auf einem Spieletreff dabei, war es jedesmal das erste Spiel, das aus der Tasche gezogen wurde. Die Kinderaugen funkelten.
Wurde der Aufbau einmal gezeigt, konnten die Kinder die Stützen beim nächsten Mal selbst anbringen. Die Grafik ist für das Auge sehr ansprechend gestaltet. Die Qualität des Materials ist hochwertig.
Ob man jetzt kritisiert, dass die braven männlichen Figuren gegen die bösen hässlichen weiblichen Figuren konkurieren, soll jedem selbst überlassen bleiben. Sicherlich hätte man es neutraler gestalten können, doch keine:r meiner Mitspielenden wäre bei diesem Spiel ein direkter Geschlechterkampf aufgefallen. Die Umsetzung des Themas hat niemanden gestört. Weder die Fünfjährigen noch die älteren Generationen haben in dieser Hinsicht etwas erwähnt. Im Gegenteil: Wir hatten eine Menge Spaß und haben viel gelacht.
Vielleicht überlegen sich die Autoren ja noch weitere Themen. Ich würde mich gerne beispielsweise ins Weltall entführen lassen. Dann könnten uns Aliens, andere Planeten oder Kometen den Weg nach Hause schwierig machen. Oder wie wäre es mit einer Reise zu versunkenen Schätzen im Meer? Ich würde es mir wünschen. Murmeln gehen schließlich immer!
Bewertung / Test
+ Murmeln gehen immer
+ Sehr leichter Einstieg, gleich erklärt
+ Kinder können das Spiel ohne Hilfe spielen
+ Es wird kooperativ gespielt
– Die Verteilung der Geschlechterrollen gefällt vielleicht nicht jedem
(Eine Rezension von Christiane Köstlinger)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Kinderspiel”
Zauberberg (2021)
Spielidee: Jens-Peter Schliemann & Bernhard Weber
Grafik: Annette Nora Kara
Verlag: Amigo
Anzahl der Spielenden: 1-4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 5 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Generationentauglich: Mit den Murmeln können sich bestimmt, wenn es die Feinmotorik zulässt, auch die Großeltern anfreunden und mit den Enkeln mitspielen.
Pädagogisch wertvoll: Es ist schon sehr viel Glück dabei. Daher haben auch etwas ältere Kinder kaum einen Vorteil. Da aber sowieso kooperativ gespielt wird, kann man mit Rat gut zur Seite stehen. Außerdem lernt das Kind abzuschätzen welchen Weg die Murmel rollen könnte.